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| - 250px|rightLove Eternal erzählt die Geschichte von Ian, der als Teenager beschließt, nicht mehr in die Schule zu gehen und sich stattdessen in seinem Zimmer zu verkriechen. Als 6-jähriger musste er seinen Vater tot im Garten finden und offenbar haben weder er noch seine Mutter diese Tragödie jemals verkraftet. Als ihre Leiche dann auch irgendwann im Schlafzimmer liegt, ist Ian plötzlich auf sich gestellt. Seine Mutter hat ihm zwar eine Art Gebrauchsanweisung fürs Leben hinterlassen, doch mit der Aussage "Suche dir jemanden, der dich liebt" kann der mittlerweile junge Mann nicht viel anfangen. Er will stattdessen lieber sterben. Sein weihnachtlicher Selbstmordversuch wird allerdings durch einen anderen gestört und plötzlich sieht er sich faszieniert mir der Leiche eines schönen jungen Mädchens konfrontiert. Er nimmt sie mit nach Hause und hat in Form des toten Körpers zum ersten Mal Gesellschaft, die er ertragen kann. 250px|leftDer irische Regisseur Brendan Muldowney präsentiert uns Ians Leben als eine Aneinanderreihung von Tagen in unerträglicher Monotonie und diesen Umstand vermittelt er mit filmischen Mitteln gekonnt. Lange Einstellungen, beklemmendes Sounddesign und der Mangel an Farbe lassen uns den verzweifelten Seelenzustand des Protagonisten nachvollziehen - anstrengend anzuschauen ist das trotzdem. Als Ian irgendwann auf Tina trifft, die gerade ihren kleinen Sohn verloren hat, entsteht zwischen den beiden eine Verbundenheit. Er weiß um ihre Todessehnsucht und wünscht sich ihren Selbstmord, um auch ihre Leiche mit nach Hause zu nehmen und ihr nah sein zu können. Dieses Gefühl wandelt sich mit der Zeit und Ian macht einen kleinen Schritt aufs Leben zu. 250px|rightDiese Gefühlswandlung ist bitter nötig, um sich zumindest minimal in diesen ungewöhnlichen Protagonisten hineinversetzen zu können. Die Empfindung, mit anderen Menschen nichts anfangen zu können, oder sich selbst für eine komplett andere Spezies zu halten, haben einige vielleicht auch schon zwischendurch erlebt, aber die Art und Weise, wie Ian damit umgeht, wird den meisten Zuschauern wohl einfach zu fremd sein, um viel für sich aus dem Film ziehen zu können. Man muss es dem Regisseur anrechnen, dass er die "Perversion" der Nekrophilie versucht, auf sensible Art zu vermitteln und Ian nicht einfach als psychisch Gestörten darzustellen. Das gelingt ihm oft auch, aber neben eines intellektuellen Verständnisses dafür, was der Filmemacher mir sagen will, konnte ich emotional mit Love Eternal einfach nichts anfangen. Fazit: "Love Eternal" ist ein einfühlsamer Film über eine extreme Haltung zu Leben und Tod. Wo die in der Synopsis beschriebenen "wunderbar komischen Momente" gewesen sein sollen, die der Film bitter nötig gehabt hätte, ist mir allerdings ein Rätsel. Wer sich konkret für das Thema Nekrophilie interessiert, kann mit dem Film vielleicht etwas anfangen, für mich war er abgesehen von ein paar schön inszenierten Momenten leider ziemliche Zeitverschwendung. 1.
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