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| - Schwarzer Bildschirm. Ein gleichmäßiges Piepen klingt durch die Stille. Ein Auge springt auf. Auf einem ansonsten schwarzen Computerbildschirm blinkt nur ein grüner Cursor hinter einer Eingabeaufforderung. Ein unbekannter Mann springt aus einem Doppelstockbett, setzt sich an den Computer und tippt Zahlen ein, drückt am Ende auf eine Taste mit der Aufschrift: „Execute“. Dann steht er auf, geht zu einer Stereoanlage hinüber und legt eine Schallplatte auf. Der Song “Make your own kind of music” von Mama Cass Elliot durchbricht laut die Stille. Lied: Nobody can tell ya (Niemand kann dir sagen) There's only one song worth singing (Es gibt nur einen Song, wert gesungen zu werden) They may try and sell ya (Vielleicht versuchen sie, dich zu verkaufen) 'Cause it hangs them up to see someone like you (Weil es ihnen nicht passt, jemanden wie dich zu sehen) But you've gotta make your own kind of music (Aber du musst deine eigene Art Musik machen) Sing your own special song (Dein ganz besonderes Lied singen) Make your own kind of music (Mach deine eigene Art Musik) Even if nobody else sings along (Selbst wenn niemand mitsingt) Der Mann erledigt unterdessen geschickt und rasch seine morgendliche Routine, wäscht Geschirr ab, wäscht Wäsche, jede Menge beigefarbener Hemden, nur eines davon farbig, orange-rot, trainiert an einem Hometrainer-Fahrrad, bereitet sich einen Powershake zu und geht am Ende zu einem Schrank hinüber, in dem unzählige Ampullen stehen, auf deren Etikett die Zahlen 4, 8, 15, 16, 23, 42 zu lesen sind, nimmt eine von ihnen hervor und legt sie in eine Injektionspistole ein, hält sich deren Spitze gegen den Oberarm, bereit abzudrücken. Lied: You're gonna be nowhere (Du wirst nirgendwo sein) The loneliest kind of lonely (Die einsamste Art der Einsamkeit) It may be rough going (Es mag vielleicht hart werden) Just to do your thing's the hardest thing to do (Dein eigenes Ding zu machen ist das Schwerste überhaupt) But you (aber du...) Eine Explosion im Hintergrund lässt die Nadel des Plattenspielers von der Platte springen. Der Mann erstarrt. Läuft dann hastig in eine Kammer, in der sich ein Arsenal verschiedenster Waffen befindet, und schnappt sich ein Gewehr und eine Pistole. Erst jetzt wird klar, dass der Mann sich nicht in irgendeiner Wohnung in einem Haus befindet sondern in einem unterirdischen Gewölbe. Mit den Waffen in der Hand geht er zu einem selbstgemachten Periskop, welches mit einer Reihe von Spiegeln verbunden ist, die an jeder Biegung und Ecke eines unterirdischen Tunnels angebracht sind, bis hin zum Grunde des Schachts der zur Luke hinaufführt. Wir folgen der Richtung, in die dieser letzte Spiegel zeigt, durch den Tunnel hinauf zur Luke, an deren Rand Jack und Locke knien und in das schwarze tiefe Loch hinuntersehen, das sie gerade aufgesprengt haben. Schnitt. Im Dschungel. Jack, Locke, Hurley und Kate stehen um die aufgesprengte Luke herum. Hurley und Kate etwas weiter im Hintergrund, während Locke und Jack direkt an der schwarzen Öffnung knien. Hurley murmelt etwas vor sich hin. Hurley: 4, 8, 15, 16, 23, 42....4, 8, wir sind tot, 15, verflucht und tot, 16, dreiund... Kate: Hurley, geht's dir gut? Hurley: Hm, ja, super. Ich, äh, ich muss nur mal pinkeln. [Er sieht zu Locke und Jack hinüber, sieht, wie sie sich immer weiter über die Öffnung beugen. Flammen von der Explosion züngeln noch an ihrem Rand.] Tolle Idee, Alter — los, kuck in den brennenden Abgrund. Kate: Was ist das? Jack: Das spielt keine Rolle mehr. Unser Plan, dass wir die Tür aufsprengen, um alle darin zu verstecken, wird jedenfalls nicht funktionieren. Bis alle unten sind ist es morgen früh. Locke schnappt sich einen Stein und lässt ihn in das Loch hineinfallen. Nach einem kurzen stillen Moment schlägt er unten auf. Kate: Wasser. Locke: Nicht tief. Klingt nach ner Pfütze. Kate: Ja, 15 Meter tief. Locke: Ja, höchstens 20. Wenn wir die Kabel aus dem Wrack nehmen, könnten wir einen Sitzgurt... Jack: John. Wir brechen jetzt auf. Hurley ist mehr als einverstanden. Hurley: Ja. Gute Idee. Genau das machen wir. Locke: Es war schwer genug, das zu schaffen, Jack. Jack: Die Leiter ist kaputt. Willst du da nacheinander 40 Leute runterlassen? Die anderen warten auf uns. Sie wollen wissen, wie es weitergeht, also vergessen wir die Sitzgurte.. Kate bemerkt beunruhigt die steigende Anspannung zwischen den beiden Männern. Kate: Jack... Jack: Was? Locke: Vielleicht beruhigen wir uns erstmal alle ein wenig. Jack: Wenn du das Ding morgen früh untersuchen willst, kein Problem, aber für heute sind wir durch. Ich hol jetzt das Dynamit, das wir nicht gebraucht haben und dann gehen wir zu den Höhlen. Wie wär's, wenn du zusammenpackst, John? Locke starrt Jack an, ein paar eisige Augenblicke vergehen. Dann nickt er. Locke: Ja, klar. Mach ich. Jack: Gut. Schon wendet Jack sich ab, um das Dynamit zu holen. Lockes Stimme hält ihn zurück. Locke: Wieso willst du nicht da runter, Jack? Jack dreht sich zu ihm um und starrt ihn an. Ohne zu antworten.
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