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| - Ein Lustloch ist eine Vorrichtung in Schlafgemächern hoher geistlicher Würdenträger. Gut versteckt hinter Gardine, Kachelofen oder Wandgemälde, im Boden unter einem Teppich oder - ganz bequem - direkt unter dem Himmelbett ermöglicht es den ungesehenen Zutritt von Damen zur Ruhstatt der Kirchenfürsten zwecks gemeinsamer Lustbarkeit. Das erste Lustloch ließ Papst Voluptas I. schon kurz nach Einführung der strengen Kontrolle des Zölibates (1544 auf dem Konzil zu Trident) bei Renovierung der Engelsburg errichten. Die Kontrolle des Zölibates übernahmen die "Franziskaner von der strengen Observanz" (von lat. "observare"=beobachten), die sich in Folge der Gegenreformation ausbreiteten und zahlreiche neue Klöster mit den dafür notwendigen Observatorien gründeten, denn seinen Vorgänger hat das Lustloch in den unterirdischen Gängen, die in jeder mittelalterlichen Stadt die Klöster miteinander verbanden. Belegt ist, dass Martin Luther seine Frau, die (später entlaufene) Nonne Katharina von Bora, schon zu Zeiten seines Mönchseins im Erfurter Augustinerkloster per Lustloch kennengelernt hat. Ein wichtiges wirtschaftliches Standbein ist die Herstellung von eleganten Lustlocheinfassungen aus Carrara-Marmor für ganz Mittelitalien, aber auch anderswo. Bisher sind alle Versuche, das Zölibat abzuschaffen, am Einfluss des mächtigen internationalen Gewerkschaftsbundes der Lustlochinstallateure gescheitert...
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