About: dbkwik:resource/7Oiq8gRBZVvfjmDVlJp9og==   Sponge Permalink

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  • Kodexeintrag: Die singende Jungfrau
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  • Bedwyr förderte die Angst seiner Untergebenen durch den hemmungslosen Einsatz einer Vorrichtung, dies als "die Jungfrau" bekannt war. Die Jungfrau war ein aufklappbarer eiserner Sarg, so hoch, breit und tief wie ein Mann, in dessen Inneren sich gewaltige Dornen befanden, die den gesamten Körper des bedauernswerten Gefangenen durchbohrten. Bedwyr liebte seine Jungfrau und stellte sie, häufig mit einem schreienden Opfer darin, an einem Ehrenplatz in seinem Thronsaal auf. Politische Gegner, mutmaßliche Attentäter, verräterische Minister - die Jungfrau vernichtete sie alle. Im Laufe der Zeit wurden der Jungfrau jedoch mehr und mehr Leute für immer geringfügigere Vergehen überlassen: eine Köchin, weil sie die Speisen des Königs versalzen hatte, oder ein Page, weil er sein Schwert fallen ließ. D
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  • Die singende Jungfrau
Text
  • Habt Ihr je die Geschichte von König Bedwyr gehört? Wie die meisten Könige war auch Bedwyr ein stolzer Mann, der von seinen Untertanen nicht weniger als bedingungslose Ergebenheit erwartete. Er war der Überzeugung, der beste Weg, das zu erreichen, sei durch Angst - wer ihn fürchtete, würde ihn schließlich niemals verärgern oder seine Herrschaft infrage stellen. Und noch wichtiger: Wer ihn fürchtete, wäre stets bemüht, ihn zufriedenzustellen. Bedwyr förderte die Angst seiner Untergebenen durch den hemmungslosen Einsatz einer Vorrichtung, dies als "die Jungfrau" bekannt war. Die Jungfrau war ein aufklappbarer eiserner Sarg, so hoch, breit und tief wie ein Mann, in dessen Inneren sich gewaltige Dornen befanden, die den gesamten Körper des bedauernswerten Gefangenen durchbohrten. Bedwyr liebte seine Jungfrau und stellte sie, häufig mit einem schreienden Opfer darin, an einem Ehrenplatz in seinem Thronsaal auf. Politische Gegner, mutmaßliche Attentäter, verräterische Minister - die Jungfrau vernichtete sie alle. Im Laufe der Zeit wurden der Jungfrau jedoch mehr und mehr Leute für immer geringfügigere Vergehen überlassen: eine Köchin, weil sie die Speisen des Königs versalzen hatte, oder ein Page, weil er sein Schwert fallen ließ. Die Jungfrau war einen Schatten des Schreckens über das Königreich, und das Volk betete dafür, von seinem grausamen König erlöst zu werden. Dann ritt eines Tages eine geheimnisvolle Frau in die Stadt. Sie nannte sich Ember und kam als Gesandte eines fernen Landes. Sie sagte, ihre Herrscher hätten von Bedwyrs Weisheit und Macht gehört, weshalb sie nun seinen Rat suche. Die Vorstellung, er habe die Bewunderung anderer Könige jenseits des Meeres erlangt, erfüllte Bedwyr mit Stolz, und so gewährte er Ember eine Audienz. Sie speisten und tanzten, und die ganze Zeit über schmeichelte Ember dem König. Als sich der Abend seinem Ende zuneigte, bat Ember darum, die Jungfrau sehen zu dürfen, jene berüchtigte Vorrichtung, die Bedwyr zu so viel Macht verholfen hatte. Mit stolzgeschwellter Brust und ganz schwindelig vor so viel Ehrerbietung zeigte der König Ember die Jungfrau. Ember warf einen Blick auf sie, stieß einen enttäuschten Seufzer aus und sagte, "Sie sieht nicht sonderlich furchteinflößend aus. Ich hätte gedacht, die Dorne seien weitaus spitzer." Bedwyr wurde rot, als er ihre Reaktion vernahm, und antwortete: "Die Dorne sind spitz genug. Seht Euch nur all das Blut an, das an ihnen klebt!" "Aber sie sind so klein", sagte Ember. "Ist sie lediglich für Kinder und Frauen gedacht?" Die Röte in Bedwyrs Gesicht nahm zu, und er antwortete: "Natürlich nicht. Die Jungfrau hat schon unzählige Männer verschlungen." Ember schüttelte den Kopf und sagte zu dem König, "Das glaube ich nicht. Kein Krieger muss dieses Ding fürchten. Ein Mann wie Ihr, groß und muskulös, würde niemals dort hineinpassen." Der König lachte und sah eine Möglichkeit, Ember die