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| - Es war 15:45 Uhr, als das Radar ein unidentifiziertes Flugobjekt erfasste, das offenbar von oben kommend langsam herabsank. Die Radarcrew glaubte zunächst an eine Fehlfunktion, aber eine Überprüfung der Anlage ergab keine Anzeichen auf einen Fehler. Und als dann das Objekt weit genug herabgesunken war, dass man es auch am Himmel mit bloßem Auge sehen konnte, da gab es keinen Zweifel mehr: Hier bewegte sich tatsächlich etwas auf den Erdboden zu. Sofort wurden Militär, Geheimdienst und Regierung informiert. An ein Raumschiff aus dem All glaubten die wenigsten. War es vielleicht ein gut getarnter Angriff eines anderen Staates? Aber warum war es dann so langsam? Und außerdem hätten sie ja dann wohl ein Tarnkappen-Fluggerät verwendet. Außerdem war nicht ganz klar, wie sich das Objekt eigentlich in der Luft hielt. Es war keinerlei Antrieb zu erkennen, das Teil hatte offenbar weder Flügel, noch Propeller, noch Düsen. Es konnte weder das Feuer eines Raketenantriebs, noch eine von einem konventionellen Antrieb verursachte Luftbewegung nachgewiesen werden. Im Verteidigungsministerium wurde fieberhaft diskutiert, ob man das Objekt angreifen solle. Immerhin befand es sich unangemeldet und somit illegal im Luftraum. Es war mit Sicherheit keine Passagiermaschine. Andererseits wusste man weder ob, noch wie es bewaffnet war. Ein Angriff könnte entweder ein unbewaffnetes Flugobjekt treffen, was verdammt schlecht für die Öffentlichkeitswirkung wäre, oder auch ein so gut bewaffnetes Flugobjekt, dass jeder Angriffsversuch der reinste Selbstmord wäre. Angesichts dieser Unsicherheit entschloss man sich letztlich gegen einen Angriff. Sicherheitshalber umkreisten jedoch ständig ein paar Militärjets das Flugobjekt. Versuche, das Flugobjekt per Funk zu kontaktieren, schlugen fehl. Entweder gab es an Bord kein Funkgerät, oder die Funksignale wurden ignoriert. Das Objekt sendete auch keine eigenen Signale aus. Inzwischen war klar, dass das Objekt wohl auf dem Flughafen landen würde. Nicht so wie ein Flugzeug, über die Landebahn, sondern indem es einfach senkrecht auf dem Rollfeld aufsetzte. Eilig wurde das Rollfeld geräumt. Der Flugverkehr an diesem Flughafen ruhte nun vollständig. In der Abflughalle und auf der Besucherplattform drängten sich die Leute. Ein landendes Flugzeug konnte man hier jederzeit zu sehen bekommen. Aber ein landendes UFO, das war vermutlich eine einmalige Gelegenheit. Als das Flugobjekt gelandet war, öffnete sich eine Art Rampe, und mehrere vierbeinige Gestalten kamen heraus, die offenbar eine Art Raumanzug trugen. Eine der Gestalten besaß etwas, das wie ein Megaphon aussah. Und tatsächlich, aus dem Megaphon ertönten nun Sätze. Sätze, die nicht außerirdisch klangen, ja noch nicht einmal ausländisch. Die Botschaft, die über das Megaphon an die anwesenden Menschen gesandt wurde, lautete: "Vielen Dank für den aufwendigen Empfang. Allerdings müssen wir Sie enttäuschen: Wir bleiben nicht hier. Wir sind nur auf der Durchreise und müssen unsere Sauerstoffvorräte etwas aufstocken. In etwa fünf Minuten fliegen wir wieder weiter." Anschließend gingen die seltsamen Wesen wieder in ihr Flugobjekt, und tatsächlich, fünf Minuten später hob es wieder ab. Eine genaue Beobachtung mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln bestätigte, dass das Flugobjekt in der Tat bis ins All hinauf anstieg, um dann in Richtung Orionnebel davonzufliegen. Es handelte sich also in der Tat um ein außerirdisches Raumschiff. Leider war dies nicht nur das erste, sondern auch auch das letzte außerirdische Raumschiff, das je gesichtet wurde. Bis heute rätseln die Menschen darüber, warum unser Planet offenbar bei Außerirdischen so unbeliebt ist, dass sie nur dann darauf landen, wenn es unbedingt sein muss, etwa weil die Sauerstoffvorräte nicht ausreichen. Kategorie:Prosa
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