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| - __INDEX__ Alter weißer Mann ist ein Idiom, das in den Debatten der Gegenwart häufig als Politisches Schlagwort auch in Form der Abkürzung AWM benutzt wird. Alter weißer Mann wird von Feministinnen als politisches Schlagwort gegen ihre Gegner verwendet. Im August 2012 nutzte die damalige Bundesministerin für Arbeit und Soziales, Ursula von der Leyen den Begriff, um die deutsche Wirtschaft als unattraktiv zu qualifizieren: „Corporate Germany is an old white man“. 2003 wurde für die im weltweiten Vergleich schwächelnde deutsche Wirtschaft der synonyme Begriff Kranker Mann Europas verwendet, eine Bezeichnung, die 1977 Großbritannien innegehabt hatte. In jüngster Zeit wird dieses politische Schlagwort bevorzugt als Kampfbegriff gegen die gesellschaftliche Hegemonie der Alten weißen Männer gebraucht. Im April 2016 attackierte die 23-jährige Jamila Schäfer, Sprecherin der Grünen Jugend, den 67-jährigen amtierenden Ministerpräsident von Baden-Württemberg, Winfried Kretschmann (Bündnis 90/Die Grünen), als Alten weißen Mann: „Danke, Winfried. Wir haben ja alle nur darauf gewartet, dass uns ein alter weißer Mann erklärt, dass die Doppelspitze überholt ist.“ In der Wirtschaft wird ebenfalls gegen den Alten weißen Mann polemisiert und dessen Dominanz und Homogenität als schädlich dargestellt: „Das Problem ist ein anderes: Die alten Bestimmer bleiben unter sich. Die Eintönigkeit lässt sich gerade wieder gut beobachten, weil Vorstände und Aufsichtsräte deutscher Unternehmen auf Hauptversammlungen ein Bild abgeben: alt, weiß, männlich.“ Auch in der Geschichtswissenschaft wird der Begriff zu einer Kampfansage gegen das wissenschaftliche Establishment gebraucht. Die 37-jährige Historikerin Anna Hájková formulierte angesichts des Todes des Historikers Fritz Stern: „Die alten weißen straighten Männer sterben. Jetzt können wir die Geschichte revolutionieren.“ Im Juni 2014 fühlte sich der deutsche Publizist Henryk M. Broder veranlasst, als Meinungsäußerung zum Thema Diskriminierung in der Presse öffentlich die Frage zu stellen: „Wer schützt eigentlich uns alte weiße Männer?“ Anlass hierzu gab ihm die Äußerung der Politikerin Terry Reintke (Bündnis 90/Die Grünen): „Wenn ich morgens beim Frühstück die Zeitung aufschlage, dann sehe ich ein Europa der alten weißen Männer in dunklen Anzügen, die in irgendwelchen Hinterzimmern Verträge unterschreiben. Aber das ist nicht mein Europa.“ Im August 2015 stellte die Neue Presse im Zusammenhang mit einer Kandidatur des ehemaligen parlamentarischen Staatssekretärs Gerd Andres (SPD) die Frage: „Alter weißer Mann rettet die SPD?“ Auf Grund dieses Negativimages erklärten im gleichen Monat der Generalsekretär der CDU, Peter Tauber, und der parlamentarische Staatssekretär beim Bundesminister der Finanzen, Jens Spahn, dass die CDU nicht länger als die Partei der „alten weißen Männer“ wahrgenommen werden wolle. Im September 2016 kritisierte die Berliner CDU-Abgeordnete Jenna Behrends das System der alten weißen Männer der Berliner CDU in ihrem offenen Brief Warum ich nicht mehr über den Sexismus in meiner Partei schweigen will. Bei der Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten 2016 waren die Alten Weißen Männer offenbar ausschlaggebend für den Sieg von Donald Trump: „Nun ist es sicher wahr, dass vor allem die alten, weißen, männlichen und ungebildeten US-Bürger Trump den Sieg gesichert haben.“
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