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| - [[Datei:MyK163.png|thumb|400px|Plan der Dämoneninsel Kratau zwischen Drachenland (im Hintergrund) und Ameristan. Zeigt auch den schwebenden Spiegelsee sowie die Ruinenstadt Morgangor. - Detailkarte 163 von Klaus Schiemann aus #My163 der Mythor-Serie. - Hier: FairUse]] Kratau - ehemalige Dämoneninsel und heutiges Wergolreich namens Zu'turgweragh oder Uranok auf Yhllgord Gelegen zwei Seetage im Klados von Morgangor, war Kratau für lange Zeit ein willkommener Ankerplatz für Schiffe auf der Reise von Morgangor zum Drachenland und umgekehrt. Hier wurden die Nahrungsvorräte ergänzt, konnten die Wasserfässer an klar sprudelnden Quellen gefüllt werden, gab es hochragende Bäume, um Masten und Stengen ersetzen zu können. Die Bewohner dieser Insel galten als ebenso gastfreundlich wie diebisch, unerbittlich waren sie, wenn es um die Tugend ihrer Frauen und um die geheiligten Plätze ihres Eilands ging. Kein Fremder hat sich jemals ungestraft genähert. Zu Zeiten ALLUMEDDONS aber, als das Chaos die Welt erfüllte, die Gesetze der Natur ebenso außer Kraft geraten schienen wie die der Menschen, da suchten viele ihre Zuflucht auf dem Eiland. Schiffe, Boote, brüchige Flöße trugen sie nach Kratau – und sie fanden das Eiland leer. Verlassen die Hütten und Häuser, Ackergeräte auf dem Feld liegend, in den Küchen die Herdfeuer noch qualmend – aber kein menschliches Wesen weit und breit zu finden. Zaghaft nur nahmen die Flüchtlinge das Land in Besitz. Sie fürchteten die Macht, die die Bewohner Krataus hatte versehwinden oder flüchten lassen. Denn diese Macht hatte sinnfälligen Ausdruck gefunden. Genau dort, wo früher der Heilige Hain gewesen war, türmt sich nun die qualmende Esse eines neuen Vulkans in den Himmel. Schroff und unbezwinglich steigen die Felswände himmelwärts, aus zahlreichen Klüften brodelt es, quillt fahler, stinkender Rauch. Dampfschwaden umzischen jeden, der sich zu nähern wagt. Es dauerte nicht lange, bis sich der vermeintliche Herr der Insel seinen Untertanen zeigte – Ureugiil, der Dämon des Vulkans. Gräßliche Furcht packte die Vertriebenen, als er sich zum erstenmal ihren Blicken offenbarte – eine pechschwarze Wolke, die aus dem Krater emporstieg, sich zu einer schreckerregenden Fratze formte und auf die Bewohner herabgrinste. Bald aber fanden sie heraus, daß es mit der Macht des Dämons nicht viel auf sich hatte. Seine Drohungen und Lockungen verfingen nicht mehr. Nun machten sich die Bewohner Krataus daran, ihrerseits gegen den Dämon in der Lava vorzugehen. Aber gänzlich wehrlos ist Ureugiil nicht. Er hat geheimnisvollen Besuch bekommen … und seither wächst seine Macht langsam und stetig. DÄMONEN – Orte nennen sie ihr Zuhause, die kein Mensch betreten, geschweige denn verlassen kann. In giftigen Dämpfen und Schwaden fühlen sie sich wohl, ihr angestammter Lebensbereich ist die Schattenzone. Aber die gibt es nicht mehr – ALLUMEDDON hat sie zerstört. Indessen gibt es auch in der Lichtwelt Schlupfplätze für Dämonen, giftgasgeblähte Vulkane beispielsweise, wie den auf Kratau. Dort hat sich Ureugiil eingenistet. Zwei Möglichkeiten hatte er zur Wahl – zu versuchen, sich selbst zu ändern, wie es andere Dämonen taten, um in der Lichtwelt existieren zu können. Oder die Lichtwelt so zu ändern, daß sie passend wird für Dämonen. Ureugiil hat den zweiten Weg gewählt, und er ist rege gewesen. Tief unter den Füßen der Menschen treibt er seine Arme vor, läßt er die brodelnde Lava neue Wege suchen, füllt er jeden Winkel und Hohlraum mit den Schwaden des Vulkans. Manchmal erschüttert er die Erde und freut sich darüber, daß die Menschen auf Kratau sich davor nicht mehr länger ängstigen. Sie unterschätzen ihn, das gefällt ihm. Eingelullt in trügerische Sicherheit bemerken sie nicht, wie ihre Insel langsam von Ureugiil unterwandert wird. Ab und an erprobt er seine Kräfte – dann bricht jäh die Erde auf, hüllt tückisches Gas einen Ahnungslosen ein, der dem Dämon zum Opfer fällt. Mit schwarzmagischem Spuk hält sich Ureugiil Neugierige vom Leibe – bis er sich eines Tages zeigen kann. Dann, wenn Kratau mit all seinen Bewohnern ihm endgültig zur Beute fallen wird.
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