abstract
| - Der gefürchtete gemeine Glühstrumpf ereilt beinahe jeden Wallfahrer, der zum ersten mal oder nach einer längeren Wallfahrtsabstinenz wieder, an einer längeren Fußwallfahrt teilnimmt. Das vorsorgliche strumpflose Wallfahrten hilft dabei überhaupt nicht, da das die Symptome paradoxerweise sogar verstärkt. Zunächst steigt die Temperatur im Schuhbereich kaum merkbar nur um wenige Grade. Im weiteren Verlauf beginnen die Socken, unter Zuhilfenahme starker Geruchsentwicklung zu qualmen. Da die so gebeutelte Wallfahrernase geneigt ist, sich dieser Geruchsbelästigung zu entziehen, begeht der Wallfahrer den Fehler, das Tempo an zuziehen. Es beginnt ein Teufelskreis aus verstärkter Duftspende* des Gehwerks und Steigerung der Laufgeschwindigkeit. Schließlich fangen die Socken an zu glühen. Bei Wallfahrern ohne Socken glüht die Haut an den Füßen so, wie als ob sie Socken trügen. Da gibt es kein entrinnen. Bei Wallfahrten über Nacht dient der Glühstrumpf dann aber oft als willkommene Licht- und Wärmequelle. So hat auch der Glühstrumpf sein Gutes. (siehe auch: 1.Mose 3) An dieser Stelle sei auf das Buch von Hape Kerkeling "Ich bin dann mal weg" hingewiesen. Es darf offen bezweifelt werden, dass Hape diese Wallfahrt auf dem Jakobsweg selbst bestritten hat - an keiner Stelle seiner überaus detailreichen, schriftstellerischen Ergüsse erwähnt der Autor jemals Bekanntschaft mit dem Glühstrumpf gemacht zu haben. Der geneigte Leser sollte deshalb skeptisch an das Werk herangehen. Dem Wallfahrer mit den meisten Wallfahrtskilometern wird von der Wallfahrts-Überwachungs-Kommission (WÜK) alljährlich der Goldene Glühstrumpf verliehen. - Herzlichen Glühstrumpf! * eine Form der bargeldlosen Sachspende
|