Vorzüge der Jungfrau zu beweisen. "Ich werde Euch zeigen, wie leicht ein Mann wie ich dort hineinpasst", sagte er. Mit diesen Worten zwängte er sich in die Vorrichtung. Doch darauf hatte Ember nur gewartet, und sie schlug den eisernen Sarg zu. Ember brachte die Jungfrau, mit dem schreienden Bedwyr darin, aus dem Schloss in die Stadt. Und das Volk, das endlich von der Tyrannei des Königs befreit war, jubelte und tanzte zu dem "Gesang" aus der Jungfrau, der durch die Straßen hallte, bis dieser bei Bedwyrs Tod erstarb. - Eine Geschichte, die in der Taverne "Zur Singenden Jungfrau" häufig zum Besten gegeben wird
See Also
Icon
  • Codex icon DAI.png
location DAI
  • B) Als Handelsgut des Händlers für Kodexeinträge, Willvan
  • A) In Haven von einer an die Außenwand von Flissas Taverne genagelten Notiz
category DAI
  • Legenden
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  • Bedwyr förderte die Angst seiner Untergebenen durch den hemmungslosen Einsatz einer Vorrichtung, dies als "die Jungfrau" bekannt war. Die Jungfrau war ein aufklappbarer eiserner Sarg, so hoch, breit und tief wie ein Mann, in dessen Inneren sich gewaltige Dornen befanden, die den gesamten Körper des bedauernswerten Gefangenen durchbohrten. Bedwyr liebte seine Jungfrau und stellte sie, häufig mit einem schreienden Opfer darin, an einem Ehrenplatz in seinem Thronsaal auf. Politische Gegner, mutmaßliche Attentäter, verräterische Minister - die Jungfrau vernichtete sie alle. Im Laufe der Zeit wurden der Jungfrau jedoch mehr und mehr Leute für immer geringfügigere Vergehen überlassen: eine Köchin, weil sie die Speisen des Königs versalzen hatte, oder ein Page, weil er sein Schwert fallen ließ. Die Jungfrau war einen Schatten des Schreckens über das Königreich, und das Volk betete dafür, von seinem grausamen König erlöst zu werden. Dann ritt eines Tages eine geheimnisvolle Frau in die Stadt. Sie nannte sich Ember und kam als Gesandte eines fernen Landes. Sie sagte, ihre Herrscher hätten von Bedwyrs Weisheit und Macht gehört, weshalb sie nun seinen Rat suche. Die Vorstellung, er habe die Bewunderung anderer Könige jenseits des Meeres erlangt, erfüllte Bedwyr mit Stolz, und so gewährte er Ember eine Audienz. Sie speisten und tanzten, und die ganze Zeit über schmeichelte Ember dem König. Als sich der Abend seinem Ende zuneigte, bat Ember darum, die Jungfrau sehen zu dürfen, jene berüchtigte Vorrichtung, die Bedwyr zu so viel Macht verholfen hatte. Mit stolzgeschwellter Brust und ganz schwindelig vor so viel Ehrerbietung zeigte der König Ember die Jungfrau. Ember warf einen Blick auf sie, stieß einen enttäuschten Seufzer aus und sagte, "Sie sieht nicht sonderlich furchteinflößend aus. Ich hätte gedacht, die Dorne seien weitaus spitzer." Bedwyr wurde rot, als er ihre Reaktion vernahm, und antwortete: "Die Dorne sind spitz genug. Seht Euch nur all das Blut an, das an ihnen klebt!" "Aber sie sind so klein", sagte Ember. "Ist sie lediglich für Kinder und Frauen gedacht?" Die Röte in Bedwyrs Gesicht nahm zu, und er antwortete: "Natürlich nicht. Die Jungfrau hat schon unzählige Männer verschlungen." Ember schüttelte den Kopf und sagte zu dem König, "Das glaube ich nicht. Kein Krieger muss dieses Ding fürchten. Ein Mann wie Ihr, groß und muskulös, würde niemals dort hineinpassen." Der König lachte und sah eine Möglichkeit, Ember die Vorzüge der Jungfrau zu beweisen. "Ich werde Euch zeigen, wie leicht ein Mann wie ich dort hineinpasst", sagte er. Mit diesen Worten zwängte er sich in die Vorrichtung. Doch darauf hatte Ember nur gewartet, und sie schlug den eisernen Sarg zu. Ember brachte die Jungfrau, mit dem schreienden Bedwyr darin, aus dem Schloss in die Stadt. Und das Volk, das endlich von der Tyrannei des Königs befreit war, jubelte und tanzte zu dem "Gesang" aus der Jungfrau, der durch die Straßen hallte, bis dieser bei Bedwyrs Tod erstarb. - Eine Geschichte, die in der Taverne "Zur Singenden Jungfrau" häufig zum Besten gegeben wird
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