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| - Es hatte nicht aufgehört zu schneien seitdem Leandra das Kloster zu Pferde, auf der Suche nach etwas Feuerholz, verlies. Nun stand sie wieder vor den großen Eichentoren ihrer Abtei, zu ihrer linken wie auch rechten fiel der Berghang steil ab – nur das etwas größere Plateau vor ihr war breit genug gewesen das Gebäude zu errichten. Der Frost drang ihr langsam durch Mark und Bein und sie spürte, dass selbst ihr stämmiger Schimmel nach und nach unruhiger wurde. „Was würde ich für die Zeit geben als mein Vater noch lebte“, murmelte Lea leise in den Wind, der ihre Laute in Getöse begrub. Langsam lies sie sich vom Sattel in den kniehohen Schnee hinab gleiten, fasste dabei die Zügel ihres Rosses und schritt langsam auf die schweren Türen zu.
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| - Es hatte nicht aufgehört zu schneien seitdem Leandra das Kloster zu Pferde, auf der Suche nach etwas Feuerholz, verlies. Nun stand sie wieder vor den großen Eichentoren ihrer Abtei, zu ihrer linken wie auch rechten fiel der Berghang steil ab – nur das etwas größere Plateau vor ihr war breit genug gewesen das Gebäude zu errichten. Der Frost drang ihr langsam durch Mark und Bein und sie spürte, dass selbst ihr stämmiger Schimmel nach und nach unruhiger wurde. „Was würde ich für die Zeit geben als mein Vater noch lebte“, murmelte Lea leise in den Wind, der ihre Laute in Getöse begrub. Langsam lies sie sich vom Sattel in den kniehohen Schnee hinab gleiten, fasste dabei die Zügel ihres Rosses und schritt langsam auf die schweren Türen zu. Die zarte Hand der jungen Frau ballte sich zu einer Faust, welche kurz darauf mit Wucht auf das gefrorene Holz des Tores niederging. Zwei, dreimal, es war fast lächerlich, denn der Schneesturm wurde immer lauter, nur ein Narr würde glauben erhört zu werden. Doch sie wusste es besser - man erwartete sie. Langsam trat sie etwas zurück, sie tat schwer daran die Zügel und zugleich ihre Kapuze am Kopf zu halten, und blickte langsam den Mauern entlang hinauf – entdeckte das letzte beleuchtete Fenster, eines der vielen die gerade noch erhellt waren, das sich in diesem Moment verdunkelte. Leandra trat erneut zum Tor und hämmerte weitere dreimal darauf ein, aus Verunsicherung wurde nach eisigen Minuten Wut, als sie schließlich zu ahnen begann. Nie hatte man sie warten lassen, schon gar nicht wenn man sie mit einem Auftrag losschickte. Die junge Frau schnaubte aus und setzte zum Tritt an, mehr aus Verzweiflung als von dessen Wirkung überzeugt, traf sie und taumelte zugleich zwei Schritt zurück. Es hatte keinen Sinn gegen das Urteil des Abts zu protestieren, er hat es ihr deutlich gemacht und brauchte dafür nicht einmal Worte. Sie drehte sich langsam um und streichelte ihrem Schimmel sacht über seinen Nasenrücken, um sich wenig später wieder auf seinem Sattel wiederzufinden. Lea wendete und trieb ihr Pferd so gut es ging an, den gekommenen Weg so schnell wie möglich zurückzuverfolgen. Es wäre nicht ratsam länger zu warten, zu hoch wäre die Gefahr dass der Weg unpassierbar würde. Gedankenverloren wanden sich ihre, trotz warmen Wollhandschuhen, durchgefrorenen Finger um die Zügel – sie dachte nach, über die Zeit als ihr Vater noch lebte, als die Ehrfurcht vor ihm die Schwestern und den Abt noch milde Stimmten.
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