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| - Das Benediktinerstift Admont liegt in der Marktgemeinde Admont in Österreich. Es wurde im Jahre 1074 von Erzbischof Gebhard von Salzburg gegründet und ist damit das älteste bestehende Kloster in der Steiermark. Es liegt am Zugang zum Nationalpark Gesäuse in einer imposanten Naturlandschaft. Das Benediktinerstift Admont beherbergt neben einer spätbarocken Stiftsbibliothek seit 2003 ein großes Museum, das sich sich in zwei Gebäudetrakten über vier Geschosse erstreckt. Die Exponate umfassen mittelalterliche Handschriften und Frühdrucke, Kunst vom Mittelalter bis zur Gegenwart sowie eine naturhistorische Sammlung. Daneben werden eine multimediale Stiftspräsentation, Sonderausstellungen und eine Panoramastiege angeboten. Bibliotheks- und Museumstrakt sind in die großzügige Klosteranlage mit ihrer Gartenarchitektur eingebettet. Sie eröffnen Ausblicke auf die beeindruckende Kulisse der Gesäuse-Landschaft und auf den nahen Nationalpark. Bibliothek und Museum des Stiftes Admont verzeichnen jährlich rund 60-70.000 Besucher. Die im Jahr 1776 fertig gestellte Stiftsbibliothek wurde in der Vergangenheit als „Achtes Weltwunder“ bezeichnet. Mit 70 m Länge, 14 m Breite und rund 13 m Höhe ist es der weltweit größte klösterliche Büchersaal. Er umfasst ca. 70.000, der gesamte Bücherbestand des Stiftes 200.000 Bände. Der Architekt Josef Hueber entwarf eine geniale Dreigliederung des Raumes, von sieben Kuppeln überwölbt. 48 Fenster schaffen in Verbindung mit den weiß-goldenen Bücherschränken für eine besondere Helligkeit. Dieses Konzept stand im Zeichen der Aufklärung: Licht wurde mit Erkenntnis gleichgesetzt und sollte die Klosterbibliothek durchströmen. Die Deckenfresken von Bartolomeo Altomonte (1694-1783) zeigen die verschiedenen Stufen der menschlichen Erkenntnis bis zur göttlichen Offenbarung in der Mittelkuppel. Darunter stehen in den Regalen Ausgaben der Bibel und der Kirchenväter; im nördlichen Saalteil befindet sich die theologische Literatur, im südlichen Trakt sind Bücher der profanen Wissenschaften aufgestellt. Der Skulpturenschmuck stammt vom Bildhauer Josef Stammel. Die „Vier letzten Dinge“ im Mittelraum stehen als ein Höhepunkt seines Werkes im Kontrast zum aufklärerischen Konzept des Architekten und des Malers. Jahre früher entstanden, sind diese Schnitzwerke noch unbeeinflusst von der Aufklärung. Die Admonter Stiftsbibliothek umfasst über 1.400 wertvolle Handschriften, darunter mehr als die Hälfte aus dem Mittelalter. Die Anzahl der Inkunabeln (bis zum Jahr 1500 gedruckte Bücher) und Frühdrucke (Druckwerke aus dem Zeitraum 1501–1520) beläuft sich auf über 930. Den ältesten Bestand haben die ersten Mönche aus ihrem Mutterkloster St. Peter in Salzburg mitgebracht und vom Klostergründer, Erzbischof Gebhard, geschenkt bekommen. Während des 12. Jahrhunderts verfügte Stift Admont über ein sehr produktives Skriptorium (Schreibstube), wo für den eigenen Gebrauch und für auswärtige Klöster Handschriften hergestellt wurden. Durch die große Zahl der künstlerisch ausgestatteten Handschriften und Inkunabeln (Ornamente, Miniaturen, Holzschnitte) stellt der Bestand eine beachtliche Kunstsammlung dar. In wissenschaftlicher Hinsicht bietet die Admonter Handschriften- und Inkunabel-Sammlung eine Fülle wertvollen Quellenmaterials für zahlreiche Forschungsgebiete. Seit dem Jahr 2000 befindet sich diese Sammlung in einem eigens dafür geschaffenen Sicherheitsarchiv. In jährlich wechselnden Ausstellungen zu einem bestimmten Thema wird ein Teil dieser wertvollen Bücher und Handschriften in einem eigenen Raum im Museum ausgestellt.
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