abstract
| - Als Drogenpsychose wird eine durch Drogengebrauch ausgelöste Psychose bezeichnet. Psychosen sind psychische Erkrankungen bei denen der Betroffene den Realitätsbezug verliert. Im medizinischen Kontext wird statt von Drogenpsychosen eher von einer Substanz-induzierten Psychose gesprochen. Die Drogenpsychose ist in der Regel vom eigentlichen Rauschzustand, den direkten Nachwirkungen des Drogengebrauchs (z.B. Kater, depressive Verstimmungen) und der damit verbundenen Umstände (z.B. Schlafentzug) abzugrenzen. Auch wird eine Drogenpsychose von einer latenten Psychose, also einer welche im Betroffenen schon vor dem Drogengebrauch geschlummert hat, abgegrenzt (Trigger-Hypothese). Da Drogengebrauch zum Ausbruch dieser latenten Psychosen führen kann, ist die Abgrenzung allerdings oft schwierig. Auch wird davon ausgegangen das Menschen mit psychotischen Problemen eher zum Drogenkonsum neigen, etwa als Teil einer (z.T. unbewussten) Selbsttherapie. Drogenpsychosen können eine sehr breiten Formenreichtum einnehmen, u.a. Abhängig von der auslösenden Substanz. Generell wird zur Behandlung einer Drogenpsychose Abstinenz empfohlen. Neuroleptika zeigen bei Drogenpsychosen oft keine oder nur geringe Wirksamkeit. Eine generelle Heilungsgarantie gibt es für Psychosen nicht, in einigen Fällen kann es Aufgrund von Depressionen auch zum Suizid kommen. Die Gefahr der Auslösung einer Drogenpsychose spielt insbesondere in der Legalisierungsdebatte um Cannabis eine Rolle. In der Vergangenheit hielt man Psychedelika für "Psychotomimetika", also für Substanzen deren Wirkung eine Psychose nachahmt (Modellpsychose). Diese Ansicht gilt heute allerdings als überholt.
|