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| - Jilocasin war ein Drache aus der Zeit Karls ders Großen. Er lebte in der Gascogne und liebte die Menschen, weshalb er sich gerne und oft selbst in einen Menschen verwandelte, um den Hof des Königs zu besuchen und sich in Musik und Dichtkunst mit den anderen Barden und Poeten am Hof zu messen. Als Jilocasin eines Tages in Menschengestalt durch die Wälder seiner Heimat wanderte, hörte er die Hilferufe einer Frau, die von einem Räuber überfallen wurde. Er nahm seine Drachengstalt an und vertrieb den Räuber, doch die Frau fiel aufgrund ihrer Verletzungen in Ohnmacht. Darum nahm er die Frau auf seinen Rücken und flog mit ihr in seine Höhle zurück. Der Diener des Drachen versorgte die Wunden der Frau, und an ihrer Kleidung sah er, dass es sich um eine Edelfrau handelte. An ihrer Brust trug sie ein Bündel, und als der Diener es öffnete, fand er einen Säugling darin vor. Als sie wieder zu sich kam, fragte Jilocasin, wieder als Mensch, die Frau nach ihrer Geschichte. Er erfuhr, dass sie einst mit einem Edelmann verheiratet war, doch als dieser verstarb, wurde sie von ihrer Familie überredet, ihren Cousin zu heiraten. Der Cousin war nur auf die Titel und Reichtümer ihres verstorbenen Mannes aus, und als er erfuhr, dass sie von dem Verstorbenen schwanger war, wollte er das Kind töten. Deshalb floh sie, und wurde auf der Flucht überfallen und von Jilocasin gerettet. Jilocasin hatte Mitleid mit der Frau, und bot ihr an, bei ihm zu leben. Mit der Zeit verliebten sie sich, und auch als sie erfuhr, dass ihr Geliebter ein Drache war, blieb sie ihm treu. Als sie jedoch ein Kind von Jilocasin bekam, starb sie während der Geburt. Der Drache jedoch zog den Sohn zusammen mit dem älteren Sohn der Frau auf und lehrte sie die Künste der Poesie und der Ritterschaft. Später wurden die Söhne an den Hof des Königs aufgenommen und dort "Die Ritter des Drachen" genannt.
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