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  • Robert Gernhardt
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  • Robert Gernhardt (* 13. Dezember 1937 in Reval, Estland; † 30. Juni 2006 in Frankfurt am Main) war ein deutscher Humorist/Multitalent. 1964 - 1976 arbeitete er (auch als Zeichner) als Lützel Jeman (mittelhochdeutsch für "kaum jemand") bei Pardon, später bei Titanic, in den 1980er Jahren war er mit Bernd Eilert und Peter Knorr als Co-Autor diverser Otto Waalkes-Shows tätig, er gab auch dessen Bücher heraus und war am Drehbuch von vier Otto-Filmen beteiligt.
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  • Robert Gernhardt (* 13. Dezember 1937 in Reval, Estland; † 30. Juni 2006 in Frankfurt am Main) war ein deutscher Humorist/Multitalent. 1964 - 1976 arbeitete er (auch als Zeichner) als Lützel Jeman (mittelhochdeutsch für "kaum jemand") bei Pardon, später bei Titanic, in den 1980er Jahren war er mit Bernd Eilert und Peter Knorr als Co-Autor diverser Otto Waalkes-Shows tätig, er gab auch dessen Bücher heraus und war am Drehbuch von vier Otto-Filmen beteiligt. Vor allem wurde er aber gegen Ende seines Lebens als humoristischer Poet bekannt mit skurillen Gedichten, die teils an Lewis Carroll, Joachim Ringelnatz und Christian Morgenstern erinnern, schon die Titel der Bände sind oft Anspielungen, "Die Blusen des Böhmen" (1977) bezieht sich z.B auf Baudelaires "Die Blumen des Bösen", „Reim und Zeit“ (1990) auf Heideggers "Sein und Zeit". Als Lieblingsbuch gab er die "Sudelbücher" des Göttinger Aufklärers Georg Christoph Lichtenberg an. Charakteristisch für seinen Stil ist der schnelle Wechsel vom Geistreichen zum Zotig-Pubertären und Kalauern oder die Verbindung ("Sonette find ich so was von beschissen").Nonsens als regelmäßig verweigerter Sinn sprach ihn besonders an. "Wer Nonsens macht, muss den Betrachter erst in ein scheinbar stabiles Sinngebäude hineinlocken, um ihn dann vor die Wand fahren zu lassen." Auch wenn er ein liberaler Intellektueller war, ließ er das meistens nicht raushängen. Seine Themen kamen oft aus dem Banalen und Alltäglichen, Operation (etwa wenn die Krankenschwester ihn beim Katheter legen sagt, "Sagen Sie Bescheid, wenn's unangenehm wird"), Fußball, ICE, Diät, Fußgängerzonen, Autofahrt. Ein häufiges Thema bei ihm war auch die Fauna. ("Der Kragenbär, der holt sich munter einen nach dem andern runter."//"Der Nasenbär sprach zu der Bärin, ich will dich jetzt was schönes lehren, worauf er ihr ins Weiche griff und dazu "La Paloma" pfiff." //"Das Vorspiel nahm den Hengst so mit, dass er geschwächt zu Boden glitt." // "Der Habicht fraß die Wanderratte, nachdem er sie geschändet hatte.") Eine weitere Spezialität waren Stichwortreime , "Gedicht mit Opernball: der Olli Kahn der kriegt viel Geld, ganz wurst ist's Opernball auch hält" oder "Museum: ich lass die Katze morgens raus, Museum sieben aus dem Haus". Das Pseudowitzige des deutschen Kabaretts kotzte ihn genau so an wie der Literaturbetrieb: "Der Böll war als Typ wirklich klasse. Da stimmten Gesinnung und Kasse. Er wär' überhaupt erste Sahne, wären da nicht die Romane.", gegenüber den Dichterkollegen gab der Altmeister sich aber gütig "Der nimmt mir doch nichts, diese schmierige Kröte, außer dem Ruhm und den Fraun und der Knete."
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