abstract
| - __INDEX__ Die Rückwirkungen der Europäischen Expansion sind sehr vielfältig. Besonders gravierend sind die wirtschaftlichen Folgen dieser Entwicklung. Ein Weltmarkt und damit ein Welthandel entsteht auf der Grundlage frühkapitalistischer Wirtschaftsstrukturen. Das ist als die bedeutsamste Folge der Europäischen Expansion zu nennen, die in das Zeitalter der Entdeckungen fällt. Aufgrund der ständigen Silber- und Goldimporte aus Übersee durch Spanien, insbesondere aus den Minen aus Potosí, kommt es zum dauerhaften Rückgang und schließlichen Zusammenbruch des traditionellen sächsischen und böhmischen Silberbergbaus. Auch China war von dieser Inflation betroffen. Sie ging als die sogenannte Preisrevolution in die Geschichte ein. Durch Staatsbankrotte Spaniens, Frankreichs und der Niederlande, die auch durch Spekulationen hinsichtlich der neuen Märkte herbeigeführt wurden, wurden selbst prosperierende Bankunternehmen wie das der Welser in Augsburg in den finanziellen Ruin getrieben. Es kommt in Mittelamerika zu einem Genozid der indianischen Ureinwohner, so dass bald aus Afrika Sklaven eingeführt wurden, weil der Bevölkerungsrückgang so drastisch schnell vonstattenging, dass zum Beispiel der Bergbau in den Minen sonst nicht mehr zu realisieren gewesen wäre. Nicht nur die Arbeits- und Lebensverhältnisse, sondern auch aus Spanien eingeschleppte Krankheiten hatten die schließlich nahezu vollständige Ausrottung der indianischen Urbevölkerung bewirkt. Das führt auch zu Kritik im Mutterland Spanien insbesondere durch jesuitische Missionare wie Bartolomé de Las Casas.
|