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| - „Mason Scott, 06.09.1988.“ „Heute ist der 08.06.2017.“ „Ich habe es während einer Auktion ersteigert.“ „Es war die Auktion einer Hausauflösung. Der Vorbesitzer starb bei einem Unfall. Da es keinen Nachlass oder Verwandschaft gab, wurden die Wertsachen versteigert.“ „Nein tat ich nicht, und ich habe es aus der Zeitung erfahren.“ „Mein Hobby ist das Sammeln von Antiquitäten.“ „Einen Schrank, eine Wanduhr und ein Medaillon.“ „Den Schrank, da mir mein letzter vor kurzen zu Bruch ging. Die Standuhr, um das Wohnzimmer zu dekorieren.“ „Ich...“ Man hört panisches Atmen. „Ich kaufte es, weil... ich diesen Drang dazu hatte.“ „Es war so, als ob... als ob es mit mir reden würde. Es war so, als hätte es mit mir gesprochen. Ich habe all mein Geld, was ich noch übrig hatte, drauf gesetzt.“ „Laut unseren Aufzeichnungen bezog sich Ihr Gebot auf 5.000 $. Das Medaillon hatte aber ein Startgebot von 200 $, und Sie hatten das erste Gebot gegeben.“ Erneut setzt starke Atmung ein. „Mason Scott, 06.09.1988.“ „Heute ist der 12.06.2017.“ "Mr. Scott, zuletzt hatten wir darüber gesprochen, dass Sie dieses Medaillon gekauft haben. Erzählen Sie bitte, was darauf passierte!" „Ich brachte die Sachen, die ich gekauft hatte, nach Hause. Den Schrank stellte ich in mein Schlafzimmer und die Standuhr ins Wohnzimmer.“ „Das Medaillon legte ich in meinen Schreibtisch. Ich hatte dazu eine Schatulle bekommen.“ „Die ersten Tage passierte nichts. Ich lebte mein Leben normal weiter. Doch dann sprach er zu mir.“ "Der Schatten!“ Mr. Scott fängt an hysterisch zu kichern. Man hört das Klirren von Ketten. „Der Schatten sprach zu mir erst nach einer Woche. Er sagte, dass er Hunger hätte! Er sagte, er belohne mich!“ „Seelen. Viele Seelen.“ „Ich ignorierte die Stimme! Aber sie wurde lauter! Immer lauter sprach sie zu mir. Zehrte an meinem Verstand! Zerfraß meinen Willen!“ Erneut hysterisches Lachen. „Mason Scott, 06.09.1988.“ "Heute ist der 19.06.2017.“ „Mason geht es gut, er ist nur etwas müde.“ „Warum sollte Mason es nicht tun?“ „Mason zerbrach immer mehr an der Stimme. Er wollte nicht mehr widerstehen, er wollte nur noch, dass es aufhört. Nach gut einem Monat gab Mason nach und tötete!“ „Sie wollte Mason Kekse verkaufen. Doch Mason erlag der Stimme, zerrte sie in sein Haus und erschlug sie mit seinem Baseballschläger. Dann war die Stimme zufrieden. Sie schwieg zum ersten Mal seit Wochen. Die Leiche versteckte er dann im Keller.“ „Frieden, Stärke. Verlangen. Mason war nun endlich glücklich!“ „Endlich war es still. Mason konnte wieder Ruhe finden. Dann hatte Mason das Verlangen, das Medaillon zu tragen. Mason tat es und fühlte sich auf einmal stark und kräftig. Mason wollte mehr davon. MASON WILL ES JETZT WIEDER HABEN!!“ Ein lautes Poltern ist zu hören und das Klirren von Ketten. Darauf Geschrei von Menschen und ein Schuss. „Mein Wirt hört auf den Namen Mason Scott und wurde am 06.09.1988 eurer Zeitrechnung geboren.“ “Ist heute Dienstag?“ „Dann ist heute der 05.09.2017.“ „Bitte, nennen sie mich doch beim Namen!“ „Nein, Sie nennen den Namen desjenigen, dessen Körper ich nutze. Ich habe ihnen doch meinen Namen nennen lassen.“ „Ja das bin ich. Freut mich, Ihre Bekanntschaft zu machen.“ „Ah ja, richtig. Dieses kleine Mädchen. Kinder schmecken einfach am besten. Noch so jung und unschuldig. Unschuld schmeckt etwas wie Vanille, müssen Sie wissen. Hass hingegen ist sehr scharf.“ „Oh ja, natürlich. Verzeihung, Sie sind ja Forscher, kein gemütlicher Gesprächspartner. Nun nachdem Mason mir dann endlich ein Opfer gab, auf das ich sehr lange warten musste, war ich endlich in der Lage, meinen Einfluss auf seinen Geist noch mehr zu erweitern. So, dass ich dann endlich meine Kräfte wieder aufbauen konnte, die ich verlor, nachdem ich in dieses Ding (man hört etwas klimpern) gefangen wurde vor so langer Zeit. Endlich konnte ich wieder agieren, nur war Mason noch im Weg und ich zu schwach. Daher sprach ich weiter auf ihn ein und gab ihm etwas von meinen Vorzügen. Dann hatte ich ihn endlich da, wo ich ihn wollte!“ „Simpel ausgedrückt werden ich und mein Wirt stärker, je mehr Seelen ich verschlinge. Dafür müssen die Opfer einfach nur tot sein, je frischer, desto besser.“ „Nein, aber ich bin Feinschmecker. Seelen sind nicht wie Wein, der reifen muss. Nein, Seelen isst man am besten frisch serviert.“ „Da hat aber jemand sehr gut aufgepasst. Bestimmt werden Sie sehr gut bezahlt von ihrem Chef. Recht haben Sie allerdings. Mason war anfangs noch sehr vorsichtig, wollte er doch nicht auffliegen, aber nach und nach wurde er direkter und aggressiver, zu seinen Pech.“ „So schaut es aus. Dann haben sie Mason aus der Haft entführt, ihn und mich getrennt voneinander verwahrt und verhörten den armen Mann bis heute. Tja, aber nun ist Mason weg. Er war sehr bitter, Trauer schmeckt einfach nur schlecht!“ „Eher sehnten sich die übrigen Fragmente seiner Seele, wieder vereint zu werden. Diese wurden aber mit der Zeit so schwach, dass Mason quasi tot war, als Sie entschieden, mein Gefängnis wieder um seinen Hals zu legen.“ „Oh, Sie wissen noch gar nichts über mich! Oder über meine Geschwister. Wollen sie denn nicht wissen, wie viele von uns noch da draußen sind? Wie sie uns los werden können? Ich kann Ihnen helfen. Sie werden meine Hilfe brauchen!“ „Ach ja? Denken Sie denn wirklich, diese kümmerlichen Wände können mich lange aufhalten?“ Ein Schuss ertönt, darauf das Geräusch eines zu Boden fallenden Körpers.
- Das Medaillon ist die 33.Folge von Sonic Underground.
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