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| - __INDEX__ Urheimische Medizin ist eine von dem griechischen Biologen Georgios Pandalis (* 1952) entwickelte alternativmedizinische Lehre, auf deren Basis Pandalis' Firma Arzneimittel und Nahrungsergänzungsmittel herstellt und vertreibt. Wissenschaftliche Veröffentlichungen liegen darüber nicht vor. Pandalis sieht sein Ende der 1980er Jahre formulierte Konzept als Ergänzung von trophologischen und medizinischen Gesundheitsaspekten hinsichtlich biologischer Adaptationen an Eigenschaften regionaler Biosphären . Während beispielsweise die Ethnomedizin die gesundheitliche Relevanz der ethnischen Zugehörigkeit und die Umweltmedizin gesundheitliche Auswirkungen momentaner, unmittelbarer Umwelteinflüsse in ihren Fokus stellen, bilde die Urheimische Medizin eine Synthese, indem sie den Menschen in seiner über Jahrhunderte hinweg vertraut gewordenen Lebensumwelt betrachte. Diese Lebensumwelt umfasse das regionale Klima, die geologischen und geographischen Gegebenheiten vor Ort, die lokale Fauna und Flora oder die Eigenschaften von zivilisatorisch veränderten Lebenswelten und Lebensweisen. Während über viele Generationen andauernde Einflüsse zu einer dynamischen Anpassung führen können (in der urheimischen Medizin „Vertrautheit“ genannt), können sich Pandalis zufolge die gleichen, aber nur gelegentlich erfahrenen Einflüsse auf Menschen in anderen Lebensregionen als pathogen erweisen . Eine typische Auswirkung „urheimischer“ Unterschiede in der Ernährungsmedizin seien die komplexen Idiosynkrasien und Unverträglichkeiten, die bei „unvertrauten“ Lebensmitteln beobachtet würden . Ein Beispiel aus der Pharmakologie seien relative Wirkunterschiede von Arzneimitteln bei Bewohnern unterschiedlicher Lebenswelten (untersucht z. B. in Fächern wie „Geomedizin“ ). So sollen traditionelle asiatische Heilverfahren eher bei Asiaten wirksam sein, postuliert die urheimische Medizin , während Methoden der traditionellen europäischen Medizin eher bei Patienten in Mitteleuropa wirksam seien („regionalisierte Medizin“) . Als Mechanismen der regionalen Adaptationen werden weniger evolutionsbiologische Anpassungen verantwortlich gemacht, als vielmehr epigenetische Mechanismen, von denen bekannt ist, dass sie schon nach wenigen Generationsfolgen zu vererbbaren Adaptationen führen können .
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