About: dbkwik:resource/0xxEegaRIHJfIaI5FwSbdg==   Sponge Permalink

An Entity of Type : owl:Thing, within Data Space : 134.155.108.49:8890 associated with source dataset(s)

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  • Letzten Sonntag
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  • Die kleine dunkle Gestalt am Horizont näherte sich langsam. Noch zu weit entfernt, um sie genauer zu erkennen. Verloren stand er mitten auf einem Feld, weit und breit nichts zu sehen, außer der winzigen schwarzen Silhouette in der Ferne, die in Zickzack-Linien immer näher kam. Er stand einfach nur da, verlagerte unruhig sein Gewicht immer wieder von einem aufs andere Bein. Es war still, keine Insekten schwirrten durch die warme Sommerluft, kein Wind strich durch das ausgetrocknete Gras. Die heiße, trockene Luft drückte auf seine Gliedmaßen, ließ seine Füße schwer werden. Er drehte sich um.
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  • Die kleine dunkle Gestalt am Horizont näherte sich langsam. Noch zu weit entfernt, um sie genauer zu erkennen. Verloren stand er mitten auf einem Feld, weit und breit nichts zu sehen, außer der winzigen schwarzen Silhouette in der Ferne, die in Zickzack-Linien immer näher kam. Er stand einfach nur da, verlagerte unruhig sein Gewicht immer wieder von einem aufs andere Bein. Es war still, keine Insekten schwirrten durch die warme Sommerluft, kein Wind strich durch das ausgetrocknete Gras. Allmählich wurden die Umrisse des Wesens in der Ferne deutlicher erkennbar. Er stand immer noch regungslos auf dem Feld, die Augen auf das geheftet, was da vornübergebeugt torkelnd in Schlangenlinien immer näher in seine Richtung kam. Jetzt erst konnte er sehen, mit welcher Geschwindigkeit sich die Gestalt bewegte, trotz dem großen Gegenstand, den sie mit einer Hand hinter sich her schleifte. Zögerlich machte er einen kleinen Schritt rückwärts. Obwohl der Schatten in der schwarzen Robe nie direkt auf ihn zu lief, verringerte sich der Abstand zwischen ihnen trotzdem beunruhigend schnell. Noch ein Schritt rückwärts, weg von dem schwarz gekleideten Verfolger. Mit jedem Meter, den das seltsame Wesen sich näherte, wurde es zielstrebiger, stolperte mit zu Boden gerichtetem Kopf immer genauer und geradliniger in seine Richtung. Er wich noch schneller zurück, das was die torkelnde Gestalt hinter sich über den Boden schleifte, war ein riesiger Hammer. Ziemlich riesig, womöglich zu schwer, um ihn mit einer Hand schwingen zu können. Das Wesen war mittlerweile nahe genug, um sein Gesicht erkennen zu können, aber als es plötzlich innehielt und den Kopf hob, war unter der Kapuze der Robe nichts als finstere Schwärze zu sehen. Er löste sich aus seiner benommenen Trägheit und drehte sich um, seine Beine begannen zu rennen, weg vor der unheimlichen Gestalt, weg, weg... Die heiße, trockene Luft drückte auf seine Gliedmaßen, ließ seine Füße schwer werden. Ein Blick über die Schulter, sein Verfolger hastete ihm mit flatterndem Gewand hinterher, der freie Arm baumelte unkontrolliert an der Seite herunter. Die Luft war wie Brei. Heißer, trockener Brei, der ihn am Vorwärtskommen hinderte, nur quälend langsam kam der Horizont näher. Es dauerte etwas, bis ihm bewusst wurde, was das bedeutete. Er wechselte die Richtung, schlug einen Bogen nach links. Die schwarze Robe hinter ihm kürzte den Weg ab, lief so als wüsste sie schon, wo er hin wollte, trotz ihres torkelnden Gangs schien sie beinahe über das tote, hellbraune Gras zu fliegen. Der Horizont kam weiterhin immer näher, verzweifelt lief er noch weiter nach links, aber sein Verfolger schwenkte ebenfalls ab, er würde ihm den Weg