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  • Der Klon
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  • Schon lange hatte ich mir eine Schwester gewünscht. Alleine zu sein, ohne einen Spielkameraden war ganz schön langweilig gewesen. Aber so zog es sich, wie ein roter Faden durch meine ganze Kindheit. Freunde habe ich nie gefunden, da niemand mit mir etwas zu tun haben wollte. Sie konnten es einfach nicht leiden, dass ich klüger war als sie und immer gute Noten in der Schule hatte. Außerdem verfolgte ich ganz andere Interessen, als die meisten Kinder in meinem Alter damals. Schon sehr früh begann ich mich für Sachkunde und Biologie zu interessieren. Am meisten begeisterte mich der Mensch als Thema.
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  • Schon lange hatte ich mir eine Schwester gewünscht. Alleine zu sein, ohne einen Spielkameraden war ganz schön langweilig gewesen. Aber so zog es sich, wie ein roter Faden durch meine ganze Kindheit. Freunde habe ich nie gefunden, da niemand mit mir etwas zu tun haben wollte. Sie konnten es einfach nicht leiden, dass ich klüger war als sie und immer gute Noten in der Schule hatte. Außerdem verfolgte ich ganz andere Interessen, als die meisten Kinder in meinem Alter damals. Schon sehr früh begann ich mich für Sachkunde und Biologie zu interessieren. Am meisten begeisterte mich der Mensch als Thema. Es war einfach fantastisch zu erfahren, wie viele Knochen wir besaßen, wofür unsere einzelnen Organe zuständig waren und wie die Nervenbahnen funktionierten. Seitdem sind 10 Jahre vergangen. Heute bin ich 20 und arbeite im Forschungsbereich einer auf Genetik spezialisierten Fakultät. Der Umgang mit der menschlichen DNA gefiel mir sehr. Als ich eines Abends wieder die Spätschicht übernehmen musste, kam mir eine Idee: Ich könnte selbst einen Menschen aus meiner eigenen DNA erschaffen und somit endlich ein Geschwisterchen bekommen, das zudem noch dieselben Interessen besitzen würde wie ich! Wir würden sehr gut zusammen passen! Dunkel erinnerte ich mich, dass wir, die Mitarbeiter selbst einmal unsere eigene DNA entnehmen mussten. Es war Teil einer Prüfung, die wir damals abgelegt haben. Im Inneren hoffte ich sehr, dass diese Schalen noch enthalten waren. Selbstverständlich wusste ich wieder, wo sie sich befanden: In einem Kühlraum mit etlichen kleinen Schälchen. Darin waren die verschiedensten DNA-Spuren aufbewahrt; von Tier bis Pflanze. Darunter auch die des Menschen. Glücklicherweise war ich alleine im Gebäude und hatte selbstverständlich auch den Schlüssel zu dem Raum mit den vielen Petrischalen. Die einzigen, die einen Zugang zu besagtem Raum besaßen waren ich und meine Chefin. Normalerweise gab sie keinem Mitarbeiter den Schlüssel, doch da sie bei mir ein hohes Interesse und Spaß im Umgang mit der menschlichen Genetik entdeckt hatte, gab sie mir ihren Ersatzschlüssel. „Ich werde großen Wert drauflegen ihn nicht für unnütze Zwecke zu missbrauchen, versprochen.“ Versprach ich ihr damals. Leise lachte ich in mich hinein, als ich mich an jenes Versprechen zurückerinnerte. Wie leichtgläubig doch manche Menschen sein können! Vor dem Raum angekommen, öffnete ich aufgeregt die Tür und schaltete das Licht an. Meine Hände zitterten, während ich langsam und vorsichtig von Regal zu Regal ging und nach meiner DNA suchte. Es fühlte sich an wie eine Ewigkeit, als ich endlich mein gewünschtes Ziel erreicht hatte: Dort stand sie, in Rang und Glied geordnet, genau wie die der Anderen; meine zukünftige Schwester! Die nächsten Tage über führte ich Tagebuch, damit ich meine geheimen Fortschritte für mich selbst festhalten konnte. Tag 1 meines Experiments (23.4.2011) Die Petrischale ist sicher in meinem Kühllager untergebracht. Es war doch keine so schlechte