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| - 1974 siedelte Martin Trochas Familie vom polnischen Bytom in die DDR über und ließ sich im thüringischen Jena nieder. Der damals 17-jährige Martin hatte bis dahin als Nachwuchsspieler beim polnischen Erstligisten Szombierki Bytom Fußball gespielt und meldete sich nach der Übersiedlung beim aktuellen DDR-Vizemeister FC Carl Zeiss Jena an. Auch dort spielte der 1,78 m große, später etatmäßige Stürmer, zunächst im Nachwuchsbereich, ehe er 1975 zu seinem ersten Einsatz in der Oberligamannschaft kam. Zuvor war er bereits Junioren-Nationalspieler geworden und hatte nebenbei eine Lehre als Glasfacharbeiter absolviert. Sein erfolgreichstes Jahr in Jena hatte Trocha 1980. Nachdem er bereits im internationalen Bereich in sieben Junioren- und 17 Nachwuchsländerspielen eingesetzt worden war, stand er am 7. Mai 1980 zum ersten Mal in der A-Nationalmannschaft der DDR. Im Spiel gegen die Sowjetunion wirkte er als rechter Stürmer für 58 Minuten beim 2:2 mit. Zehn Tage später, am 17. Mai 1980, stand Trocha im Endspiel um den DDR-Fußballpokal und siegte mit seiner Mannschaft mit 3:1 über den FC Rot-Weiß Erfurt. Im anschließenden Europapokal-Wettbewerb der Pokalsieger wirkte Trocha zwar in vier Spielen mit, wurde aber im Endspiel gegen Dinamo Tiflis nicht eingesetzt, Jena verlor mit 1:2. Sein erfolgreichstes der insgesamt acht A-Länderspiele bestritt Trocha am 11. November 1980 in Halle. In der Begegnung gegen Ungarn schoss er die DDR-Mannschaft in Führung und war so maßgeblich am 2:0 Erfolg beteiligt. Nachdem Trocha für den FC Carl Zeiss Jena 128 Oberligapunktspiele absolviert und dabei 20 Tore erzielt hatte, wurde er 26-jährig 1984 in die in der zweitklassigen DDR-Liga spielende 2. Mannschaft des Clubs versetzt. Noch in der laufenden Saison 1984/85 wechselte Trocha daraufhin zunächst für ein paar Monate zum DDR-Ligisten Wismut Gera und anschließend zu Sachsenring Zwickau, mit dessen Mannschaft er noch in der gleichen Spielzeit in die Oberliga zurückkehrte. Die Oberligasaison 1985/86 verlief jedoch weder für Sachsenring noch für Trocha erfolgreich. Trocha bestritt lediglich 12 der 26 Punktspiele, und am Ende der Saison stiegen die Zwickauer wieder in die Zweitklassigkeit ab. Der inzwischen zum Mittelfeldspieler umfunktionierte Trocha spielte noch die DDR-Liga-Saison 1986/87 für Sachsenring Zwickau, danach meldete er sich zum Oberligaaufsteiger Hallescher FC Chemie ab. In seiner ersten Spielzeit in Halle wurde er in 19 Punktspielen eingesetzt und erzielte drei Tore. 1988/89 bestritt Trocha seine letzte Oberligasaison. Nachdem er noch einmal 15 Punktspiele ohne Torerfolg bestritten hatte, schloss er im Alter von 31 Jahren mit dem Hochleistungssport ab und schloss sich der in der drittklassigen Bezirksliga Gera spielenden BSG Jenaer Glaswerke an, wo er schließlich seine fußballerische Laufbahn endgültig beendete. Er ließ sich danach in Pforzheim nieder und nahm eine Tätigkeit in einer Werkzeugfirma auf.
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