abschneiden. Er versuchte schneller zu rennen, doch es gelang nicht. Die Luft brannte in seinen Lungen, seine vollkommen ausgetrocknete Zunge schmerzte. Das schleifende Geräusch von etwas Schwerem auf dem Boden in den Ohren rannte er weiter, immer weiter auf den Abgrund vor sich zu, wo der Boden einfach endete. Ein leises Sausen hinter ihm. Das gesichtslose Wesen hielt den Hammer nun in beiden Händen und holte, immer noch laufend, erneut aus, schlug in weitem Bogen ins Leere. Es trennten sie nur noch wenige Meter. Keuchend rannte er weiter, doch er hörte seinen eigenen Atem nicht, der Boden unter seinen Füßen begann leicht zu schwanken. Noch etwa zwanzig Meter. Er rannte, das Geräusch von flatterndem Stoff im Rücken. Nur noch ein paar Schritte bis zum Horizont, wo der Abgrund auf ihn wartete. Der wankende, tote Grasteppich raste so quälend langsam unter seinen Füßen hindurch. Ein Zischen, ganz nah, ein Luftzug in seinem Genick. Unendliche Leere hinter dem Abgrund. Nur noch drei, vier Schritte. Er drehte sich um. Keine Armlänge vor ihm ragte die bucklige Gestalt des Schattens in der schwarzen Robe in die Höhe, den gewaltigen Hammer in beiden Händen, drehte suchend den Kopf hin und er, sah an ihm vorbei, sah durch ihn hindurch! Machte plötzlich einen Schritt nach vorne, einen Schritt auf ihn zu. Er wich zurück. Noch ein Schritt weiter in seine Richtung, er stolperte hastig rückwärts, weg von dem Wesen, auf den bodenlosen Abgrund zu. Dieses beschleunigte seinen Gang, das leere Gesicht unter der Kapuze immer noch suchend hin und her zuckend. Ein Blick nach hinten, nur aus dem Augenwinkel, ohne den Alptraum in schwarz aus den Augen zu lassen. Langsam hob sich der Hammer zu seinem vernichtenden Urteil. Nur noch eine Handbreit zwischen ihm und der Klippe hinter ihm, die Gestalt richtete ihren gesichtslosen Blick direkt auf ihn. Ein letzter winziger Schritt rückwärts. Sie holte aus. Er kniff die Augen zu. Das Gefühl des schmerzhaften Schlags in sein Gesicht blieb aus. Er fiel. Fiel schneller, immer schneller, das Nichts raste an seinen Ohren vorbei nach oben. Der Aufprall drückte die Luft aus seinen Lungen, schmerzhaft pochte sein Herz bis in seinen Kopf. Die Welt drehte sich zu schnell, viel zu schnell. Der Mann im weißen Hemd, der bis eben mit dem Oberkörper auf dem Küchentisch gelegen hatte, richtete sich leise stöhnend auf, blinzelte etwas benommen, sah kurz auf die Uhr an seinem linken Handgelenk, kippte den Rest Kaffee aus der Tasse neben ihm auf dem Tisch herunter und stand auf, schleppte sich aus dem Zimmer in den Hausflur. Rückte vor dem Spiegel seine Krawatte zurecht, versuchte das verknitterte Hemd glatt zu streichen. Nahm seinen Anzug vom Kleiderhaken an der Garderobe, hängte ihn sich über die Schulter und ging zur Haustür. Direkt vor der Tür stand ein Junge. Stand einfach so regungslos vor ihm. Irgendetwas in seinem Inneren sträubte sich dagegen, den Jungen anzusprechen, der ihn mit leblosen Augen anstarrte. Verwirrung. Der Nachbar fuhr gerade in seinem Auto vorbei. Grüßte kurz. Verhielt sich ganz normal, als würde er den unbekannten kleinen Jungen in den dreckigen Klamotten gar nicht bemerken. Ignorieren, es ist nur eine Einbildung. Die dunklen Augen in dem ausdruckslosen jungen Gesicht folgten ihm, als er sich an dem Kind vorbei durch die Haustür schob. Nur eine Einbildung. Der Junge stand immer noch unbeweglich mit dem Gesicht zur wieder geschlossenen Tür, als er seinen Mercedes startete und zur Arbeit fuhr. „Komm her...“, röchelte das riesige Ungeheuer. Ängstlich sah er zu, wie sein Gesicht sich ihm näherte, zu einer fürchterlichen Fratze verzogen. Die Rückwand des Schranks, in dem er zusammengekauert saß, drückte gegen seinen Rücken, während ihm dieser beißende Gestank fast den Verstand raubte. „Komm raus!