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  • Das Mädchen aus dem Wald
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  • Das ist die 6. Zigarette hintereinander, die ich rauche. Scheiß Angewohnheit, ich wollte es eigentlich mal aufgeben, aber das war natürlich bevor das alles passiert ist. Inzwischen macht es wohl auch keinen Unterschied mehr. Ich werde es noch niederschreiben, alles was passiert ist, solange ich noch kann.
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  • Das ist die 6. Zigarette hintereinander, die ich rauche. Scheiß Angewohnheit, ich wollte es eigentlich mal aufgeben, aber das war natürlich bevor das alles passiert ist. Inzwischen macht es wohl auch keinen Unterschied mehr. Ich werde es noch niederschreiben, alles was passiert ist, solange ich noch kann. Die ganze Sache fing vor gut zwei Wochen an, ich war mit meinem Kumpel Frank auf dem Weg nach Hause von einer Party. Keiner von uns war noch fahrtüchtig um es mal vorsichtig auszudrücken, weshalb wir beschlossen zu Fuß zu gehen. Es gab da eine Abkürzung durch den Wald, was uns gut zwanzig Minuten Weg ersparte. Sicher, es war dunkel aber wir waren keine zwölf mehr und hatte daher auch keine Angst vor dem Buhmann welcher hinter dem nächsten Baum lauerte. Außerdem kannten wir den Weg und wussten wo wir hintreten mussten. Immerhin gingen wir nicht zum ersten Mal da entlang. Doch dieses Mal war es anders, wir hatten gut den Hälfte des Weges geschafft als wir eine Gestalt sahen. Natürlich erschracken wir zunächst, war die von uns verleugnete Urangst vor dem Unbekannten doch vorhanden. Aber als wir näher kamen erkannten wir, dass es ein Mädchen war. Sie schien ungefähr Mitte zwanzig zu sein, trug ein weißes Kleid und verströmte einen sanften Geruch nach Honig. Wir schlossen ziemlich schnell daraus, das es sich hierbei ebenfalls um eine Partygängerin handelte, auch wenn ihrModegeschmack sicherlich nicht mehr ganz zeitgemäß war. Aber sie sah in diesem Kleid gut aus, das musste man anerkennen. Genauer gesagt hätte sie wohl im allen gut ausgesehen. Da das Mädchen etwas verwirrt schien, sprachen wir sie an. Wir fragten sie, ob wir ihr helfen können und ob alles in Ordnung war. Ihre Augen flogen unsicher hin und her, sie musterte erst mich und dann meinen Begleiter. Dann fing sie an zu sprechen, zögerlich und mit zitternder Stimme erklärte sie, dass sie sich verlaufen hatte und den Weg hinaus nicht finden konnte. Wir waren Gentleman und boten ihr natürlich Hilfe an. Sie sollte uns einfach nur folgen und wir würden sie hinaus bringen. Sie lächelte verschüchtert und nickte dankbar als wir uns zu dritt auf den Weg machten. Vielleicht hätten wir vorsichtiger sein sollen, es gab genug Horrorfilme die genauso anfingen. Aber sie sah nun einmal verflixt gut aus und selbst wenn nicht, man lässt doch eine hilflose Person nicht einfach im Wald zurück, nur wegen irgendwelche wilden Geschichten die man sich am Lagerfeuer erzählte. Während wir den Wald verließen, versuchten wir mit ihr ins Gespräch zu kommen, teils um sie zu beruhigen, teils auch weil wir hofften das man sich in günstigeren Umständen einmal wiedersehen konnte. Doch sie blieb einsilbig, antwortete gar nicht oder nur mit ja oder nein. Doch wenn ich so daran zurück denke, so muss zugeben das mir bereits damals eine seltsame Sache aufgefallen war. Es war stockdunkel und sie konnte nicht wissen wie nah wir dem Ende des Waldes waren, doch je mehr wir uns dem Ausgang nährten umso fester und sicherer wurden ihre Schritte. Es schien als würde die Angst, die Unsicherheit vollkommen weichen. Nach gut einer halben Stunde waren wir am Ziel angekommen und als wir die letzten Bäume hinter uns ließen und den Rand der Landstraße erreichten war ihr verschüchterter Blick vollkommen verschwunden und ihre Stimme war kraftvoll. „Danke, ihr habt mir einen großen Gefallen getan.