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| - Das Naturmuseum Senckenberg in Frankfurt am Main gilt als das größte naturkundliche Museum in Deutschland. Kult-Status, vor allem bei Kindern, genießen die Dinosaurier-Skelette: Senckenberg präsentiert die umfangreichste Ausstellung von Großgruppensauriern in Europa. Ein besonderer Schatz ist das Original eines versteinerten Sauriers mit erhaltener, schuppiger Haut. Das Museum beherbergt aber auch die mit rund 1000 Präparaten weltweit größte und zugleich artenreichste Schausammlung von ausgestopften Vögeln. 2004 wurden knapp 400.000 Besucher registriert. Das Gebäude des Senckenbergmuseums wurde in den Jahren 1904 - 1907 auf freier Fläche außerhalb der Frankfurter Kernstadt errichtet, in unmittelbarer Nähe der erst 1914 gegründeten Johann Wolfgang Goethe-Universität. Bauherr und bis heute Träger (sowie Mitbegründer der Universität) war und ist die Senckenbergische Naturforschende Gesellschaft, die auf eine Stiftung von Johann Christian Senckenberg zurückgeht. Das Museum hatte aber bereits einen Vorläufer: 1821 hatte die 1817 von Frankfurter Bürgern gegründete Senckenbergische Naturforschende Gesellschaft bereits ein "Öffentliches Naturalienkabinett" am Eschenheimer Tor gegründet. Heute wird der Besucher bereits vor dem Gebäude von Nachbildungen großer Dinosaurier empfangen, deren Äußeres anhand neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse und in Originalgröße modelliert wurde. Im Gebäude folgt man dann alsbald der rekonstruierten, in den Boden eingelassenen Fährte eines Titanosaurus in das Reich der Riesenechsen - in den überdachten Lichthof mit seinen beeindruckenden Saurierskeletten. Der Parasaurolophus mit dem klingenden Horn, der fossile Psittacosaurus mit der deutlich herauspräparierten Beborstung im Schwanzbereich sowie dem gut sichtbaren fossilen Mageninhalt und der Oviraptor auf den originalen Sauriergelegen gehören zu Europas größter Ausstellung an Großgruppensauriern, zu der seit Kurzem auch der Abguss eines Quetzalcoatlus (genannt: Quetzi), des größten Flugsauriers der Welt zählt. Weitere Publikumsmagnete sind der Tyrannosaurus rex, ein Original des gleichfalls riesigen Iguanodon und das Wappentier des Museums, der Triceratops. Zwar ziehen die Saurier schon wegen ihrer Größe die meisten Besucher an, das Senckenbergmuseum hat jedoch eine große Sammlung von Exponaten ausgestorbener Tieren aus allen erdgeschichtlichen Epochen: Zum Beispiel auch eine große Anzahl von Originalen aus der Ölschiefergrube Messel: Fledermäuse, Reptilien, Fische und die frühe Pferdeart Propalaeotherium hassiacum, die vor ca. 50 Millionen Jahren lebte und eine Schulterhöhe von nur 55 bis 60 Zentimetern hatte. Einzigartig in Europa ist zudem der in aufrechter Körperhaltung montierte Abguss vom Original der berühmten Lucy, des fast komplett erhaltenen Skeletts eines Australopithecus afarensis. Als „Museum im Museum“ gestaltet sind schließlich in den oberen Etagen einige Bereiche mit historischen Schränken voller ausgestopfter Tiere – u.a. kann man dort eines von 20 noch erhaltenen Exemplaren des seit 1883 ausgestorbenen Quaggas sehen. Die zur Wiederöffnung nach dem Umbau 2003 neu konzipierte Reptilienaustellung nimmt sich, neben der Artenvielfalt der Reptilien und Amphibien, auch dem Thema Naturschutz an: Ein von Senckenberg-Wissenschaftlern initiiertes Leguan-Schutzprojekt in Utila, Honduras wird ebenso dargestellt, wie die Möglichkeiten im eigenen Garten Lebensbedingungen für heimische Reptilien und Amphibien zu schaffen. Ein begehbarer Regenwaldbaum bietet Einblicke in verschieden Zonen des Regendwaldes vom Bodengrund bis zur Baumkrone um die Lebensräume der exotischen Kriechtiere erfahrbar zu machen. Mehrere kleinere Dauerausstellungen beschäftigen sich u.a. mit der Entwicklungsgeschichte der Pflanzen, unter dem Motto „Riesen und Zwerge“ mit besonders großen und besonders winzigen Tieren und Pflanzen sowie mit Maria Sibylla Merian - Von der Naturgeschichte zur Naturwissenschaft. Das Senckenbergmuseum bietet regelmäßig abends Vorträge und Führungen (in der Regel kein Aufpreis zum Eintritt) über naturwissenschaftliche Themen an. Zu besonderen Anlässen finden in den Dinosaurier-Lichthöfen abends Disko-Partys oder Betriebsfeste statt, in wahrhaft pittoresker Umgebung.
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