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| - Du weißt, das du fühlst und denkst und eine phänomenologische Wahrnehmung besitzt. Dann gibt es noch Dinge, von denen du dir gar nicht vorstellen kannst, als das sie so beschaffen sein müssen, wie sie dir in deinem Denken gegeben sind (darauf basieren die Axiome und die Logik). Darüberhinaus stellt sich bedingt durch die Gewohnheit eine intuitive Gewissheit ein, daß Dinge, die immer so abliefen, auch in Zukunft weiter so ablaufen werden. Zusätzlich gibt es noch ein Berechenbarkeitsproblem und die Problematik eines intrinsischen und eines komplexitätsbedingten Indeterminismus.
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abstract
| - Du weißt, das du fühlst und denkst und eine phänomenologische Wahrnehmung besitzt. Dann gibt es noch Dinge, von denen du dir gar nicht vorstellen kannst, als das sie so beschaffen sein müssen, wie sie dir in deinem Denken gegeben sind (darauf basieren die Axiome und die Logik). Darüberhinaus stellt sich bedingt durch die Gewohnheit eine intuitive Gewissheit ein, daß Dinge, die immer so abliefen, auch in Zukunft weiter so ablaufen werden. Es gibt also Wissen, daß man unmittelbar hat und auf der subjektiven Erfahrung basiert. Und es gibt Wissen, welches man a priori besitzt und welches erst weitere Erkenntnis ermöglicht. So erkennen schon Kleinkinder, ob eine mathematische Aufgabe korrekt gelöst wurde, bevor sie überhaupt in Mathematik unterrichtet wurden. Und dann gibt es noch das Wissen, welches sich die Menschheit gemeinsam erarbeitet, in dem sie Theorien aufstellt und prüft ob diese sich bewähren. Wobei dieses Wissen den Vorteil hat, daß es verschiedene Subjekte gleichzeitig betrachten können, es allgemein reproduzierbar und falsifizierbar ist. Trotzdem stellt dieses Wissen kein endgültiges Wissen dar und man kann diese Theorien nicht in dem Sinne als wahr verstehen, wie man z.B. mathematisch oder logische Sätze als wahr bezeichnet, weil sie immer falsifizierbar bleiben, da sie auf Erfahrung und hypothetischen Zusammenhängen basieren und nicht auf logischer Notwendigkeit. Letztendlich können all diese Wissensarten fehlerhaft sein. Die subjektive Wahrnehmung kann durch einen Wahn oder durch eine Täuschung getrübt sein. Das Evidenz-Gefühl, welches der mathematischen Axiomatik zu Grunde liegt, kann trügen - wie z.B. beim der Winkelsumme des Dreiecks, die im nicht-euklidischen Raum mehr als 360° betragen kann. Die Theorie kann sich irgendwann als falsch oder ergänzungsbedürftig herausstellen. Angesichts der Tatsache, daß der Mensch sowohl bei der Quantenmechanik als auch bei kosmologischen Zusammenhänge grundsätzliche Verständnisprobleme hat, die Anschauung dort versagt, ist es fraglich, ob der Mensch je alles verstehen kann. Es ist gut möglich, daß unser Erkenntnisapparat nur für unseren Mesokosmos ausgelegt ist, in dem er sich evolutionär entwickelt hat.[1] Selbst die Mathematik und die Logik und alle genügend formalisierten Systeme weisen eine grundlegende Problematik auf, die in einer immanenten Selbstbezüglichkeit verwurzelt ist (Gödelscher Unvollständigkeitssatz). Ein Versuch der endgültigen Verifikation unseres Wissens endet entweder in einem Zirkel oder in einem infiniten Regress, so daß wir die Beweiskette an irgendeinem Punkt willkürlich abbrechen müssen und für diesen Abbruch und die Setzung von Axiomen auf einen Konsens angewiesen sind.[2] Zusätzlich gibt es noch ein Berechenbarkeitsproblem und die Problematik eines intrinsischen und eines komplexitätsbedingten Indeterminismus. Als letzter Punkt sei noch auf die Duhem-Quine-These hingewiesen. Da wir von keinem festen Fundament ausgehen können, können wir abwägen, ob wir bei einem scheinbaren Widerspruch zu einer Theorie eine zusätzliche Annahme einführen, eine andere Theorie oder die problematische Theorie selbst aufgeben. "Wie Schiffer sind wir, die ihr Schiff auf offener See umbauen müssen, ohne es jemals in einem Dock zerlegen und aus besten Bestandteilen neu errichten zu können." (Otto Neurath) "Ich weiß, dass ich nicht weiß“" (Sokrates)
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