abstract
| - Das richtige Opfer Auf einem jeden dieser Altäre soll allezeit eine Schale mit frischen Feld- oder Waldfrüchten, ein Krug mit frischem Wasser und frisches Brot stehen. In den Tempeln oder auf den Altären über den Dörfern und Siedlungen ist auch die Opferung gesunder Schafe, Stiere oder Schweine dem Göttervater wohlgefällig. Sorgt ihr für die tägliche Erneuerung der Gaben der Fruchtbarkeit auf den Altären Chnums, deren Rückseite stets Thysias zugewandt sein soll, so das die davor stehende Acolythen in diese Richtung des Götterhimmels sehen – und dann wird Chnum für die Fruchtbarkeit eurer Felder mit doppeltem Ertrag sorgen. Fordert Euer Volk und seine Oberen zu häufigen und reichlichen Opfern auf, auch von großen und kleinen Geldbeträgen, und bei den großen Bitten an den Widdergott auch von Diamanten. All dies wird in eine eigens dafür zentral in den Altar eingelassene Kristallschale gelegt und sieben Tage ruhen gelassen. Hat Chnum es bis dahin nicht zu sich genommen, so mag es dem besten der Chnumreligion in diesem Lande dienen, zuvorderst dem entsprechenden Tempel und seinen Priestern. Das ist das Landesopfer . Dasselbe gilt auch für die Speisen. Täglich sollen alle diese Speisen auf den Altar kommen und, von dem was der Widdergott davon nicht selbst zu sich nimmt, mögen die Priester in Seiner Gedenken essen. Das ist das Speiseopfer. Die geopferten Tiere sollen gehäutet und zerteilt werden. Den fünften Teil des Inneren erhalten die Priester und ihre Diener zur Nahrung. Zur Haltbarmachung dieser Teile ist in jedem Chnumtempel ein größerer Vorrat an Salz zu halten. Haben sie in den Tagen vor Ssakat noch mehr Opferfleisch übrig, als sie selber brauchen werden, so sollen sie dies am Ende des Winters und in den Ssakat vor Beginn des Neuen Jahres an die Armen und Hungrigen verteilen, so wie sie dies bei reichlichen Opfergaben das ganze Jahr tun sollen, wenn sie es können. Wo Essen neben Hungernden verdirbt, wo nicht alle Gaben eines Jahres gegessen sind, da wird Chnum nicht neue Fruchtbarkeit schenken. Dies ist das Speiseopfer. Die Häute der Tiere sind, soweit es Schafsfelle sind, auf die Außenwände der Tempel zu ziehen. Dort können sich die Gläubigen persönliche Fruchtbarkeit (auch die Männer) holen, indem sie im Tempel oder anderswo Blattgold erwerben und mit diesem die Felle berühren und vergolden. Dafür muß in Chnumtempeln stets Blattgold feingezogen vorhanden sein. Diese Symbolik steht für das Goldene Fell des Heiligen Widders, dessen Glänzen nach unserem Glauben das Licht in der Welt erhält und es nie ganz verlöschen läßt. Dieses ist das Fellopfer. Der Rest der Opfertiere, die anderen vier fünftel, aber sollen, nachdem andere Felle zum nutzen des Tempels verkauft wurden, mit Kräutern auf einem großen Dreibein verbrannt werden, auf das der Rauch des Verbrannten den Göttervater in die Nase steige und ihn ergötze. Steigt der Rauch nicht empor zum Himmel, so ist dies ein Zeichen des Zorns, und eine Beschwichtigung durch Landopfer ist dort angesagt, wo nicht das Land mit Mißernten und Dürre geschlagen werden soll. Dieses ist das Brandopfer. Landopfer, Speiseopfer und Brandopfer – diese drei Opfer sind seit Menschengedenken Voraussetzung für ein von Chnum gesegnetes Wirken des Tempels und eine Fruchtbarkeit des Landes. Das Fellopfer dazu bringt die persönliche Fruchtbarkeit vor allem des Mannes.
* Segment: Myraweit - Reich: Chnumdur - Name: Sukor - Myra-Fundorte: WB1/14-15, R40,R59, MBM3/15-17, MBM4/115,124, MBM6/57-64,113, MBM7/16-18,49,51, [MBM[9]]/18-22,144, MBM10/15-17 - Mythor-Fundort: 141, 142, 146
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