abstract
| - Erfurt gliedert sich in 53 Stadtteile, von denen 36 Ortschaften (Ortsteile) sind. Dabei handelt es sich meist um räumlich getrennte Dörfer, die ehemals selbständige Gemeinden waren. Für 33 Ortschaften gibt es jeweils einen vom Volk anlässlich einer Bürgerversammlung gewählten Ortschaftsrat, der je nach Einwohnerzahl der Ortschaft zwischen vier und zehn Mitglieder hat. Drei Ortschaften bilden mit benachbarten Ortschaften einen gemeinsamen Ortschaftsrat. Vorsitzender dieses Gremiums ist der ebenfalls vom Volk gewählte Ortsbürgermeister. Die Ortschaftsräte sind zu wichtigen, die Ortschaft betreffenden Angelegenheiten zu hören. Die Erfurter Bevölkerung verteilt sich grob gesehen auf drei Siedlungstypen: (alt)städtische Stadtteile, Plattenbaugebiete und Dörfer (alle eingemeindeten Ortschaften mit Ausnahme Melchendorfs und Ilversgehofens). 2007 lebten in städtischen Teilen 50,8% der Einwohner, in Plattenbaugebieten 27,3% und in den Dörfern 21,8% der Bevölkerung. 1990 lebten nur 48% der Einwohner in städtischen Teilen, 40% in Plattenbaugebieten und nur 12% in Dörfern (die Eingemeindungen von 1994 sind hier bereits berücksichtigt). In den meisten städtischen Stadtteilen sind allerdings zwei völlig unterschiedliche Siedlungstypen vereint: An die Altstadt angrenzend dicht bebaute Viertel aus Mietshäusern (entstanden zwischen 1873 und 1940; die Bevölkerungsdichte dieser Gebiete liegt bei rund 15.000 Einwohnern je Quadratkilometer) sowie Altneubauten (etwa 1950 bis 1970), auf der anderen Seite etwas weiter stadtauswärts aber auch Einfamilienhaussiedlungen (entstanden ab etwa 1920) mit geringer Bevölkerungsdichte. Insgesamt ist Erfurt aber im Vergleich zu anderen deutschen Städten gleicher Größe sehr kompakt aufgebaut. So konzentriert sich die Mehrheit der Bevölkerung in der Altstadt und dem unmittelbar angrenzenden Gründerzeitgürtel aus Mietshäusern. Diese Konzentration hin zur Stadtmitte nahm seit 2000 deutlich zu. Zum einen ebbte die durch die Wiedervereinigung ausgelöste Suburbanisierungswelle ab, zum anderen schritten die innerstädtischen Sanierungsmaßnahmen voran und zum dritten schrumpfen die peripheren Plattenbaugebiete kontinuierlich.
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