__INDEX__ Als Gastronationalismus bezeichnet man einerseits die Instrumentalisierung der Produktion, Verteilung und des Konsums von Nahrungsmitteln, zu dem Zweck nationale Identitäten zu stützen. Andererseits kann man umgekehrt als Gastronationalismus auch Phänomene begreifen, bei denen sich die Produktion oder Vermarktung von Nahrungsmitteln regionaler Identitäten bedient. Beispiele für den Gastronationalismus der ersten Art sind Kategorien wie etwa die „indische Küche“. Ein Gastronationalismus der zweiten Art liegt etwa bei der Vermarktung von Wein als „griechischen Wein“ vor.
__INDEX__ Als Gastronationalismus bezeichnet man einerseits die Instrumentalisierung der Produktion, Verteilung und des Konsums von Nahrungsmitteln, zu dem Zweck nationale Identitäten zu stützen. Andererseits kann man umgekehrt als Gastronationalismus auch Phänomene begreifen, bei denen sich die Produktion oder Vermarktung von Nahrungsmitteln regionaler Identitäten bedient. Beispiele für den Gastronationalismus der ersten Art sind Kategorien wie etwa die „indische Küche“. Ein Gastronationalismus der zweiten Art liegt etwa bei der Vermarktung von Wein als „griechischen Wein“ vor. Der Begriff Gastronationalismus hat als dichter Begriff die These, dass Nahrung und Tischsitten wesentlich für die Herausbildung und Aufrechterhaltung kollektiver Identitäten sind oder waren. Es handelt sich in der Soziologie von „Nation“ um eine relativ neue Analysekategorie.