abstract
| - Ich bin nicht körperlich eingeschränkt, lediglich meine Ansicht für das Leben wurde verpestet. Ich fühle nur noch diese Gleichgültigkeit in mir, die mich dazu bringt nach einem Weg zu suchen wie ich mein Leben beenden könnte, ohne auch nur einen Gedanken an die zu verschwenden die ich damit zurücklassen würde, ohne auch nur einen Gedanken an mich und meine Zukunft zu verschwenden. Diese Krankheit, deren Ursprung ich nicht nennen will und werde, werde ich trotz aller Mühe nicht los, sie ist wie eine Zecke die ihr Hypostom in meine Haut stach um mir all meine Lebenskraft, sowie all mein Leben, zu entziehen. Auch heute noch steckt diese Zecke und saugt an meiner Lebenslust. Deswegen entschied ich mich dazu es zu akzeptieren und begann nach einem für mich akzeptablen Weg zu suchen, um dieses Gefühl los zu werden. Zuerst dachte ich an den klassischen Weg, woran eigentlich jeder Suizidgefährdeter Teenager schon mal dachte, ich wollte mir die Pulsadern aufschneiden. Doch um mich eben, von genau dieser stereotypischen Gruppe abzuheben, da mein Versuch ein ernster sein sollte, informierte ich mich vorher im Internet darüber wie ich es richtigmachen würde, wie ich es so machen könnte, dass mein Körper an Farbe und Wärme verlieren würde so, dass ich nicht mehr an morgen oder auch nur an irgendwas Anderes, denken könnte und müsste. Nach ein paar Tagen der Überlegung und Nachforschung fand ich eines Abends den perfekten Moment um mir mein Leben zu nehmen. Zuerst dachte ich, dass ich rausgehen würde und mein Leben da beenden würde wo ich es auch gelebt habe, abseits der normalen Gesellschaft, als eine Art Symbol für das was ich mir selbst antat in meiner naiven Dummheit oder was ich einfach akzeptierte. Ich schlug mir den Gedanken aus den Kopf, hielt ihn für nicht nötig und zu dramatisch. Also legte ich mich einfach in mein Bett nahm mir ein kleines Küchenmesser zur Hand, und führte es zitternd an meine, an dem Handgelenk sichtbaren, blauen Arterien. Es dauert ein wenig bis ich meine zitternden Körper dazu brachte das Messer anzusetzen und es von meinem Handgelenk die Arterie runter zu ziehen. Der erste Schnitt fühlte sich so befreiend an, dass ich direkt danach zwei Schnitte neben den ersten setzte. Fast schon zufrieden mit mir selbst blickte ich auf die drei Schnitte aus denen nun langsam nach und nach mehr Blut austrat. Das Gefühl wie mein Arm durch das aus den Wunden laufenden Blut immer wärmer wurde war sagenhaft, aber wahrscheinlich nur, weil es sich mit dem Gefühl des stolzes über mich selbst vermischte. So lag ich ungefähr 10 Minuten da, dachte über die verschiedensten Sachen nach „Was soll ich machen, wenn ich es nicht schaffe? Was soll ich den Leuten erzählen?“ Bis ich bemerkte, dass ich nicht tief genug geschnitten hatte, enttäuscht drehte ich mich mit dem blutenden Arm, auf die Seite und schlief ein. Jene welche mich nach der Wunde fragten erklärte ich, dass ich in einem unzurechnungsfähigen Zustand mit dem Fahrrad fiel, sie kauften mir die Geschichte, meist mit einem Kopfnicken, ab. Mein zweiter Versuch war noch dümmer als der erste, bei diesem lies ich mich von einem berühmten Fall inspirieren bei dem sich ein Mädchen das Leben nahm, nachdem man sie durch intensives Mobbing bis an ihre Grenzen und darüber hinaus brachte. Durch ein eher geschmackloses Bild, mit einem geschmacklosen Spruch, auf dem jemand Bleichmittel trank bin ich auf diesen Fall aufmerksam geworden und wusste wie mein