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| - Dieses wunderbare warme Gefühl. Meine innere Stimme hatte recht. Sie wusste es schon immer. Der Tot ist Romantik pur und er tut auch gar nicht weh! Jetzt wo ich hier so in meiner Badewanne liege, gefüllt mit warmen Wasser und einem stetig steigenden Anteil von meinem Blut. Genieße ich die letzten Atemzüge. Ich lasse mein Leben noch einmal an meinem inneren Auge vorbeiziehen. Niemals war ich ein schlechter Mensch. Ganz im Gegenteil. Ich war ein guter erstgeborener Sohn, der sich stets um alles gekümmert hatte. Ein guter Bruder, der seine kleine Schwester stets verteidigt hatte. Ein guter Freund, der sich immer um seine Freunde gekümmert hatte. Na gut, ein mäßiger Realschüler, der gerne mal in den Tag hinein gelebt hat. Jedoch ein sehr guter Berufsschüler, der selbst mit der Note 2 unzufrieden war, und erst seinen Seelenfrieden im Betrieb fand, wenn alle Aufgaben gewissenhaft erledigt waren. Ich habe eigentlich alles was man braucht. Eine tolle Wohnung, einen wunderbaren Beruf, ein zuverlässiges Auto, ein großes Allgemeinwissen, Technik die auf dem neuesten Stand ist. Und doch fehlt mit etwas das jeder benötigt. Ein Partner an meiner Seite. Jemand der auch mir einmal zuhört, der auch meine Tränen weg wischt, der mich einfach einmal ausbremst, der auch mich versteht. Nur aus diesem Grund habe ich mich meiner inneren Stimme hingegeben. Umso einsamer ich wurde umso wichtiger wurde sie. Die innere Stimme. Sie ist mein Ersatz. Sie heitertmich mit Bildern auf, wenn ich traurig bin. Sie spricht zu mir, wenn es um mich herum zu still ist. Sie streicht über mein Herz, wenn ich mich einsam fühle. Sie weiß immer was zu tun ist. Auch jetzt. Ich genieße sie. Meine letzten Atemnzüge. Sie sind so süß... Kategorie:Tod Kategorie:Kurz Kategorie:Artikel ohne Bilder Kategorie:Geisteskrankheit
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