Der Berggarten wurde 1666 als Gemüse- und Anzuchtgarten für den Großen Garten angelegt. Als Standort diente ein abgetragener Sandberg nördlich des Herrenhäuser Schlosses. Kurfürstin Sophie wandelte den Berggarten in einen Garten für exotische Gewächse um, wofür 1686 ein Gewächshaus entstand.
Der Berggarten wurde 1666 als Gemüse- und Anzuchtgarten für den Großen Garten angelegt. Als Standort diente ein abgetragener Sandberg nördlich des Herrenhäuser Schlosses. Kurfürstin Sophie wandelte den Berggarten in einen Garten für exotische Gewächse um, wofür 1686 ein Gewächshaus entstand. Parallel zur Zucht exotischer Gewächse hatte der Garten wirtschaftliche Aufgaben: Er diente als Experimentierfeld für die Anzucht südländischer Pflanzen in Niedersachsen. Dieses Experiment scheiterte zwar bei der Reiszucht, gelang aber mit der Zucht von Tabak und Maulbeerbäumen. So wurden ab 1706 die Seidenraupen der Königlichen Seidenraupenmanufaktur Hameln mit Herrenhäuser Maulbeerbaumblättern ernährt. Langfristig lohnte sich diese Zucht nicht. 1750 übernahm der Küchengarten in Linden (heute ein Stadtteil von Hannover) die Versorgung des Adelshauses mit Obst und Gemüse, der Berggarten war seitdem ein Botanischer Garten. Zwischen 1817 und 1820 entstand ein Gartenmeisterwohnhaus, in dem 1952 die Gartenbibliothek einzog. 1849 wurde das von Georg Ludwig Friedrich Laves erbaute Palmenhaus, das nach fünf Jahren die wertvollste und umfangreichste Palmensammlung Europas beherbergte, eröffnet. Von 1842 bis 1847 dauerten die Arbeiten – nach den Plänen von Laves – an einem Mausoleum. Zwischenzeitlich (1845 bis 1846) wurde der Berggarten durch Mauern und Zäune eingefriedet. In dem Mausoleum fanden zunächst König Ernst Ernst August – in der Chronik der Welfen gab es mehrere Familienmitglieder namens Ernst August – und seine Frau Königin Friederike ihre letzte Ruhestätte. Im Jahre 1880 kam das Große Palmenhaus von Richard Auhagen hinzu. Es handelte sich bei dem Gebäude um ein etwa 30 Meter hohes palastförmiges Gewächshaus aus Glas und Stahl mit Galerien sowie Wasserfontänen und ersetzte das bisherige Gewächshaus. Nach der kompletten Zerstörung der Gewächshäuser durch britische Bomberverbände im Zweiten Weltkrieg begann nach und nach der Wiederaufbau des Berggartens. 1957 fanden weitere Fürstlichkeiten aufgrund des Umbaus des Leineschlosses in Hannover ihre letzte Ruhestätte in dem Mausoleum. Als Ersatz für das in den 1950er Jahren abgerissene legendäre Palmenhaus entstand zur Weltausstellung im Jahr 2000 das Regenwaldhaus. In dessen Inneren befindet sich eine künstliche Tropenlandschaft, in der auch Tiere wie Schmetterlinge und kleinere Vogelarten aus tropischen Regionen leben. Weitere Sehenswürdigkeiten stellen verschiedene Schauhäuser und Themengärten dar.