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| - "Belagerungsschlachten wurden in Age of Conan: Hyborian Adventures implementiert, weil wir als Entwickler den Spielern die Möglichkeit bieten wollten, Teil von epischen Auseinandersetzungen zu werden. Wir alle haben Filme wie ‚Braveheart’, ‚300’ oder ‚Königreich der Himmel’ gesehen und realisiert, dass es unglaublich spannend sein muss, solche grossen Schlachten in eine MMO-Welt zu bringen. Also haben wir das getan." Wer schon mal ein Buch oder einen Comic über Conan gelesen hat wird bestimmt bemerkt haben, dass Krieg die ganze Welt von Hyborien überzieht. Es ist mehr Alltag als eine Ausnahme und nicht zwingend nur zwischen verfeindeten Nationen, sondern auch zwischen Fraktionen innerhalb der Grenzen der Länder. In Age of Conan: Hyborian Adventures werden sich Gilden früher oder später in solchen Situationen wiederfinden. Sobald eine Gilde eine gewisse Grösse erreicht hat, bietet es sich geradezu an, eine Burg im Grenzkönigreich zu errichten. Da aber nur eine begrenzte Anzahl an solchen Burgen pro Server möglich sind, werden Gilden gegeneinander in die Schlacht ziehen müssen, um das eigene Überleben und das Streben nach Macht zu sichern. Durch den dicken Morgennebel können im Grenzkönigreich die Geräusche von Hämmern, Sägen und Rufe von Menschen vernommen werden. Alle Männer und Frauen tun ihr Bestes während Handwerker die Werkstätten durchstreifen und sich mit Lords ihrer Gilde besprechen. Söldner eskortieren Gildenmitglieder, während diese Holz und Eisen zu dem Ort bringen, an dem die Burg zukünftig stehen soll. Wer einen unbebauten Ort findet, auf dem eine Burg erbaut werden kann oder wer die bereits bestehende Burg einer anderen Gilde einnimmt, kann beginnen seine eigene Burg zu errichten. Dies bedingt das Sammeln von Baumaterialen, errichten von Gebäuden und kann für angemessenen Schutz zu sorgen. Jedes Gebäude innerhalb einer Burg gibt einen Bonus für einige oder alle Mitglieder einer Gilde. Es stehen zum Beispiel Schmieden, Tempel, Alchemistenläden, Universitäten und mehr zur Verfügung. Während ein Tempel den Heilerklassen einer Gilde Nutzen bringt, gibt eine Universität einen Bonus für alle Magierklassen. Somit muss sich eine Gilde also entscheiden, welche Gebäude errichtet werden sollen. Dazu Game Designer Jason Stone: “Eine Burg zu errichten kann wenige Stunden bis mehrere Tage dauern. Man wird sich genau überlegen müssen, welche Gebäude errichtet werden sollen da es nicht für alle Arten von Gebäuden genügend Platz gibt. Auch die Mauern müssen gebaut werden um seine Feinde auszuschliessen und die Gebäude zu schützen. Es können mehrere Verteidigungslinien gebaut werden.“ Das Donnern von Hufen kann in der Ferne vernommen werden. Der Klang des Krieges rückt näher. Ein namenloser Feind sammelt seine Truppen. Die Wachen der Burg, schlummrig und nur mit einem Auge wach, springen sofort auf. Jemand klopft an das Tor der Burg – es hört sich an wie die Trommeln des Todes. Blut wird heute die Felder ausserhalb der Mauern tränken und nur Crom weiss, wer die Schlacht überleben wird. Wer im Besitz einer Burg ist wird früher oder später in die Situation kommen, dass jemand versuchen wird sie ihm wegzunehmen. Das Gute ist, dass die Verteidiger mehr oder weniger bestimmen können, wann die eigene Burg angegriffen werden kann. Das garantiert, dass keine bösen Überraschungen erwartet werden müssen und eigentlich immer genügend Zeit vorhanden sein sollte, seine Verteidigung zu organisieren. Dazu Jason Stone: “Wenn eine Burg rund um die Uhr angegriffen werden könnte, würde das für die Spieler schnell zu frustrierenden Momenten führen. Darum entscheidet die Gilde, wann ihre Burg angegriffen werden kann. Man wählt also sein eigenes Angriffszeitfenster und je grösser dieses ist, desto mehr Boni bekommt die Gilde. Aber niemand ist immer in Sicherheit. Jede Burg muss zu irgendeinem Zeitpunkt angreifbar sein.