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| - Katt Zweifuß, Verfasser dieser Beschreibung, ist einer jener Menschen, welche die Yerba aus freien Stücken begleiten. In dieser Schrift beschreibt er die Ansichten der Yerba über Körper, Geist und Seele und ihren Umgang mit den Toten. Drei Teile machen das Yerba aus: Körper, Geist und Seele. Allein der Körper ist sterblich und fest an eine Welt gebunden. Eine der Welten, auf denen wir Yerba leben ist Myra.
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| - Katt Zweifuß, Verfasser dieser Beschreibung, ist einer jener Menschen, welche die Yerba aus freien Stücken begleiten. In dieser Schrift beschreibt er die Ansichten der Yerba über Körper, Geist und Seele und ihren Umgang mit den Toten. Drei Teile machen das Yerba aus: Körper, Geist und Seele. Allein der Körper ist sterblich und fest an eine Welt gebunden. Eine der Welten, auf denen wir Yerba leben ist Myra. Auf die Dauer eines Lebens mit dem Körper verbunden ist der Geist. Er kann nach dem Tode des Körpers frei durch das Universum schweifen und wird Teil der Geisterherde, die in den Winden galoppiert, ehe er in einem Fohlen oder aus dem Wind wiedergeboren wird. Seit Anbeginn der Existenz des Universums gibt es die Geister der Yerba. Ihre Zahl beträgt 3628800 und sie sind unsterblich. Das bedeutet, dass es stets und immer 3628800 Yerba gegeben hat, dass es 3628800 Yerba gibt und dass es stets und immer 3628800 Yerba geben wird, auch wenn zu allen Zeiten viele Yerba allein als Geister existierten, existieren und existieren werden und es sogar Zeiten gab und geben wird, wo nur die Geister der Yerba das Universum bevölkerten oder bevölkern werden. Nur die gleichfalls unsterbliche Seele der Yerba ist nicht an das Universum gebunden. Sie steigt nach dem Tod des Körpers zu den Kristallzitadellen der Götter empor und wird Teil der ewig wachsenden Jenseitigen Herde. Auch den lebenden Körper verlässt sie gelegentlich im Traum, um auf eigenen Pfaden zu wandern. Die dauernde Trennung der Seele vom Körper verstehen wir Yerba als Tod. Den Geist vom Körper zu trennen und ihn an die Herde, den Boden und den myranischen Wind zu binden ist Aufgabe des Schamanen und Sinn des Bestattungsrituals. Ohne dieses Ritual würde der Geist des Toten frei schweifen und Myra und die Herde verlassen. Das Ritual findet am Morgen, der dem Tag des Todes folg, statt. In der Zwischenzeit trägt die Herde des Toten Holz für dessen Verbrennung zusammen, darunter einen Stamm von zwei und einem halben Schritt Länge und vier, die halb so lang sind. An den langen Stamm wird der Oberleib aufrecht stehend angebunden, die kürzeren stabilisieren die Beine. Aus dem restlichen Holz wird ein Scheiterhaufen unter dem Körper geschichtet. An der Trauerfeier, welche die Nacht hindurch bis zum folgenden Morgen dauert nehmen alle Herdenmitglieder teil. Sie verabschieden den Toten durch Gesang und Tanz und ehren ihn, indem sie Geschichten aus seinem Leben berichten. Diese Trauerfeier ist ein fröhliches Fest, bei dem Honigwein, Rauschpilze und Hanf konsumiert werden. Die Yerba wissen die Geister ihrer Toten um sich und deren Seelen in der Jenseitigen Herde. Allein den Körper gilt es zu verabschieden. Gegen Morgen wird der Scheiterhaufen schweigend entzündet. Mit dem Rauch trennen sich Geist und Körper. Der Geist steigt mit dem Rauch auf und wird mit dem Wind Teil der Geisterherde. Das ist die Bindung des Geistes an den Wind Myras. Der Körper sinkt als Asche zu Boden. Die Herde des Toten sammelt die Asche auf, damit sein Geist irgendwann in rechter Weise wiedergeboren wird. Denn gelegentlich wird der Geist eines Yerba in einem Menschen oder in einem Tier wiedergeboren und muss in einem falschen Körper ein unglückliches Leben führen. Dies zu verhindern frisst die Herde einen Teil der Asche des Toten beim Aschenmahl. Das bindet den Geist an die Herde. Einen anderen Teil der Asche bewahrt der Schamane in einem Lederbeutel auf. Die Asche der toten Yerba ist ein wichtiges Mittel schamanischer Magie. Einen dritten Teil der Asche sammelt der Schamane in einem zweiten Lederbeutel. Dieser Teil wird in Erdkreisen verstreut, heiligen Stätten der Yerba, die aus aufgerichteten Holz- oder Steinstehlen bestehen, die von Erdwällen umgeben sind. In den Erdkreisen versammelt sich die Geisterherde und hier werden Yerba aus dem Wind wiedergeboren. Den Tag, der mit der Verbrennung des Toten begann, begeht die Herde als Ruhetag. Es wird nur das Aschenmahl gegessen und nur Wasser getrunken, die Hengste verzichten auf ihre Waffenübungen und die Fohlen sind von den Unterweisungen der Stuten befreit.
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