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  • Meine Kunst
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  • Nico strich sich noch einmal durch die Haare, bevor er die Bar betrat, obwohl ihm klar war, dass das rötliche Unkraut, dass auf seinem Kopf wucherte, sich so einfach nicht unterkriegen lassen würde. Drinnen war es stickig und laut. Gut gelaunte, betrunkene Menschen saßen an den Tischen und an der Theke und gaben sich hemmungslos dem Alkohol hin. Ein schmales Lächeln glitt über das blasse Gesicht des Jungen, bevor der sich genauer umsah und seinen Blick über die einzelnen Gäste schweifen ließ. "Entschuldigen Sie", er gab sich Mühe, verlegen zu wirken: "Können Sie mir einen Gefallen tun?" N und S.
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  • Nico strich sich noch einmal durch die Haare, bevor er die Bar betrat, obwohl ihm klar war, dass das rötliche Unkraut, dass auf seinem Kopf wucherte, sich so einfach nicht unterkriegen lassen würde. Drinnen war es stickig und laut. Gut gelaunte, betrunkene Menschen saßen an den Tischen und an der Theke und gaben sich hemmungslos dem Alkohol hin. Ein schmales Lächeln glitt über das blasse Gesicht des Jungen, bevor der sich genauer umsah und seinen Blick über die einzelnen Gäste schweifen ließ. Schließlich setzte er sich an die Theke und winkte dem Barkeeper: "Einen Whiskey bitte. Doppelt." Der ältere Mann nickte ihm freundlich zu. Als er servierte, eilig wegen des regen Betriebs, streckte Nico den Arm aus und hielt ihn fest. "Entschuldigen Sie", er gab sich Mühe, verlegen zu wirken: "Können Sie mir einen Gefallen tun?" Der Alte nickte. Als er sprach, roch sein Atem so stark nach Alkohol, dass Nico sich sicher war, dass dieser Kerl sein eigener bester Kunde war. Sehr gut. "Sischer doch...für meine Gäschte nur das Beschte!", lachte er schlurrend und beugte sich verschwörerisch zu dem rothaarigen jungen Mann hinab. Dieser schmunzelte. "Können Sie der Dame dort...", er mache eine weisende Kopfbewegung: "Bitte einen Drink von mir ausgeben. Barcardi wäre glaub ich das Richtige." Das keckernde Lachen des Barkeepers war unerträglich nervig: "Heiß, die Kleine, ne! Klar bring ich ihr was." Eilfertig schoss er los, um seinen Auftrag zu erfüllen. Als der Drink, ein großzügig gefülltes Glas, vor der Frau abgestellt wurde, war diese sichtlich verwirrt. Nico beobachtete gleichmütig, wie der Alte sie aufklärte und ihr Blick, schon etwas verhangen von vorherigen geleerten Gläsern, zu ihm hinüber glitt. Als ihre Augen sich trafen, lächelte sie. Er erwiederte die Geste und musterte die Frau. "Eine gute Wahl.", dachte er stolz: "Sie ist perfekt." Langsam stand er auf und ging zu ihr hinüber. "Iiich möchte noch gar nicht nach Hauuseee!", Nico griff nach ihrem Arm, als die junge Frau ins Wanken geriet und hielt sie fest. Mit glasigem Blick schaute sie zu ihm hinauf. "Du bist ein echter Gentleman, was?", sie klang ehrlich überrascht: "Sind alle Künsler so fürsorglich?" "Du hast einfach Glück gehabt, würde ich sagen.", er machte ein freundliches Gesicht, obwohl dieses Weib ihm inzwischen unglaublich auf die Nerven ging. Dieses flirtende, höfliche Gehabe kostete ihn all seine Kraft, er hätte sie am liebsten fallen und im Dreck liegen lassen: "Und wenn du noch nicht nach Hause möchtest... ich wohne ganz in der Nähe." Ihr Lächeln nahm einen verführerischen Ausdruck an: "Ich komme gerne mit dir." Er nickte und ließ es zu, dass sie sich bei ihm unterhakte. "Was für ein verrückter Laden!", seine nervtötende Begleitung