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| - [[Datei:My149-Kalaun.jpg|thumb|right|300px|Kalaun im Titelbild von My149, wie Franz Berthold ihn sieht.]]Kalaun - Finsterherrscher Der Herr des Chaos, auch Philosoph des Bösen genannt, im Aegyrland von Yhllgord vor und direkt nach Allumeddon. Er ist ein gefallener Aegyr, der von seinem Geschlecht verbannt und mit furchtbarer Strafe belegt wurde, als er unter der Mithilfe von Yorne, Eroice und Ceroc eine Palastrevolte anzettelte. Er ist allgemein als die Personifizierung des Bösen verschrien, was jedoch nur eine halbe Wahrheit ist, so daß es sich lohnt, den Ursachen nachzugehen, die dazu führten, daß er zu dem wurde, was er ist: zu einem Diener des Finstergottes Genral. Er wuchs als Aegyrsproß auf Burg Elschwog unter schönen, edlen Leuten auf, die sich mit schönen und wertvollen Dingen umgaben, nach höchsten und reinsten Werten strebten und es unter ihrer Würde empfanden, sich mit den Dingen des Alltags zu belasten. Er lebte in paradiesischer, friedlicher Umgebung, alle Unbillen des Lebens wurden von ihm ferngehalten, man setzte ihm die erlesensten Speisen vor, kleidete ihn in kostbare Gewänder und versuchte, ihn umfassendes Wissen zu lehren. Doch er war ein widerspenstiger Geist, der nicht gewillt war, die Annehmlichkeiten einfach hinzunehmen, ohne etwas dafür zu tun, ohne nach dem Preis für diese Dinge zu fragen. So lernte er schon früh, die Aegyr als Müßiggänger zu sehen, sie zu verachten und alles Schöne und Gute mit dazu. Er erkannte, daß das Leben nicht nur aus Licht besteht, sondern auch Schattenseiten hat, und in diese wollte er treten und sie kennenlernen, um das Leben in seiner ganzen Fülle auszukosten. Schon als Halbwüchsiger suchte er das Abenteuer unteren Sterblichen, nahm an Ihren Festen und an Ihren Händeln als ihresgleichen teil. Doch stets wurde er nach Burg Elschwog zurückgeholt, gemaßregelt, umerzogen ... Doch mit jeder Lektion stieg seine Verachtung gegen das eigene Geschlecht, der haßte es mit zunehmendem Alter immer mehr, wie ein Höfling erzogen zu werden und die traditionellen Riten mitzumachen, die nur der eigenen Selbstverherrlichung dienten. Er nahm sich nie ein Blatt vor den Mund, schleuderte den Aegyr die unverblümten Wahrheiten ins Gesicht, doch verschlossen sie sich ihm in ihrer Ignoranz - und so merkten sie auch nicht, daß mit ihm ein Rebell heranwuchs, dessen Mißbilligung sich längst schon in Abscheu gewandelt hatte, daß er sich innerlich bereits von seinem Geschlecht abgekehrt hatte. Selbst als er sich den Eklat leistete, beim „Fest des Blutes" seine Initiation und die Annahme eines Aegyr-Namens zu verweigern und den Ehrwürdigen vorhielt, wie dünn doch ihr Blut in Wirklichkeit sei; als er sich weigerte, die Regeln des Schicksalsspiels zu lernen und sich daran zu beteiligen - selbst da erkannten die Aegyr offenbar noch nicht, daß er in die entgegengesetzte Richtung zu treiben und falschen Werten zu verfallen drohte. Und das spricht gegen sie. Er sagte seinem Geschlecht den Untergang voraus, er malte ihnen die Zukunft in den düstersten Farben, prophezeite Ihnen, daß der allmähliche Abstieg Ihres Geschlechts unaufhaltsam in die Bedeutungslosigkeit führen würde. Aber sie wollten ihm nicht glauben, hörten sich seine Brandreden nicht einmal an. So entschloß er sich zu einer Verzweiflungstat, mit der er sein Geschlecht wachrütteln wollte. Er rief die Finstermächte an, er beschwor den Finstergott Genral herauf, um so eine Gefahr zu schaffen, gegen die sich die Aegyr zu bewähren hatten. Doch Genral hielt sich nicht an seine Spielregeln - er ergriff einfach von Kalaun Besitz, machte ihn zu einem Jünger des Dunkeln und des Bösen. Genral hatte mit seinem Opfer leichtes Spiel, denn durch Ablehnung der aegyrischen Lebensweise kehrten sich die Werte für ihn um. Schönheit wurde für ihn hassenswert, das Häßliche begann ihn zu faszinieren, Güte und Menschlichkeit stand für ihn für Schwäche. Er wurde zu einem Philosophen des Bösen, er glaubte an die Finsternis als einzige Macht, die die Welt regieren konnte - denn die Aegyr konnten es in ihrem Streben nach Vollkommenheit nicht. Als er zusammen mit Yorne, Eroice und Ceroc die Macht der Aegyr zu brechen versuchte, da glaubte er noch an sich und seine Sache. Doch als seine Revolte zerschlagen wurde und die Aegyr ihn mit einem Schandmal bestraften - einer Herzwunde, die nicht heilen sollte, solange das Schlechte in ihm war und daraus fließen konnte -, da bekam Genral Gewalt über ihn, Kalaun wechselte mit fliegenden Fahnen zu diesem Finstergott über. Und so geschah es, daß nach dem Abzug der Aegyr Kalaun zum Herrscher über ihr Land wurde, zum Herren des Chaos, das Chaos selbst, denn es floß in stetem Strom aus seiner Herzwunde. Und dennoch ist es nicht gerecht, Kalaun als die Inkarnation des absolut Bösen hinzustellen. Er war ein Aegyr, der eigentlich Gutes tun wollte, aber an der Schwäche seines Geschlechts und der eigenen Unzulänglichkeit zerbrochen ist. Und: Ist sein Ende wirklich unrühmlicher als jenes, das seinem Geschlecht droht? .
* Mythor-Fundort: 149 .
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