Die Wiking-Jugend (WJ) war eine neonazistische Kinder- und Jugendorganisation. Die 1952 gegründete Organisation wurde 1994 durch den Bundesminister des Innern verboten; zum Zeitpunkt des Verbots war sie mit 400 bis 500 Mitgliedern die größte neonazistische Jugendorganisation.
Die Wiking-Jugend (WJ) war eine neonazistische Kinder- und Jugendorganisation. Die 1952 gegründete Organisation wurde 1994 durch den Bundesminister des Innern verboten; zum Zeitpunkt des Verbots war sie mit 400 bis 500 Mitgliedern die größte neonazistische Jugendorganisation. Sie agierte in der Nachfolge der Hitler-Jugend und des Bundes Deutscher Mädel. Ein Charakteristikum der Wiking-Jugend war ihr Selbstverständnis als Refugium einer geschlossen nationalsozialistischen Sozialisation von der frühen Kindheit bis ins Erwachsenenalter ihrer Mitglieder. Eng damit verbunden war ihre Funktion als Kaderschule des deutschen und europäischen Rechtsextremismus, die ihr eine Schlüsselstellung innerhalb der einschlägigen Organisationen und Netzwerke verlieh. Die Bedeutung der Wiking-Jugend beschränkte sich daher nicht auf den Jugendbereich, sondern lag ebenso in ihrer organisationsübergreifenden und vernetzenden Funktion.