kicherte mädchenhaft und ließ sich auf eins der abgewetzten Sofas fallen, die nackten Beine aufreizend übereinander geschlagen. Ihr Gastgeber zuckte mit den Schultern: "Das war mal eine Werkstatt für LKWs. Ein Atelier ist zu teuer für mich. Ist ja auch egal, oder? Ich hol uns lieber noch was zu trinken!" Mit diesen Worten verschwand er durch eine Tür. Nebenan redete das Mädchen weiter, wie ein Wasserfall. Nico fasste sich an den Kopf. Dann grinste er und wandte sich seinem Arbeitswerkzeug zu. Nun war es soweit und der schöne Teil des Abends konnte beginnen. Als er zurück in die Halle trat, saß sie immer noch auf dem Sofa, war etwas nach unten gerutscht. Kurz dachte er, sie schliefe und ein Gefühl der Enttäuschung flutete seinen Körper. Das war zu einfach. Sie hob den Kopf: "Da biiist du ja endlich! Dachte schon, du hättst dich verlaufen." Nico atmete tief durch und beobachtete, wie die Gesichtszüge des Mädchens sich verspannten. Sein Blick hatte sich verhärtet, es war nicht viel übrig von dem charmanten jungen Mann aus der Bar. "Ist was?", er spürte die Angst in ihrer Stimme, als er auf sie zuging, die rechte Hand noch immer hinter dem Rücken. Seine Mundwinkel zogen sich nach oben. "Weißt du...du hast ein wundervolles Gesicht.", sie stutzte, als er weitersprach, inwischen viel zu nah bei ihr, und mit einem seltsamen Ausdruck in den grünen Augen auf sie herab sah: "Ich würde es gerne behalten." Dann spang er los. Noch im Satz zog er das Messer hinter seinem Rücken hervor, während er sein überraschtes Opfer mit sich zu Boden riss. Sie wehrte sich mit Händen und Füßen, schrie und kreischte. Nicos Herz hämmerte in seiner Brust. Die Kleine hatte keine Chance. Sie war nicht die Erste, auch wenn sie das natürlich nicht wusste, er war schon mit ganz anderen fertig geworden. Als das scharfe Messer zum ersten Mal durch die Bluse in ihre Brust drang, schauderte er vor Glück. Immer und immer wieder stach er zu, zerfetzte ihren Körper, bis dieser einer einzigen Wunde glich. Dann war es vorbei. Schwer atmend rollte Nico sich neben ihr auf den kalten Stein, blieb einen Augenblick liegen in der größer werdenden Pfütze aus Blut. Die Müdigkeit wallte plötzlich auf, doch er durfte nicht schlafen. Immernoch zitternd wankte er in seinen Arbeitsraum, um die Knochensäge und das Koservierungsmittel zu holen - trotz der Erschöpfung freute er sich auf das Bevorstehende. Nico stand auf und drückte die Lautlos-Taste der Fernbedienung. Wie ein Pantomime bewegte die Nachrichtensprecherin ihre Lippen, während er sich durch den Raum bewegte. Der schwere, rostrote Vorhang ratterte unangenehm laut auf seiner Schiene zur Seite und gab den Blick auf seine Kunstwerke frei. Es waren etwa 10 Schaufensterpuppen, akurrat nach Größe, männlich und weiblich geordnet. Sie trugen keine Kleidung, die Körper waren weiß und detaillos. Mit einem vorwurfsvollen Lächeln trat Nico auf eine der Frauensilouetten zu und hob die Hand an ihre Wange. Mit ausdruckslosen Augen erwiederte sie seinen Blick. "Evelynn also?", er schüttelte kichernd den Kopf: "Du hast doch gesagt, du heißt Nina...böses Mädchen, sei froh, dass du so schön bist." Keine Antwort. Natürlich nicht, aber es war gut so. Ihre Stimme war ohnehin grauenhaft gewesen. Langsam ließ Nico seine Hand von der Wange zum gewaxten Hals des Mädchens gleiten und strich beinahe liebevoll über die eingeschnittenen, kunstvoll geschwungenen Buchstaben. N und S. "Ein Kunstwerk von Nico Smiles.", er war unglaublich stolz.
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