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| - thumb|Stoppt die Vorratsdaten- speicherung|leftIm Rahmen der Online-Demoaktion mit dem "Schäuble-Eselsohr" demonstrierten hunderte Blogger und Homepagebetreiber begleitend zur Demonstration am 22. September 2007 unter dem Motto "Freiheit statt Angst – Stoppt den Überwachungswahn!"im WWW gegen den Ausbau staatlicher Kontrollstrukturen. Neben dem Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung riefen knapp 50 weitere zivilgesellschaftliche Organisationen und Parteien besorgte Bürger auf, am 22. September 2007 in Berlin gegen eine "ausufernde Überwachung durch Wirtschaft und Staat" in Berlin auf die Straße zu gehen. Aus Sicht des Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung als Initiator des Aufrufs ist es höchste Zeit, gegen "permanente Verschärfungen von Sicherheits- und Überwachungsgesetzen und für die Bewahrung der Grundrechte auf die Straße zu gehen". Die Demonstration wendet sich unter anderem gegen die geplante sechsmonatige Aufzeichnung des Telekommunikationsverhaltens der gesamten Bevölkerung, gegen Biometrie und RFID-Chips in Ausweisen und Pässen, gegen die Speicherung von Krankheitsbefunden auf zentralen Servern und gegen die zunehmende Videoüberwachung des öffentlichen Raumes. "Die Vorratsdatenspeicherung ist vehement abzulehnen, weil sie einen völlig ungerechtfertigten Eingriff in die Privatsphäre der Bürger in der Europäischen Union darstellt und diese alle unter den Generalverdacht des Terrorismus, der Schwerstkriminalität und der Mitgliedschaft in kriminellen Vereinigungen stellt", begründet Hans-Jörg Kreowski, Vorsitzender des Forum InformatikerInnen für Frieden und gesellschaftliche Verantwortung (FIfF) die Mitwirkung an der Demonstration. * Webdemo gegen die Vorratsdatenspeicherung Am 08.11.2007 fand unter dem Motto "Das Internet soll schwarz tragen" eine Webdemo gegen die Vorratsdatenspeicherung statt. Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat alle Betreiber von Webseiten am Tag vor der Entscheidung des deutschen Bundestags über die Einführung einer sechsmonatigen Erfassung von Telefon- und Internetdaten in Deutschland dazu aufgerufen, ihre Netzangebote zu verhüllen. Im Rahmen einer Web-Demo, für die der bundesweite Zusammenschluss von Bürgerrechtlern, Datenschützern und Internet-Nutzern einen Skript-Code verbreitete, trauerte das Internet mit einer schwarzen Todesanzeige um das Telekommunikationsgeheimnis. Die teilnehmenden Seiten erscheinen in schwarz mit der Meldung: "Das Fernmeldegeheimnis ist unverletzlich 1949-2007. Gläsernes Telefon, Handy, E-Mail und Internet * 09.11.2007. SPD, CDU, CSU: Wollt ihr das wirklich?" Die ungewöhnliche Aktion soll darauf aufmerksam machen, dass die unbeobachtete Kommunikation bislang stets der Regelfall war, mit der Vorratsdatenspeicherung aber sämtliche Kommunikationsvorgänge in Deutschland protokolliert und nachvollziehbar werden. Eine Anleitung zur Verhüllung der eigenen Webseite stellte der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung im Internet bereit. Am 09.11.2007 verabschiedete der deutsche Bundestag das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung und TK-Überwachung. * Verfassungsbeschwerde zur Vorratsdatenspeicherung Am 31. Dezember 2007 hat der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung Verfassungsbeschwerde gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung eingereicht; verbunden mit dem Antrag, das Gesetz bis zur Entscheidung außer Kraft zu setzen. Denn die zwangsweise Totalprotokollierung unserer Telekommunikation ist ein eklatanter Verstoß gegen das Fernmeldegeheimnis und das Grundrecht auf informationelle Selbstbestimmung. Am 29.12.2008 veröffentlichte der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung eine Stellungnahme des Bundesverwaltungsgerichts, in welcher die von CDU/CSU und SPD Ende 2007 beschlossene verdachtslose Protokollierung der Telefon-, Handy- und Internetnutzung scharf kritisiert wird. Um gegen die am 01.01.2009 zwingend in Kraft tretende verdachtslose Protokollierung auch sämtlicher Internetzugänge, Internettelefonie und E-Mail-Konten zu protestieren, rief der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung alle Anbieter von Internetpräsenzen dazu auf, ihre Webseiten zum Jahreswechsel 2008/2009 in schwarz zu verhüllen und mit einer Protestanzeige zu versehen . Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung mahnte zudem alle Nutzerinnen und Nutzer des Internets in Deutschland, ihren E-Mail-Verkehr durch Verschlüsselung zu schützen und sorgsamer mit ihren persönlichen Daten umzugehen.
- Die Vorratsdatenspeicherung ist ein Gesetz mit dem Ziel, die Telekommunikationsüberwachung zu intensivieren. Es wurde am 9. November 2007 vom Bundestag verabschiedet und soll mit dem 1. Januar 2008 in Kraft treten. Inspiriert von den Erfolgsmodellen deutscher Geschichte, wie der Gestapo oder der Stasi, soll das soziale Netzwerk der Gesellschaft kartographiert werden, aber auch der Datenknappheit vorgebeugt werden.
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