“, brüllte das Ungeheuer zähnefletschend und streckte wütend eine Hand nach ihm aus. Das ohrenbetäubende Quietschen von Reifen, gefolgt von lautem Gehupe, schleuderte ihn zurück in die Realität, auf eine viel befahrene Straße, mitten auf eine Kreuzung. Knapp neben ihm war die Motorhaube eines anderen Wagens zum Stehen gekommen, er hätte nur die linke Hand ausstrecken müssen, um sie zu berühren, wäre nicht noch die Tür zwischen ihnen gewesen. Abwesend rollte er weiter durch die Straßen, schenkte den grauen Fassaden der Industriegebäude, die rechts und links an den verstaubten Fensterscheiben seines Autos vorbeiflogen, keine Beachtung. Stumm lief er durch die fensterlosen, von hellem, kalten Licht erleuchteten Gänge, stieg in den Aufzug ein, der ihn langsam und beinahe tonlos nach oben brachte, dorthin wo hinter einer grauen Tür, die sich von den hunderten anderen grauen Türen in diesem Gebäude nur durch die Nummer auf dem kleinen unauffälligen Schildchen unterschied, sein Büro lag. Wo ihn stapelweise Papier erwartete, stapelweise neue Aufträge, stapelweise alte Aufträge, stapelweise unausgefüllte Formulare, stapelweise unbrauchbares Altpapier. Langsam näherte sich ihm die Pranke des Monsters, der Wandschrank war kein Versteck mehr, zitternd kauerte er jetzt darin eingezwängt wie in einem Käfig. Dunkles Holz rechts und links neben ihm. Genauso im Rücken, kein Platz, um noch weiter nach hinten zu rutschen. Von vorne der laute, keuchende, stinkende Atem, die Hand, die sich langsam seinem Gesicht näherte. Sein Herz trommelte panisch in seinem Brustkorb. Der wilde Blick in den glasig funkelnden Augen des zornigen Gesichts vor ihm durchbohrte ihn geradezu, nagelte ihn an die Wand hinter ihm, lähmte seine Glieder. Eine Fingerspitze an seiner Kehle. Tränen in den Augen, als er sie zukniff. Dann ein Stück Fleisch zwischen den Zähnen, mit aller Kraft biss er zu. Das hässlich knirschende Geräusch von Zähnen auf Knochen wurde von einem ohrenzerfetzenden Aufjaulen übertönt. „Aufwachen, Schroeder!“, blaffte ein unfreundlich aussehender Anzugträger den Mann an, der auf seinem Schreibtisch liegend eingeschlafen war. Ließ noch einen Stapel neues Papier da, sagte irgendetwas unwichtiges und verließ den kahlen Raum wieder. Erst das Geräusch der zuknallenden Tür riss den müde aussehenden Mann am Schreibtisch völlig zurück aus seinen trüben Gedanken. Der Rest des Arbeitstages verlief weiter ereignislos, ein Tag wie jeder andere. Auch auf der Rückfahrt nach Hause geschah diesmal nichts besonderes, träge floss der Verkehr durch die Straßen, aus dem Büroviertel heraus, durch das triste Grau des Gewerbegebiets hindurch. Daheim angekommen stand er immer noch vor der Tür. Hatte sich keinen Millimeter bewegt. Zögernd ging der Mann auf die Haustür zu, vor der der kleine Junge in den zerrissenen Kleidern stand und ihm den Rücken zuwandte. Je näher er der Tür kam, je näher er dem Kind kam, desto unwohler wurde ihm. Er war immer noch da. Die verzerrte Spiegelung des jungen Gesichts im Milchglas der Tür sah irgendwie traurig aus. Er hätte nicht mehr hier sein sollen. Die dunklen Augen des stummen Spiegelbilds folgten seinen Bewegungen, als er sich an dem starren kleinen Körper vorbei zwängte und die Tür öffnete. Wieso war er nicht weg? Ohne sich noch einmal umzudrehen, schloss der Mann die Tür hinter sich, doch er spürte den anklagenden Blick der stillen schwarzen Augen immer noch in seinem Hinterkopf. Unruhig lief er durch den leeren Flur des großen Hauses. Er wohnte allein, seine Frau, die