“ Die eigentliche Belagerung beginnt, wenn eine Gilde während des Angriffszeitfensters ein Kriegszelt ausserhalb der Burg einer anderen Gilde errichtet und somit dieser Gilde den Krieg erklärt. Die Verteidiger genauso wie die Angreifer werden ihre Truppen sammeln und für die Schlacht bereit machen müssen. Auf dass der Stärkere siegen möge. Wenn die Bezahlung stimmt, werden die Männer kommen. Diese Regel gilt in der harten Welt von Hyborien. In den rauchverhangenen Tavernen von Hyborien haben viele Männer und Frauen ihr Schwert dunklen Gestalten angeboten, welche die Reihen ihrer Gilde stärkten um ihre Feinde anzugreifen. Wenn der Preis stimmt, findet man auch Söldner, die ihren Hals für fremde Angelegenheiten riskieren. Damit jeder Spieler die Möglichkeit bekommt, die nervenzerreißenden Belagerungsschlachten in Age of Conan mitzuerleben, haben wir das “Söldner-System” eingeführt. Nicht jeder hat den Wunsch oder die Zeit, einer grossen Gilde beizutreten. Also wollte Funcom, dass auch die einsamen Wölfe unter den Spielern an den epischen Belagerungen teilnehmen können. “Durch das Söldner-System werden Gilden die Möglichkeit haben, andere Spieler zu rekrutieren, um sie für ihre Sache kämpfen zu lassen. Dabei spielt es keine Rolle, ob man als Verteidiger oder Angreifer nach zusätzlichen Schwertarmen sucht.“ sagt Jason Stone. „Die Gilden starten eine Anfrage nach Söldnern und geben einen Betrag an Gold an, den sie für diese Dienste zu zahlen bereit sind. Als Spieler kann man jederzeit nach solchen Angeboten suchen, sich für eines entscheiden und mehr oder weniger gleich direkt in die Schlacht ziehen.“ Diese Spieler werden danach für die Gilde kämpfen, um das versprochene Gold zu bekommen. Dies erlaubt es allen Gilden, ihre Truppen zu verstärken und für den Angriff oder die Verteidigung besser gerüstet zu sein. Genau dafür sind Söldner da. Der Gestank des Todes liegt in der Luft. Die Angreifer reiten auf Schlachtnashörnern durch die Überreste eines einst mächtigen Tores und stürmen auf das Zentrum der Burg zu. Die Katapulte schießen weiter gegen die Mauern und verbreiten Tod und Vernichtung, während der Anführer der Gilde den Rückzug in den Bergfried antritt, um die letzten Momente seiner Herrschaft und seines Lebens mit Wein zu erleben. Wenn der Kampf beginnt, wird die Szenerie in absolutes Chaos gestürzt. Funcoms Ziel ist es, mehr als hundert Spieler gleichzeitig auf dem Schlachtfeld zu haben und die Gilden werden ihre Angriffe und Verteidigungen sorgfältig koordinieren müssen. (Allerdings wurden es zum Release im Endeffekt nur 2 Raids auf jeder Seite, sprich 96 Spieler.) Stellt ihr die Bogenschützen auf die Mauern? Postioniert ihr die Kriegsmammuts an der Front? Die folgenden Minuten und Stunden werden zu tausenden Kriegsgeschichten gesponnen werden. Die Angreifer werden normalerweise damit beginnen, Belagerungsmaschinen wie z.B. Katapulte zu bauen und diese danach taktisch klug zu platzieren. Der Spieler wird die Schüsse der Belagerungsmaschinen gezielt abfeuern müssen. Entweder auf schwache Punkte in den Mauern oder auf das hölzerne Tor selbst. “Die Angreifer erhalten Punkte für die Zerstörung von Gebäuden und das Töten von Gegnern. Diese Punkte sind nötig, um zu gewinnen.“ erklärt Jason Stone. „Alles was man tut gibt Punkte, sogar das blockieren bestimmter Gebiete in der Region. Wenn man es schafft, während des Angriffszeitfensters genügend Punkte zu sammeln, ist der Sieg da und die Burg wird zerstört werden, so dass die siegende Gilde ihre eigene Burg auf der Asche der alten errichten kann.“ (Das Blockieren von Gebieten gibt jedoch keine Punkte im richtigen Spiel - viele Faktoren waren einfach nicht umsetzbar.) Die einst grünen Felder des Grenzkönigreichs sind nun blutrot. Arme und Beine liegen verstreut auf den Schlachtfeldern und die Schreie der Verwundeten sind das einzige Geräusch. Die Mauern wurden niedergerissen, die Verteidiger abgeschlachtet und der Bergfried erobert. Während die Eroberer noch auf ihren Sieg trinken, beginnen bereits die ersten Arbeiten an einer vielleicht sogar noch grösseren Burg auf der Asche der alten. Eine Belagerungsschlacht kann zwischen ein paar Momenten bis zu mehreren Stunden dauern, bis ein Sieger feststeht. Dies ist abhängig von der Stärke der beiden Armeen, die hier aufeinandertreffen. Die Mauern könnten durch die Ausbaustufen zu stark sein, um von den Angreifern eingerissen werden zu können. Oder die angreifenden Truppen waren einfach zu viele, um von den Verteidigern lange genug aufgehalten zu werden. Der Sieg des einen ist die Niederlage eines anderen. So dreht sich das Rad der Zeit im Grenzkönigreich unaufhaltsam und manchmal auch grausam weiter. Und wenn eine Gilde es nicht geschafft hat, eine Burg einzunehmen, dann bleiben ja immer noch die etwas kleineren Forts, die ebenfalls gestürmt werden können. Oder die sogar noch etwas kleineren aber umso wertvolleren Ressourcenpunkte.
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