“ Erneut lächelte sie, aber das Lächeln schien keinem verängstigten Mädchen mehr zu gehören, es wirkte fast wölfisch. Sie drehte sich um und war von einem Augenblick auf den Nächsten verschwunden. Nur der Nachklang ihres Honigduftes blieb zurück. Wir wussten nicht was wir tun oder sagen sollten und beschlossen nach einem kurzen Moment zu verschwinden und nichts davon zu erzählen. Die Tage vergingen und Frank und ich sprachen nur wenig über das Erlebte. Mit zunehmender Dauer redeten wir uns ein, das wir uns ihr plötzliches Verschwinden nur eingebildet hatten, bedingt durch den hohen Alkoholpegel den wir beide hatten. Wir wussten insgeheim das dies nur eine schwache Lüge an uns selbst war, aber alle rational denkenden Menschen reden sich doch ständig einen solchen Unsinn ein, wenn sie etwas erlebt hatten was sie nicht erklären konnten. So gelang es uns mit der Sache abzuschließen, sie zu vergessen und uns anderen Dingen zuzuwenden. Es ist seltsam wie schnell ein Mensch verdrängen kann. Aber eines Abends, ich war bereits ins Bett gegangen klingelte mein Handy. Es war Frank, ich hatte Probleme ihn zu verstehen denn seine Stimme klang angstvoll. Er stammelte das sie hier sei und hinter ihm her wäre. Ich hielt das zunächst für einen schlechten Witz und riet ihm scherzhaft das es doch schön sei wenn SIE da sei oder ob SIE eventuell fett wäre. Hatte er also irgendein Mädchen zu Gast und riss einen seiner geschmacklosen Scherze die ich nur zu gut kannte. Doch er schien überhaupt nicht er selbst zu sein, seine angstvolle Stimme wurde geradezu panisch, er rief immer wieder das sie ihn holen gekommen war. Es folgte ein Schrei und dann Stille. Nun machte ich mir doch Sorgen und beschloss zu ihm rüber zu fahren. Er öffnete nicht auf mein Klingeln und Klopfen und so rief ich die Polizei, welche gezwungen war die Tür aufzubrechen, denn sie war von Innen abgeschlossen. Schon im Flur erkannte ich den schrecklichen Anblick. Karsten lag auf dem Teppich, in einer Lache seines eigenen Blutes. Es schien als hätte er versucht die Tür zu erreichen, aber irgendjemand oder irgendetwas hatte ihn aufgehalten. Seine Augen waren angstvoll aufgerissen und ich schäme mich zugeben zu müssen das mir vor allem eine Sache auffiel. Der sanfte Duft nach Honig, der in der Luft lag genau so wie wir es im Wald erlebt hatte.n Niemand bei der Polizei konnte sich erklären was da passiert war und vor allem wie der Mörder aus der abgeschlossenen Wohnung hinaus gekommen war. Rückblickend muss ich wohl erkennen das wir da etwas aus dem Wald befreit ,was Böse ist. Ich hoffe das dieser Fluch nur die betrifft welche sie befreit haben und das es mit mir endet. Aber im Innersten weiß ich das wir da etwas über die Welt gebracht haben, was sich nicht aufhalten lässt. Ich habe der Polizei nichts davon erzählt, was sollte ich auch sagen? Das da eine Art Geist oder Dämon, quasi die weiße Frau am Werk war? Niemand würde mir glauben und ich weiß das ihr das alles auch nur für eine Geschichte halten werdet. Ich kann es euch nicht verdenken, wenn ich in eurer Situation wäre würde es mir wohl genauso gehen. Jemand steht hinter mir, dass spüre ich und ich muss mich nicht umdrehen um zu wissen wer es ist. Denn in den Geruch nach kalten Rauch, welcher meine Wohnung schwängert hat sich der Duft nach Honig gemischt... Kategorie:Mittellang Kategorie:Artikel ohne Bilder
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