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| - Art Autor Zugehörigkeit Quelle Status Besorgt sah Sielassiel von ihrem Platz am Feuer immer wieder zum großen Tor der Feste. Stunden waren vergangen, seit Kaledran zu seinem Patrouillenritt aufgebrochen war. Langsam wuchs in ihr die Unruhe und sie hoffte inständig, dass er bald zurückkehren würde.Sicher, Tenebra und Valentinez hatten versucht, sie zu beruhigen. Auch hatten sie ihr wertvolle Ratschläge gegeben und zudem ins Gewissen geredet, was ihre Appetitlosigkeit und ihre Weigerung, sich schlafen zu legen angingen. Doch die Umsetzung war nicht so einfach.
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| - Art Autor Zugehörigkeit Quelle Status Besorgt sah Sielassiel von ihrem Platz am Feuer immer wieder zum großen Tor der Feste. Stunden waren vergangen, seit Kaledran zu seinem Patrouillenritt aufgebrochen war. Langsam wuchs in ihr die Unruhe und sie hoffte inständig, dass er bald zurückkehren würde.Sicher, Tenebra und Valentinez hatten versucht, sie zu beruhigen. Auch hatten sie ihr wertvolle Ratschläge gegeben und zudem ins Gewissen geredet, was ihre Appetitlosigkeit und ihre Weigerung, sich schlafen zu legen angingen. Doch die Umsetzung war nicht so einfach. Sielassiel rückte noch ein wenig näher ans Feuer, die Decke, die Valentinez ihr um ihre Schultern gelegt hatte, fest um sich geschlungen. Sie hatte zu den beiden gesagt, dass sie Kaledran zuliebe essen und mithilfe des Tees aus Traumblatt schlafen wollte, doch gerade ersteres gestaltete sich als schwieriges Unterfangen. Nur widerwillig knabberte sie an dem Brot und zwang sich jeden einzelnen Bissen hinein, während das Wasser für den Tee in dem kleinen Kessel langsam vor sich hinzubrodeln begann. Sie vermisste Kaledran sehr, und die Angst, dass ihm etwas zugestoßen sein könnte, wuchs mit jedem Augenblick mehr. Nur zu gut erinnerte sie sich noch an die Worte von Gorvanna, der Heilkundigen des Ork-Klans. Sie hatte gesagt, dass das Warten das Schlimmste sei. Wie Recht sie doch hatte. Ein Seufzen entfuhr Sielassiel, und sie betrachtete den goldenen Verlobungsring mit dem leuchtend roten Edelstein in Form eines Flügelpaares in der Mitte. „Wo bist du, Liebster?“, fragte sie lautlos in die Nacht hinein und wischte sich eine Träne aus dem Gesicht. Sie war Tenebra dankbar dafür, dass sie ihr das Traumblatt gegeben hatte. Eigentlich wäre das nicht nötig gewesen, besaß Sielassiel doch selbst einen stattlichen Vorrat an Kräutern, darunter auch eben jenes Traumblatt. Doch sie hatte schwerlich das Angebot ablehnen können. Auch hatte es ihr gut getan, mit Valentinez und Tenebra über ihre Sorgen und Ängste zu reden, wie sie sich insgeheim eingestehen musste. Dennoch hatte beides nicht vollständig beseitigt werden können. Das Blubbern des Wassers in dem kleinen Kessel zog Sielassiels Aufmerksamkeit auf sich, und sie war das Kraut hinein. Nur sacht verrührte sie das Traumblatt mit dem Wasser. Durch ihre eigenen Kräuterkenntnisse wusste sie, dass der Tee nur noch ein wenig durchziehen musste, damit er auch die beabsichtigte Wirkung entfalten konnte. Diese Wartezeit nutzte Sielassiel und warf einen erneuten Blick in Richtung des Eingangstores, immer in der Hoffnung, dass dort jeden Moment der Mann auftauchen würde, den sie über alles liebte und ohne den sie nicht mehr leben konnte oder wollte. Doch nichts dergleichen geschah. Von Kaledran war noch immer nichts zu sehen. Erneut seufzte sie und wischte sich eine weitere Träne fort. Gleichzeitig zwang sie sich zur Ruhe und lenkte sich ab, indem sie nach ihrem Tee sah. Kurz überprüfte sie die Farbe und nahm dann den Kessel vom Feuer. Rasch, aber dennoch vorsichtig - ihr war immer noch leicht schwindlig durch die wenige Nahrungsaufnahme der letzten drei Tage sowie die wenigen Schlucke Wein, die sie getrunken hatte -, eilte sie in das Hauptgebäude der Festung und holte ihren Trinkbecher aus ihren Habseligkeiten hervor. Damit kehrte sie zurück ans Feuer und schenkte sich den Tee ein. Doch sie stellte den Becher erst einmal neben sich ab, denn noch war das Getränk viel zu heiß. Die Zeit des Abkühlens nutzte sie jedoch, um noch ein Stück Brot zu essen. Nur mit einem halbwegs gefüllten Magen würde sie den Tee auch gut vertragen, das wusste sie. Als sie das Brot aufgegessen hatte, war auch der Tee soweit abgekühlt, dass sie ihn trinken konnte, ohne sich daran zu verbrennen. Dennoch trank sie ihn vorsichtig Schluck für Schluck. Erst als der Becher leer war, erhob sie sich und ging zurück ins Hauptgebäude. Sie zog sich um und legte sich auf das Lager, das Kaledran und sie sich teilten. Da die Wirkung des Tees allerdings noch nicht eingesetzt hatte, versuchte sie unruhig die richtige Schlafposition zu finden, was ihr allerdings nicht so recht gelingen wollte. Doch schließlich setzte die Wirkung des Tees ein, und Sielassiel schlief ein. Kategorie:Geschichten
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