abstract
| - Der Naturpark Hoher Fläming ist mit seinen 860 km² das drittgrößte Großschutzgebiet Brandenburgs. Der Hohe Fläming wurde am 28. November 1997 durch Bekanntmachung des Ministeriums für Umwelt, Naturschutz und Raumordnung zum Naturpark erklärt. Der Naturpark ist zweigeteilt: Im Süden die hügelige und waldreiche Landschaft des Hohen Fläming und im Norden die flache Niederungslandschaft der Belziger Landschaftswiesen. Die mehr als 140.000 Jahre alten Höhen des Flämings gehören noch zu den Altmoränen der Saalevereisung. Während der weiter nördlich gelegene Teil Brandenburgs in der jüngeren Weichseleiszeit (10.000 bis 115.000 vor heute) ein weiteres Mal von Eis bedeckt wurde, blieb der Hohe Fläming eisfrei. Die Niederungen der Belziger Landschaftswiesen hingegen verdanken ihre Entstehung den Schmelzwässern der Weichselgletscher. Sie sind damit bereits Teil der Jungmoränen-Landschaft. Das Naturparkgebiet ist etwa zur Hälfte bewaldet, die andere Hälfte ist landwirtschaftliche Nutzfläche. Typisch ist der stete Wechsel von Wald und Feld. An einigen Stellen trifft man auf den ursprünglichen Buchenwald. Der Fläming ist reich an Wild (Damhirsch, Rotwild, Marderhund und Mufflon). Zu den besonders erwähnenswerten Arten im Naturpark zählen der Schwarzstorch, der Große Abendsegler, eine Waldfledermausart, und der Mittelspecht, das "Wappentier" des Naturparks. Seen und andere offene Gewässer - abgesehen von wenigen Söllen und den Teichen bei Wiesenburg - gibt es kaum. Allerdings findet man im Naturpark zahlreiche Bäche, die zu den saubersten in Brandenburg gehören und so naturschutzfachlich sehr wertvoll sind. Hier gibt es Vorkommen der Bachforelle, der Wasseramsel, Bachneunauge und Edelkrebs. In den Belziger Landschaftswiesen gibt es Vorkommen der seltenen Großtrappe und des Breitblättrigen Knabenkrauts. Mit den so genannten Rummeln, einer Form von Trockentälern, verfügt der Hohe Fläming über eine geologische und botanische Besonderheit. Ein touristischer Schwerpunkt im Naturpark Hoher Fläming ist der Gesundheitstourismus. Belzig ist ein staatlich anerkannter Kurort und hat mit der SteinTherme und der Reha-Klinik ein breites Angebot im Bereich Gesundheitstourismus. Es ist auch erklärtes Ziel des Naturparks, unter dem Motto "Naturpark für alle" mit angestrebter Barrierefreiheit eine Reiseregion zu sein, in der sich auch Menschen mit Behinderungen wohl fühlen können und sollen. Asphaltierte Radwanderstrecken sind zum Befahren mit Rollstühlen geeignet. In Publikationen werden touristische Ziele hinsichtlich ihres geringen Handicaps veröffentlicht. Der Europaradweg Euroroute R1 und der Europäische Fernwanderweg E 11 sowie die Deutsche Alleenstraße führen durch den Naturpark, und ein 110 km langer Rundreitweg, der die Reiterhöfe im Fläming verbindet, steht für Wanderreiter zur Verfügung. Es wurden Natur- und Kulturführer ausgebildet, die ein breites Angebot von Führungen und anderen Veranstaltungen von der Kräuterwanderung bis zum Yoga-Walking anbieten.
|