er so geliebt hatte, war vor Kurzem gestorben. Er schlurfte die Stufen der Treppe hinauf, ging auf sein Schlafzimmer zu. Gemeinsame Kinder hatten sie auch keine gehabt. Eine einzige Tür auf diesem Stockwerk war halb geöffnet, gab den Blick auf einen Teil des Inneren des Zimmers preis, in dem ein großer Wandschrank aus dunklem Holz stand. Einen kleinen Moment schien er zu zögern, als würde er sich gerade an etwas erinnern, irgendetwas, was tief in seinem Unterbewusstsein schlummerte. Doch dieser kurze Moment war sofort wieder vorbei, er ging daran vorbei, betrat das Schlafzimmer und schlug die Tür hinter sich zu. Er rannte so schnell er konnte, stürzte fast, als er die Treppe hinunter hastete, unten angekommen blieb er stehen, sah sich hektisch um. Ein metallisches Klirren aus dem Raum nebenan, das Stampfen von schweren Schritten auf dem Parkett. Er rannte durch den Flur, auf die Haustür zu. Hinter ihm wurde eine andere Tür aufgestoßen. Er riss die Haustür auf, schwere, wütende Schritte direkt hinter ihm, schlüpfte durch die offene Tür, er hatte es geschafft! Doch dann war seine Flucht zu Ende. Eine große, blutverschmierte Hand packte ihn an der Schulter, hielt ihn gewaltsam fest. Grob wurde er auf der Türschwelle umgedreht, blickte in die wutverzerrte Grimasse, die von oben mit gefletschten Zähnen auf ihn herabsah. Die Finger der Hand, die ihn festhielt, gruben sich schmerzhaft in seine Schulter, panisch versuchte er sich loszureißen. Verschwitzt richtete er sich von seinem Bett auf. Hatte immer noch sein Hemd und seine Krawatte an, war in Schuhen eingeschlafen. Fahles Mondlicht drang durch das offene Fenster ins Zimmer. Er stand auf, trat ans Fenster, atmete gierig die frische, kalte Luft ein. Eine winzige Bewegung, die er aus dem Augenwinkel wahrgenommen hatte, ließ in nach unten auf die Straße blicken. Unter einem schief gewachsenen Baum am Straßenrand stand ein tiefschwarzer Schatten. Langsam drehte sich die Silhouette, als hätte sie seine Anwesenheit bemerkt, sah zu ihm nach oben. Schnell wich er von dem offenen Fenster zurück, schleichend kroch Panik in ihm hoch. Er ließ sich benebelt von seinen Beinen die Treppe hinunter tragen. Abwesend betrachtete er die weißliche Narbe an seinem Zeigefinger. Ohne es richtig zu bemerken, war er in der Küche angekommen. Verlockend lag das große Messer vor ihm auf dem Tisch. Schönes, scharfes Messer. Es fühlte sich gut an, wie seine Hand den Griff fest umklammerte. Nein, das Messer war gar nicht hier... gar nicht mehr hier. Gedankenverloren sah er auf seine leeren Hände. Dann bildete sich ein neuer Gedanke in seinem Kopf. Von plötzlicher Eile getrieben lief er zur Haustür. Er muss weg. Die Augen des kleinen Jungen starrten ihn immer noch unverwandt an, doch irgendwie schienen sie durch ihn hindurch zu blicken. Muss verschwinden, weg von hier... Ängstlich sah er sich in alle Richtungen um, die nächtliche Straße war menschenleer, doch die Schatten unter den Bäumen am Straßenrand und hinter den Häuserecken schienen ihn zu beobachten, lauerten auf ihn. Muss ihn verstecken! Der Gedanke zuckte durch seinen sonst völlig leeren Kopf, so leise wie möglich packte er den starren Körper des Kindes, verstaute ihn im Kofferraum seines Wagens, setzte sich ans Steuer und fuhr los. Keine Menschenseele war unterwegs, als der Mercedes aus der schlafenden Stadt herausfuhr. Nichts im Rückspiegel. Er fuhr auf einen Feldweg, ließ die wenigen kleinen Lichter der Stadt hinter sich. Nichts im Rückspiegel. Fuhr in den Wald hinein, unruhig bewegten sich die Schatten der schwarzen Bäume im Scheinwerferlicht des Wagens, der rücksichtslos über den unbefestigten Weg raste. Immer