abstract
| - Prismania City. Die meisten Leute denken bei dem Namen an das riesige Einkaufszentrum, vielleicht auch an Erika mit ihren Pflanzen-Pokémon. Manche mögen auch an die Prismania-Villa oder das Team Rocket Hauptquartier denken. Es gibt allerdings einen Ort in Prismania, den die meisten besuchen und dann einfach wieder verlassen, weil sie merken, dass es dort nichts gibt. Im Südosten der Stadt gibt es ein Restaurant und ein Hotel. Im Restaurant findet man einen Mann, der das Glücksspiel aufgegeben hat und dem Spieler seinen Münzkorb gibt. Man kann allerdings nichts bestellen, da die Küche darauf besteht, dass sie gerade „Pause machen“. In der Nähe des Restaurants, zwei Häuser weiter, befindet sich ein Hotel. Ein Mädchen hat ihren kleinen Bruder mitgebracht, der ganz aufgeregt ist, da zu sein. Ihr Freund fragt sich, warum sie unbedingt ihren Bruder mitnehmen musste. Die drei checken in das Hotel ein, aber dir verwehrt die alte Dame den Eintritt, da sie darauf bestand, dass dies ein Hotel für Menschen und nicht für Pokémon sei. Weil man aber immer mindestens ein Pokémon bei sich haben muss, kann der Spieler sich kein Zimmer nehmen und geht. Es ist ein Ort, den man einmal besucht und dann schnell wieder vergisst. Tatsächlich existiert dieser Ort für die Bewohner von Prismania City überhaupt nicht. Im Vergleich zum Einkaufszentrum, der Arena und der ziemlich süchtig machenden Spielhalle, geht praktisch niemand dort hin. In einer nebligen Nacht lief ein Junge namens Jed die Straße entlang und an dem Restaurant vorbei. Er beachtete es gar nicht, da er völlig in Gedanken versunken war. Seine Freundin Lea war im Urlaub auf Eiland Zwei und Jed vermisste sie schrecklich. Er wollte mal für eine Weile aus seinem Haus heraus und wanderte jetzt in der Stadt umher. Als Jed wieder zu Sinnen gekommen war, sah er sich um. Er war noch nie auf dieser Straße gewesen. Neben ihm befand sich ein Gebäude mit einem Schild. Auf dem Schild stand: „Prismania Hotel“ und darunter „Keine Pokémon erlaubt“. Jed hatte seine Pokémon zu Hause gelassen und überlegte, ob er reingehen sollte. Er entschied, dass ein paar Tage weg von zu Hause sicher gut gegen seinen Liebeskummer wären, also öffnete er die Tür des Hotels und trat ein. Es war ein netter Ort, mit dekorativen grünen Pflanzen und einer Tür, die Jed an Erikas Arena erinnerte. Es gab ein Sofa und an der Seite ein paar Tische. Ein Mann mit einem Hut saß allein an einem der Tische und las Zeitung. Die Überschrift lautete: Pokemon-Turm abgerissen. Eine alte Dame saß an der Rezeption und sprach mit einem Mann, der ein Tauboga auf der Schulter hatte. Als Jed auf sie zulief, hörte er Teile der Unterhaltung mit. „...nicht erlaubt und zur Zeit sind all unsere Zimmer belegt-“ versuchte die alte Dame zu sagen. „Mein Tauboga ist müde vom Fliegen! Wir wissen nicht, wo wir hin sollen! Wir werden auf der Straße schlafen müssen!“ unterbrach der Mann die alte Dame. Der Vogel kreischte zustimmend. „Es tut mir Leid, mein Herr, aber hier sind keine Pokémon erlaubt und ihr Tauboga sollte wirklich in seinem Pokéball sein-“ „Was für ein Hotel ist denn das?!“ „Mein Herr, ich muss Sie nun bitten, zu gehen. Bitte zwingen Sie mich nicht, meinen Mann zu rufen.