zweiter Versuch aussehen sollte. Auch hier las ich mir vorher ein paar Informationen durch, was in dem Bleichmittel ist, welches ich mir besorgen sollte und wie mein Körper darauf reagierte beziehungsweise. reagieren würde. Hier zögerte ich nicht so lange, ich besorgte mir das Bleichmittel Dan Klorix an einem Freitag und fand an einem Sonntagmorgen, als ich viel zu früh, noch vor allen anderen, aufwachte, den perfekten Momenten um das Bleichmittel meinen Körper von innen verätzen zu lassen. Diese Situation war noch beklemmender als die erste, denn es dauerte ein wenig bis ich meinen Mund an den blauen Behälter ansetzte und einen kleinen Schluck nahm. Vorher roch ich dran, ging in meinem Zimmer auf und ab und lachte mich selbst aus, weil ich zu feige war um einen Schluck zu nehmen. Ich bereute es sofort, auch wenn es nur wenig war, den der Geruch und der Geschmack von Chlor ließen mich ins Badezimmer, zur Toilette rennen um etwas weißes auszuspucken, etwas was mir im Hals und in der Mundhölle brannte, einige nennen das auch Karma oder einfach Dummheit. Zum Glück war ich alleine zuhause so dass mich niemand hörte und mich für dieses, für sie selbstverständliches Verbrechen gegen mich selbst, anklagen könnte. Den Rest des Tages hatte ich den Geschmack und den Geruch von Chlor in Nase und Mund, die Flasche verstaute ich im Keller. Mein dritter Versuch war einer den ich für den besten empfand, weil niemand denken würde, dass ich selbst schuld an diesem Leiden wäre welches ich ertragen müsste. Sie würden glücklich der Natur dafür die Schuld geben, aber nicht, weil sie alles andere traurig stimmen würde. Nein, sie würden es tun damit man ihnen nicht die Schuld für ein schlechtes Umfeld geben würde. Ich wollte mir mit einer Überdosis Schmerzmittel das Leben nehmen. Dafür las ich mir vorher durch welches Mittel ich nehme könnte und wie viele Tabletten ich ungefähr gebrauchen könnte. Oft fiel der Name „Paracemtol“, dieses Mittel soll, sofern man genug Tabletten nimmt, die Leber ernsthaft beschädigen. Ich entschied mich also dafür in einer Freistunde eine Apotheke aufzusuchen um mir mit der Erklärung, ich bräuchte Schmerzmittel gegen die Menstruationsschmerzen, die gewünschten Tabletten zu besorgen. Es lief alles einwandfrei ich bekam die Tabletten und war so aufgeregt, dass ich mich dafür entschied mich auf der Toilette einer Eisdiele einzuschließen um schon hier zwölf Tabletten meine Luftröhre runter zu jagen, damit diese meine Leber zersetzen können, beziehungsweise. die Leberwände. Auch das funktionierte nicht so wie ich es mir wünschte, und wieder einmal schlug mir das sogenannte Karma voll ins Gesicht. Denn für den Rest Tages fühlte ich ein schreckliches Pochen im Kopfbereich, so wie als wenn mir ein kleiner Quälgeist mit einem Knochen dagegen hämmern würde. Nun, ich schaffte es bisher nicht dem neuen Trieb zu folgen und ihn zu befriedigen, doch mir sind schon neue Ideen gekommen, meine nächste und hoffentlich letzte Idee schwenkt noch zwischen, einer Überdosis Heroin und einer Überdosis an Schlaftabletten. Wie es mit mir endet kann ich bisher nicht sagen, ebenso wie das was ich mir erhoffe. Abergläubische gute Geister würden sagen, dass die Zeichen eindeutig sind, und ich diesem fragwürdigen Weg nicht mehr folgen sollte. Ich selbst weiß es nicht, für mich fühlt es sich wie eine Art Dilemma an. Ich weiß nur, dass ich nicht mehr dieselbe bin oder sein kann.
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