noch nichts im Rückspiegel, langsam beruhigte sich der Puls des Mannes auf dem Fahrersitz wieder, seine Hände klammerten sich so fest um das Lenkrad, dass die Knöchel weiß hervortraten. Er hielt an einer Lichtung und stieg aus. Das grelle gelbe Licht der Scheinwerfer erlosch, nur noch der Mond beleuchtete spärlich die Szenerie. Wie ferngesteuert lief er über den matschigen Boden um das Auto herum, schenkte den anderen fast noch frischen Reifenspuren unter seinen Füßen keine Beachtung. Nahm den Spaten aus dem Kofferraum, den er mitgenommen hatte. Nein, hatte er nicht... der Spaten lag schon, nein, noch – Das leise Geräusch von flatterndem Stoff ließ ihn aufschrecken. Im Wald herrschte Totenstille, nicht ein leiser Windhauch rauschte durch die Blätter. Hektisch begann er den Spaten immer wieder ins lockere Erdreich zu stoßen, sah dabei ständig von seiner Arbeit auf und schaute sich um, starrte durch die Bäume, zwischen denen ein tiefschwarzer Schatten umher huschte. Das Geräusch von etwas Schwerem, das über den Waldboden geschleift wird, umkreiste ihn. Kam langsam näher. In der Grube im Waldboden glänzte etwas, reflektierte das silberne Mondlicht. Er beugte sich herunter, grub es mit der Hand aus. Der Griff des Messers lag schwer in seiner Hand, von der schmutzigen Klinge starrte ihm sein eigenes Spiegelbild entgegen. Schritte auf dem Waldboden hinter ihm, ein knackender Zweig, raschelndes Laub. Wie wild rammte er den Spaten ins dunkle Erdreich. Musste schneller sein. In seinem Hinterkopf das Geräusch von etwas schwerem, das durch die Luft geschwungen wurde. Widerstand unter dem der stählernen Blatt des Spatens. Ein hässliches Knirschen. Er ließ sich auf die Knie fallen, wühlte mit beiden Händen in der feuchten, lockeren Erde herum, ertastete einen großen klumpigen Gegenstand, hob ihn aus der frischen Grube heraus. Die Finger der Hand, die ihn festhielt, gruben sich schmerzhaft in seine Schulter, panisch versuchte er sich loszureißen. Er stand da, auf der Türschwelle, konnte nicht weglaufen vor dem Monster, das ihn mit eisernem Griff gepackt hatte. Schwer atmend hob es nun seine andere Hand, in der ein großes, scharfes Messer lag. Endlich brachte seine vor Angst wie zugeschnürte Kehle ein leises Wimmern zustande. Das Messer schnitt langsam durch die dünne Haut seines Halses. „Warum, Va-“ Der Rest der Worte ging in einem gurgelnden Schluchzen unter, als die Klinge sich durch seine Kehle schob. Lehm und Dreck klebten an dem großen, ovalen Klumpen, den er aus der Grube heraushob. Stumm hielt er den kopfgroßen Klumpen in seinen Händen. Der Schrei einer Eule durchbrach die Stille des Waldes. Ganz allein saß er mit seinem Anzug im Matsch und drehte den Gegenstand in seinen Händen langsam um. Blickte in die leeren dunklen Augen des verdreckten jungen Gesichts. „Warum, Vater?“ Ein kaum hörbares Flüstern in seinen Ohren. Du warst nicht mein Sohn, verdammter Bastard! Du... bist... nicht... „DU BIST NICHT MEIN SOHN!“, brüllte er mit bebender Stimme den abgetrennten Kopf in seinen Händen an. Ein einzelner Tropfen zähes Dunkelrot löste sich von dem durchgeschlagenen Hals und fiel zu Boden. Du bist nicht mein Sohn. Du bist nicht mein Sohn. Er ließ den Schädel aus seinen Händen fallen. Du bist nicht mein Sohn. Anklagend starrten ihn die traurigen dunklen Augen aus dem toten Gesicht an. Du bist nicht mein Sohn. Fest klammerten sich seine Finger um den Griff des großen Messers. … bist nicht mein... Ihr Blut vermischte sich auf der Klinge, als das kalte Metall tief in seine Brust eindrang. …Sohn... -scratch- (Diskussion) 10:59, 24. Aug. 2014 (UTC)
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