“ sagte die alte Dame in kaltem Ton. Der Mann mit dem Tauboga drehte sich um und drängte sich an Jed vorbei. Beim Hinausgehen knallte er die Tür hinter sich zu. Jed wurde unsicher, was er von diesem Hotel halten sollte, aber er wandte sich doch wieder der Rezeption zu. Die alte Dame lächelte ihn freundlich an und nahm ihm so seine Unsicherheit. Jed trat an die Rezeption heran. „Es tut mir leid, dass du diese Diskussion mit anhören musstest, wie kann ich dir helfen?“ fragte die alte Dame herzlich. „Ähm, hallo... Ich hätte gern ein Zimmer“ antwortete Jed. „Ich nehme an, du hast keine Pokémon bei dir?“ „Nein.“ Die alte Dame lächelte. „Es kostet 20$ die Nacht.“ Jed kramte in seiner Tasche. Hatte er 20$? Er zog ein Bündel Geld aus seiner Tasche. Er legte es auf den Tresen und begann zu zählen. „5...11...15...19...“ murmelte Jed. Die Dame sah ihm geduldig zu. Jed realisierte, dass ihm nur ein Dollar zu den 20$ fehlte. „Ich hab keine 20$, nur 19...“ sagte er, während er sein Geld vom Tresen nahm. Ihm fiel ein, dass er sicher bei sich zuhause noch einen Dollar finden könnte, aber da sprach die alte Dame. „Ist schon okay, Liebes, ich nehme die 19$ und zeig dir dein Zimmer.“ Jed war erstaunt darüber, wie nett die alte Dame war, während er ihr sein gab Geld. Sie öffnete die kleine Tür an ihrem Tresen und Jed lief hindurch. Die Dame gab ihm einen Zimmerschlüssel und sagte, er solle ihr folgen. Jed blieb dicht hinter ihr, als sie eine Treppe hoch liefen und dann einen Flur entlanggingen. In diesem Flur gab es etwa 8 Zimmer und Jed fiel auf, dass es keine weitere Treppe gab. Das Hotel hatte nur 8 Zimmer. Die Dame hielt vor einer Tür mit einer kleinen, goldenen „5“ drauf. Jed sah auf den Schlüssel in seiner Hand und sah, dass auch auf diesem eine „5“ stand. „Das hier ist dein Zimmer, Liebes. Wenn du irgendwas brauchst, findest du mich unten.“ sagte die Dame, bevor sie wieder nach unten zur Rezeption zurückkehrte. Jed steckte den Schlüssel ins Schlüsselloch und drehte ihn. Mit einem Klicken nahm Jed den Schlüssel wieder raus und öffnete die Tür. Hinter der Tür war der Raum dunkel. Jed drückte auf den Lichtschalter neben der Tür und das Zimmer wurde augenblicklich hell. Es war ein typisches Hotelzimmer. Ein Doppelbett mit einem Nachttisch, auf dem eine Lampe stand. In der Ecke des kleinen Raumes stand noch ein Schreibtisch mit einem Holzstuhl, aber das schien dann auch alles gewesen zu sein. Jed setzte sich aufs Bett und warf einen Blick in den Nachttisch. Darin lag ein Buch, geschrieben von einem Professor Rowan. Jed gähnte und sah auf seine Uhr. Es wurde langsam spät und Jed war müde. Das Bett war so gemütlich... Er nahm seine Uhr ab und legte sie auf den Nachttisch. Er gähnte noch einmal, während er sein Shirt auszog und es auf die andere Seite des Raumes warf, bevor er sich ins Bett fallen ließ. „Warum bin ich nur so müde...