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| - Der Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer besteht seit 1986 und umschließt die Ostfriesischen Inseln, Watten und Seemarschen zwischen Dollart an der Grenze zu den Niederlanden im Westen und Cuxhaven bis zur Außenelbe-Fahrrinne im Osten. Der Nationalpark ist etwa 278.000 ha groß. Die Nationalparkverwaltung befindet sich in Wilhelmshaven. Zu schützende Lebensräume dieses Nationalparks sind unter anderem das Wattenmeer, Sandbänke, Salzwiesen, Strände, Dünen und Flußmündungen in die Nordsee. Besonderes Augenmerk gehört dabei der für das Wattenmeer typischen Fauna und Flora. Die Küste der Nordsee ist ungewöhnlich flach. Der Meeresboden fällt teilweise nur wenige Zentimeter pro Kilometer ab. Zweimal täglich trägt die Flut Sand, Ton und Schluff in das Gebiet des Wattenmeeres. Dünen kennzeichnen die Küste, die der Wind aus den feinen Sandkörnchen aus dem bloßgelegten Watt aufbaut. Das Wattenmeer ist nach dem Tropischen Regenwald das zweitproduktivste Ökosystem - nur dieser übertrifft das Wattenmeer an lebendiger Biomasse. Die im Wattenmeer zu findenden Lebensformen umfassen Kieselalgen, Schnecken, Würmer, Muscheln und Garnelen. Ein typischer Bewohner des Sandwatts ist der Wattwurm, der in einer u-förmigen Röhre unter der Wattoberfläche lebt. Bis zu 4.000 Tier- und Pflanzenarten sind auf den ungewöhnlich nahrungsreichen Lebensraum Wattenmeer spezialisiert. So leben beispielsweise Brandgänse von den Wattschnecken, die zu Hunderttausenden auf der Wattoberfläche zu finden sind. Die etwa 180.000 Vögel zählende nordwesteuropäische Brandgans-Population verbringt außerdem ihre Mauserzeit zwischen Juli und September im Wattenmeer. Auch etwa 200.000 Eiderenten verbringen hier ihre Mauserzeit; etwa 1.000 Eiderentenpaare nutzen das Watt der Nordsee als Brutgebiet. Die meisten davon brüten auf der Insel Amrum. Gleichzeitig ist das Wattenmeer Rastgebiet für Brutvögel nordischer Länder, die sich hier die Fettreserven anfressen, die sie für eine erfolgreiche Brut benötigen. So finden sich im gesamten Wattenmeer etwa 10-12 Millionen Watvögel, Gänse, Enten und Möwen ein. Auf den Sandbänken im Wattenmeer sind Seehunde zu beobachten und an das Wattenmeer grenzen Salzwiesen, Sandstrände und Dünen. Auf den Salzwiesen, die den Säbelschnäblern und Seeschwalben als Brutgebiet dienen, blüht im Sommer die Stranddistel und der Strandflieder. Typischste Pflanze der Dünen ist der Strandhafer, die mit ihrem ausgedehnten Wurzelwerken die Dünen befestigen. Eine große Rolle in der Nationalpark-Entwicklung spielte der in der Bevölkerung besonders populäre Schutz von Seevögeln und Robben. Der Nationalpark beinhaltet auch die Flächen der Inseln Baltrum, Borkum, Langeoog, Juist, Mellum, Memmert, Minser Oog, Norderney, Spiekeroog und Wangerooge. Vollständig ausgenommen vom Nationalparkschutz sind lediglich die eigentlichen Siedlungs- und Infrastrukturbereiche auf den bewohnten Inseln. Im Rahmen der Schutzzone III relativ gering geschützt sind des Weiteren bestimmte Inselbereiche, die in erster Linie der Erholung dienen (zum Beispiel ausgewiesene Badestrand-Abschnitte).
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