Idee, mir eins einbauen zu lassen. Gerade ist es 20:23 Uhr. Noch keine weiteren Fortschritte sichtbar. Tag 2 meines Experiments (24.4.2011): Allmählich machen sich Fortschritte bemerkbar. Sicherheitshalber habe ich die DNA in einen speziellen Behälter getan, der das Wachstum unterstützt und mich somit meinem Traum noch näher bringt. Tag 6 meines Experiments (28.4.2011): Es ist zwar etwas her seit meinem letzten Eintrag, aber ich habe bei meiner morgendlichen Besichtigung bemerkt, dass etwas nicht stimmt. Meine Schwester ist fast ausgewachsen, doch der Körper ist mager, so dass man jede einzelne Rippe sehen kann und auch ihre Haare sehen spröde und schlaff aus. Die letzten Schritte des Prozesses werde ich genauer betrachten, sollte sich ihr Zustand weiterhin verschlechtern, werde ich das Experiment abbrechen und den „Müll“ entsorgen. Tag 7 meines Experiments (29.4.2011): Ich befinde mich gerade im Schrank. Es ist nicht gerade leicht mit zittriger Hand zu schreiben und mit dem Gewissen, gleich von seinem eigenen Experiment umgebracht zu werden. Darum wollte ich noch den letzten Schritt meines – kläglich gescheiterten – Wunsches aufschreiben. Als ich heute meinen morgendlichen Rundgang gemacht hatte, war der Behälter aufgeschlagen. Die Scherben und die glibbrige, hellblaue Flüssigkeit bestätigten dies. Meine Schwester war nicht mehr darin. Plötzlich hörte ich ein seltsames Atmen. Mir war bewusst, das sie es war. Es klang keines Falls menschlich. Es war so tief und schwer, als wären ihre Lungen nicht richtig entwickelt. Zudem ließ es meine Nackenhaare zu Berge stehen mit jedem einzelnen Zug, den meine liebe Schwester tat. Obwohl mein Herz vor Angst raste, wollte ich ihr aus unerklärlichen Gründen in ihre Augen blicken. Ich wollte sehen, wie meine Zucht aussah. Schon beim Anblick ihres Gesichtes, weiteten sich meine Augen: Es war genauso mager, wie der Rest ihres Körpers. Jeder einzelne Knochen zeichnete sich auf ihrer bleichen Haut ab. Ihre Augen waren nichts weiter, als leere, schwarze Höhlen, bei dem man das Gefühl bekam, man würde in das tiefe Nichts blicken. Und ihre Zähne... Die waren das schlimmste von allem: scharfe, spitze Reißzähne blitzen im hellen Licht und machten sich bereit in mein Fleisch einzustechen. Noch bevor das geschehen konnte, bin ich vor ihr weggerannt. Jetzt sitze ich hier. Im Keller, genauer in einem leeren, staubigen alten Schrank und weine. Ich weine nicht weil ich Angst habe jeden Moment dem Tod ins Auge zu blicken. Ich weine, weil ich meinen Traum nicht erfüllen konnte, sondern stattdessen einen Albtraum erschaffen habe. Ich höre ihre Schritte. Sie sind ganz nah... Die Polizei konnte sich nicht erklären, wer oder was diese Frau getötet hatte. Lisa M. War wohl die berühmteste und erfolgreichste Wissenschaftlerin auf ihrem Gebiet. Mit ihren Forschungen hatte sie die ganze Welt in Staunen versetzt. Derzeit geht die Polizei davon aus, dass der Täter jemand aus ihrem Kollegium oder ihrem privaten Umfeld sein könnte. Eifersucht auf den Erfolg des Opfers wird als Tatmotiv nicht ausgeschlossen. Die aufgebissene Kehle und die augerissenen Arme und Beine deuten jedoch eher daraufhin, dass es etwas anderes sein könnte. Desweiteren ist noch bekannt, dass die Leiche splitternackt aufgefunden wurde. Daraus ist zu schließen, dass der Täter ihr nach seiner Tat die Kleidung abgenommen hatte. Die Polizei steht also vor einem Rätsel. Bis der Fall gelöst bitten wir sie darum sich sicher in ihren Häusern aufzuhalten. Geschrieben von: BlackRose16 (Diskussion) 11:24, 5. Mai 2017 (UTC) Kategorie:Kreaturen Kategorie:Mord Kategorie:Tod Kategorie:Experimente Kategorie:Tagebuch Kategorie:Objekte Kategorie:Artikel ohne Bilder Kategorie:Mittellang
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