“ fragte Jed sich, während er mit geschlossenen Augen auf dem Bett lag. Bevor er es überhaupt merkte, war er auch schon eingeschlafen. Ein paar Stunden später, erwachte Jed. Über ihn gebeugt stand ein Mann, der etwas in der Hand hielt. Plötzlich bemerkte Jed einen Schmerz in seiner Körpermitte. Ein Schmerz wie er ihn noch nie zuvor gefühlt hatte. Er sah an sich runter und schrie. Blut, das aus einem riesigen Loch in seiner Brust herstammte, färbte das Bettlaken und seine Hose rot. Jegliches Verlangen nach Schlaf war verschwunden, als er nun zurück zu dem Mann schaute, der sich über ihn beugte. Er war alt, aber ziemlich groß und muskulös. Er hielt eine große Axt in den Händen, von dessen Klinge Blut tropfte. Erschrocken rollte Jed sich vom Bett auf den Boden und landete direkt vor den Füßen des Mannes. Instinktiv griff er in seine Tasche nach seinem Vulnona. „Nein... Vulnona...“ Der Mann grinste. „Es gibt einen Grund dafür, dass wir in diesem Hotel keine Pokémon erlauben. Es macht das Ganze so viel einfacher.“ Jed konnte nicht atmen. Die Welt wurde schwarz. Eine Träne lief seine Wange hinunter, als ihm klar wurde, dass er Lea niemals wiedersehen würde, dass sein Vulnona seinen Trainer niemals finden würde... Der Mann hob die Axt und mit einem abscheulichen „SPLATSCH“ und einem dumpfen Geräusch, als die Axt auf dem Boden aufschlug, war Jed nicht mehr. Als die Sonne über Prismania City aufging, lief ein schläfriger Trainer durch die Straßen. Niemand war in der Nähe, aber in der Spielhalle herrschte reges Treiben. Der Trainer bog nach unten in eine Straße ein. Dort gab es ein Hotel und ein Restaurant, doch außer ihm war niemand in der Nähe. „Frühstück wäre jetzt nicht schlecht...“ dachte der Trainer, als er auf das Restaurant zuging. Er öffnete die Tür und bemerkte, dass das Restaurant fast leer war. Es gab zwei Köche und ein Mann saß am Tresen. An einem Tisch saß ein Mann alleine mit seinem Tauboga, das über ihm umherflog. „Es tut mir Leid, wir machen gerade eine Pause.“ begrüßte ihn der Mann an der Theke. Der Junge setzte sich trotzdem, da er sich etwas ausruhen wollte. Von seinem Platz aus hörte er den Mann mit dem Tauboga etwas grummeln. „...blödes Hotel...akzeptiert keine Pokémon...“ Das Tauboga kreischte wütend, als die Tür des Restaurants erneut geöffnet wurde. Eine alte Dame, die einen großen Karton bei sich trug, trat ein. Der Trainer sah zurück zu dem Mann mit dem Tauboga. Er starrte die Dame böse an, die dies jedoch gar nicht zu bemerken schien. Die alte Dame legte den Karton auf den Tresen. Der Mann, der am Tresen saß und die Köche schienen hocherfreut zu sein, sie zu sehen. „Bitteschön, meine Lieben, hier habt ihr noch mehr von der Zutat.“ „Haben Sie vielen Dank, und das hier ist für Sie...“ sagte der Mann am Tresen und nahm das Paket an sich. Er gab der alten Dame Geld und ging zurück in die Küche. Lächelnd verließ die alte Dame das Restaurant wieder. Der Trainer sah durchs Fenster, wie sie die Straße entlangging, die zum Hotel führte. Ein paar Minuten später, als der Mann mit dem Tauboga schon gegangen war und der Trainer sich auch gerade zum Aufbruch bereit machen wollte, sprach der Mann am Tresen. „Die Pause ist vorbei!“ Der Trainer roch etwas köstliches in der Küche kochen und das brutzelnde Geräusch, das er hörte, vergrößerte seinen Appetit nur noch. Der Trainer stand auf und ging rüber zum Tresen, während er darüber nachdachte, was er bestellen sollte. Quelle: Übersetzt von FreeKyandi Kategorie:Pokepasta Kategorie:Übersetzung Kategorie:Mittellang
|