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  • Höhenangst - Nur ein Traum?
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  • Liebes Tagebuch, Ich bin es, Alan. Lang ist es her. Bitte verurteile mich nicht dafür, dass ich dich seit 5 Jahren und 160 Tagen nicht mehr beachtet habe. Ich ging davon aus, mein Leben auf die Reihe bekommen zu haben. Darum hielt ich es nicht mehr für nötig, dir jeden Abend meine Ängste und Sorgen aufzuzwingen. Seitdem ging es stetig bergab mit meinem Leben. Jules und Ich, wir waren nicht mehr das, was wir vor dieser Tragödie waren. Wir versuchten zwar irgendwie weiterzumachen, aber es ging nicht. Zu stark der Schmerz und zu tief die Trauer. Ein paar Monate später haben wir uns getrennt.
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  • Liebes Tagebuch, Ich bin es, Alan. Lang ist es her. Bitte verurteile mich nicht dafür, dass ich dich seit 5 Jahren und 160 Tagen nicht mehr beachtet habe. Ich ging davon aus, mein Leben auf die Reihe bekommen zu haben. Darum hielt ich es nicht mehr für nötig, dir jeden Abend meine Ängste und Sorgen aufzuzwingen. Ich habe mir, eben besagten, letzten Eintrag vom April 1996 durchgelesen. Erinnerst du dich? Ich habe darüber nachgedacht Jules einen Heiratsantrag zu machen. Wahrscheinlich fragst du dich nun schon seit Ewigkeiten, was denn daraus geworden ist, oder? Ok, ich fass mein Leben der letzten 5 ½ Jahre mal kurz in ein paar Sätzen zusammen, damit du auch wieder auf dem neuesten Stand bist: Jules hat ja gesagt. Es schien alles perfekt. Ich hatte die beste Zeit meines Lebens mit Jules. Wir haben geheiratet und 2 Jahre später wurde sie schwanger. Das war wohl auch der Knackpunkt. Ich habe wohl mein komplettes Glück in dieser Zeit verpulvert. Es war eine Totgeburt. Seitdem ging es stetig bergab mit meinem Leben. Jules und Ich, wir waren nicht mehr das, was wir vor dieser Tragödie waren. Wir versuchten zwar irgendwie weiterzumachen, aber es ging nicht. Zu stark der Schmerz und zu tief die Trauer. Ein paar Monate später haben wir uns getrennt. Seitdem geht mein Leben stetig bergab. Meinen Job damals habe ich verloren. Ich verfiel immer mehr dem Alkohol. Seit Jahren ist es nur noch ein Teufelskreis, in dem ich lebe. Ich habe zwar heute wieder einen Job, aber Spaß macht er mir nicht. Das ist auch einer der Gründe, weshalb ich mich dir wieder zugewandt habe und dich mit meinen Zeilen belästige. Ich habe Nachts Albträume von meiner neuen Arbeit. Mein Chef ist schrecklich. Und mein Büro liegt im 15. Stockwerk. Vielleicht erinnerst du dich noch, dass ich extreme Höhenangst habe? Suboptimal, wenn man nicht mal ohne Angst aus dem Fenster schauen kann. Ich fühle mich extrem eingeengt und das spiegeln auch meine Träume wieder. Jede Nacht aufs neue wache ich schweißgebadet auf. In meinen Träumen sterbe ich auf meiner Arbeit. Wieder und wieder. Die Art und Weise, wie ich sterbe ist die schrecklichste, die ich mir persönlich vorstellen kann. Ich falle aus dem Fenster. Ich falle 15. Stockwerke tief. Ich schreie um mein Leben, aber ich weiß, dass ich in ein paar Sekunden tot bin. Dann schließlich komme ich auf dem grauen Asphalt der Straße auf. In dem Moment wache ich jedesmal auf. Ich schwitze übers ganze Gesicht und habe starke Atemprobleme. Was mir Angst macht ist, dass es sich so echt anfühlt. Und ich habe keinerlei Kontrolle über mein Körper. Wieso ich springe? Ich weiß es nicht. Dieser Traum bzw. diese Szene kommt jedesmal aus dem nichts. Manchmal träume ich von etwas ganz anderem und dann plötzlich Szenenwechsel. Ich sehe das Fenster vor mir und falle. Ich habe aber ein Gefühl. Das Gefühl, dass ich springen muss. Als ob es keinen anderen Ausweg gibt. Dieser Traum gibt mir das Gefühl, dass mein Leben nicht mehr lebenswert ist. Das es vielleicht besser wäre mein Leben zu beenden. Verstehst du ? Vielleicht will mir mein Inneres Ich damit einfach sagen: Spring, beende es. Es hat keinen Sinn. Und ich muss ehrlich sagen, dass ich inzwischen darüber nachdenke. Aus diesem Grund schreibe ich jetzt auch wieder in mein Tagebuch. Ich muss einfach irgendwo meine Gedanken loswerden. Es ist schon leicht lächerlich. Das hätte ich vor Jahren nicht für möglich gehalten. Aber mein Schicksal wollte wohl nicht, dass ich ein glücklicher Mann bin. Traurig aber wahr. Ich werde auf jeden Fall versuchen, dich nicht mehr zu vernachlässigen, geliebtes Tagebuch. Ich brauch dich in dieser schweren Zeit. Und wir haben schon so viel zusammen durchgestanden, nicht wahr? Morgen werde ich dir erzählen, wie ich diese Nacht überstanden habe. Jetzt muss ich schlafen, wenn es denn diesmal funktionieren sollte. Achso bereite dich auf was vor. Morgen seh ich Jules wieder. Das wird mich wahrscheinlich auch noch ziemlich runterziehen, wenn ich mir es Recht überlege. Es ist der Todestag unseres Kindes. Morgen ist es genau 2 Jahre her, dass unser Kleiner von uns gegangen ist. Am 11. September 1999. Kategorie:Schockierendes Ende Kategorie:Tod Kategorie:Traum Kategorie:Tagebuch Kategorie:Kurz Kategorie:Artikel ohne Bilder
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