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| - thumb|Thor bekämpft JormungandrDer Chaoskampf ist ein typisches Motiv indo-europäischer Religionen. Es handelt von einem Gott oder Helden, der das Gute bzw. die Ordnung repräsentiert, und der das Chaos bzw. das Böse in Form eines Monsters, meist eines Drachen oder einer Schlange (in den meisten Kulturen ist beides das Gleiche), bezwingt und meist tötet. Die Ursprünge des Chaoskampfes liegen vermutlich in der Proto-Indo-Europäischen Religion. In den älteren Chaoskampf-Mythen kämpft für gewöhntlich ein Sturm- oder Donnergott gegen ein Monster, das das Chaos repräsentiert. So gut wie alle dieser Monster haben reptilienhafte Merkmale, was auf eine vermutete Urangst der Menschen vor Reptilien, vor allem Schlangen, zurückzuführen zu sein scheint. Häufig bringt der Sieg dem Gott eine herrschende Position über die anderen Götter ein. Meist gehört der Drache einem älteren Göttergeschlecht an, von dem die jüngeren Götter abstammen, zu denen der Drachentöter gehört. Beispiele für solche Chaoskämpfe sind:
* Marduk gegen Tiamat (Mesopotamisch)
* Thor gegen Jormungandr (Germanisch)
* Zeus gegen Typhon (Griechisch)
* Tarhunt gegen Illuyanka (Hethitisch)
* Indra gegen Vritra (Vedisch)
* Θraētaona gegen Aži Dahāka (Avestisch)
* YHWH gegen den Leviathan (Biblisch) Neuere Versionen des Mythos beinhalten häufiger menschliche Helden:
* Dobrynja Nikititsch gegen Zmey Gorynych (Slavisch)
* Herakles gegen die Hydra (Griechisch)
* Diverse Drachenlegenden aus Großbritannien und Frankreich erzählen von Rittern oder Heiligen, die Drachen zähmten oder töteten. Es wird auch vermutet, dass der Kampf zwischen Susanoo und Orochi in der japanischen Mythologie ebenfalls auf das Motiv zurückgeht. Der Drachenkampf christlicher Mythen, vor allem aus dem Mittelalter, scheint ebenfalls auf das Motiv zurückzugehen. Hier ist der Held ein Heiliger (z.B. St. Georg) oder Engel (Gabriel), der einen Drachen erlegt. Der Drache repräsentiert ausnahmslos Satan und das damit verbundene Heidentum, somit wird der Chaoskampf zum Symbol für die Christianisierung und den Sieg des Christentums über die heidnischen Religionen.
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