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| - Der Nationalpark Jasmund liegt auf der Halbinsel Jasmund im Nordosten der Insel Rügen im Bundesland Mecklenburg-Vorpommern und besteht seit dem 12. September 1990. Er ist rund 3.000 ha groß und ist damit Deutschlands kleinster Nationalpark. Sein Gebiet umfasst den mit ursprünglichem Buchenwald bestockte Höhenrücken der Stubnitz nördlich der Hafenstadt Sassnitz mit dem Kreidekalk-Steilufer und einen 500 m weit in die Ostsee hinein reichenden Wasserstreifen. Der markanteste Punkt des Nationalparks ist der 119 m hohe Kreidefelsen Königsstuhl, in dessen Nähe sich heute das Besucherzentrum befindet. Die Plattform auf der Spitze des Königsstuhl betreten im Schnitt jährlich 500.000 Menschen, um von dort aus auf die von der Ostsee umspülten Kreidefelsen blicken zu können. Der Nationalpark Jasmund bietet aufgrund seiner besonderen geologischen Bedingungen zahlreichen seltenen Pflanzen und Tieren Heimat. In den Wäldern der Stubnitz sind zahlreiche mit Wasser gefüllte, abflusslose Senken und Mulden zu finden, die meist als eiszeitliche Toteislöcher entstanden. Wo diese Wasserflächen verlanden, entstehen sogenannte Kesselmoore. Zahlreiche Schwarzerlen sind an diesen Senken und Kesselmooren zu finden. An trockeneren Stellen sind Wildbirne, Wildapfel, Elsbeere und Eiben zu finden. Zu den hier vorkommenden Orchideenarten zählt auch der Frauenschuh. In den klaren Bächen, die die Stubnitzwälder durchziehen, findet sich mit dem Alpenstrudelwurm ein ungewöhnlicher Bewohner, der sonst nur im Gebirge vorkommt. An diesen klaren Bächen ist auch der Eisvogel zu bewundern. In den Kliffs der Kreidefelsen nisten Mehlschwalben und die Kreideeule, ein cremefarbener Nachtfalter, hat ihr einziges Vorkommen in Deutschland auf dem Jasmund. Aufgrund des hohen Besucherdrucks sind allerdings Wanderfalke und Seeadler im Nationalpark nicht mehr zu beobachten
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