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| - thumb|300px|Erste Teilnahme am Karnevalszug in Beuel Der Grundstein des Beueler Stadtsoldaten-Corps „Rot-Blau“ wurde am 11. November 1935 in einer Beueler Gaststätte durch einige Mitglieder der Gesellschaft „Blumenkranz" und des Festausschusses für den Beueler Karneval gelegt. Die Farben der Uniformen sind rot und blau, es waren die Farben der damaligen Gemeinde Beuel. Man hatte sich friderizianische Uniformen ausgesucht. Die ersten Uniformen wurden zunächst aus dem Leihhaus Herbst in Bonn ausgeliehen bevor man sich dann eigene zulegte. Zu den ersten Mitgliedern des Corps gehörte dann auch schon ein Tanzmariechen und ein Prinz. Somit war man für den Anfang gerüstet und konnte 1936 erstmals am Karneval teilnehmen. Die Jahreszahl 1936 mit den Farbbezeichnungen „rot-blau" wurde dann später an den Namen „Beueler Stadtsoldaten-Corps" angefügt. Zu einem richtigen Corps gehört natürlich auch ein Stadtsoldatentanz, der von Josef Nolden geschrieben und durch den Tanzlehrer Brück erlernt wurde. „Jo, su ne Beuele Jung“ der bis heute erhalten geblieben ist und seit Jahren als „Traditionstanz“ des Corps gilt. Jo, su ne Beuele Jung Mir echte Beuele Junge hann et Hätz am räächte Fleck! Dem Herrgott good gelunge, senn mir sing Meistersöck! Me wessen, wat me sage, on wesse, wat me donn. En alle Levvenslage hann mir et Hätz voll Sonn. Refrain: Jo su’ne Beuele Jung, der hät dä Drieh erus. Jo su’ne Beuele Jung sit brav on prächtig us! Dä hät Kuraasch on hät Fasson. Et geht nix für su‘ne Beuele Jung! Selvs en de kleenste Quante do stich der Schlag ad drenn. Do sage die Verwante: Süch ens der !uuse Kleen! Jo, dat vererv sich wigge vom Vatte op de Sonn. So bliev für alle Zigge ons Beuele Aart bestohn. Refrain..... Von echte Beuele Junge wird nur Beuele Platt geknallt, On hann se sich gefunge wird sich och jett verzellt. Watt kann et schöneres gevve, wie su’ne Beuele Klaav. Dröm dreimol Huh soll levve, ons schönes Beuel, Alaaf!! Refrain... Bis 1938 bestand das Corps nur aus einer Tanzgruppe, der heutigen Infanterie. Nun wurde für den vielen Nachwuchs ein Kindercorps gegründet. In den Folgejahren wurden zusätzlich zur Teilnahme am Beueler Karnevalszug, der nun schon zur „Tradition“ geworden war, auch Sitzungen und Bühnenstücke aufgeführt. Zwischen 1939 und 1945 ruhte dann das Vereinsleben. Nach Ende des Krieges wurde alles zusammengetragen und wieder aufgebaut, was noch vorhanden war. 1950 konnte somit ein neuer Anfang gewagt werden. Da man für die Karnevalszüge und den Auftritten musikalische Untermalung benötigte, wurde ein Fanfarenzug gegründet. Nach zahlreichen Proben konnte das Stadtsoldaten-Corps 1951 erstmals mit „eigener“ Musik am Karnevalszug und den anderen Veranstaltungen teilnehmen. Im Jahre 1954 ist der Verein dem „Bund Deutscher Karneval“ beigetreten und war Gründungsmitglied des „Festausschusses Siebengebirge“, dem Zusammenschluss der Karnevalsvereine von Beuel bis Unkel. In den 60er Jahren stellte das Corps zweimal den Prinzen vom Siebengebirge und veranstaltete den Siebengebirgszug in Beuel. Der vereinseigene Fanfarenzug wandelte sich in den Jahren 1968 bis 1970 zu einem Blasorchester um. Im Jahre 1970 starb der erste Kommandant des Corps, der auch Mitgründer des Corps war. 1971 fand dann erstmals die „Große Prunksitzung“ statt. Im gleichen Jahr wurde auch das „Kadettencorps“ gegründet, ein Zusammenschluss junger Frauen von 16 bis 25 Jahren, die als „Mariechengarde" die Lücke zwischen Kindercorps und „großem“ Corps schlossen. 1974 wurde der Verein ins Vereinsregister beim Amtsgericht Bonn eingetragen. Von nun an war das Corps „e.V.“. 1977 wurden leerstehende Hallen im Brückenkopf der Bonner Kennedybrücke besichtigt, die dann von der Stadt Bonn angemietet und in den Folgejahren zum heutigen Zeughaus ausgebaut wurden. Mit diesem Zeughaus, bestehend aus großem Saal mit Bühne, kleinem Saal, zwei Theken, Küche, Sanitäranlagen, Proberäumen, Büro, Archiv, Lagerräumen und Fahrzeughalle war die Grundlage geschaffen, alle Bereiche weiterzuentwickeln und zwar zu dem, was es heute darstellt. Die Jahreshauptversammlung 1978 wurde dazu genutzt, den 1973 aus einer Notlage heraus gebildeten „Führungsstab“ in einen „geschäftsführenden Vorstand" umzuwandeln. Dieser bestand aus dem Kommandanten und Vorsitzenden, dem Geschäftsführer und dem Schatzmeister. Die Einweihung des Zeughauses am 13. Mai 1979 war ein Meilenstein in der Geschichte des Corps. 1980 nahm erstmals eine corpseigene Reitergruppe am Bonner Rosenmontagszug teil. 1981 wurden die Senatoren des Corps zu einem Senat zusammengefasst. Die Aufgaben des Senats liegen im Wesentlichen in der fachlichen, ideellen und materiellen Beratung und Unterstützung des Corps. Im Jahre 1982 wurden bereits im Hinblick auf das 50-jährige Corpsjubiläum 1986 der Fahrzeugpark renoviert und die Fahnen des Corps erneuert. Auch die erstmals als „Reitergruppe“ probeweise im Jahre 1980 eingesetzte Gruppe wurde als selbständige Abteilung „Reitercorps“ dem Gesamtcorps angegliedert. 1983 nahm man zusammen mit den beiden Bonner Traditionscorps an den „kurfürstlichen Spielen" im Bonner Hofgarten teil. 1984 ließ der Senat einen weiteren Bagagewagen bauen und übergab ihn dem Corps. Das 50-jährige Corpsjubiläum 1986 wurde ein ganzes Jahr lang mit einer Vielzahl von Veranstaltungen gefeiert. Die Artillerie übergab zum Jubiläum eine von ihr selbst gebaute Kanone, die gebührend gefeiert und auf den Namen „de decke Marie“ getauft wurde. 1988 beteiligte sich das Corps an der Einweihung des neuen Wäscherinnenbrunnens. 1989 fand die erste Große Prunksitzung im gerade fertig gestellten Beueler Brückenforum in entsprechendem Ambiente statt. Damit waren alle bisherigen Provisorien beendet. Auch 1990 wiederum wurde die Obermöhn abermals im Kadettencorps der Stadtsoldaten fündig. Schon wieder kam die Wäscherprinzessin aus den Reihen des Beueler Stadtsoldaten-Corps.
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