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| - Soziale Netzwerke sind auf dem Weg, zur dominanten Kraft im Internet zu werden. Keine andere Kategorie wächst so schnell, so dass schon zwei Drittel der Online-Bevölkerung jeden Monat ein soziales Netzwerk besuchen. Damit sind soziale Netzwerke und Blogs auf Rang 4 der beliebtesten Online-Tätigkeiten vorgedrungen und haben dabei die E-Mail überholt, hat eine Studie von Nielsen Online (Global Places and Network Places) für neun große Industrieländer ergeben.In Deutschland liegt die E-Mail nach einer Web.de-Studie allerdings noch vier den sozialen Netzwerken. 10 Prozent der gesamten Online-Zeit fließt inzwischen in diese Web 2.0 Seiten; die Verweildauer steigt dreimal schneller als im Durchschnitt aller Webseiten. Seit dem vergangenen Jahr ist die Reichweite der sozialen Netzwerke und Blogs, von Nielsen als Member Communities bezeichnet, um mehr als 5 Prozent gestiegen. „Social Networking ist zum wichtigen Teil des globalen Online-Erlebnisses geworden,“ sagte John Burbank, CEO Nielsen Online. „Obwohl schon zwei Drittel der globalen Online-Bevölkerung auf „Member Community“-Websites zugreift, scheint sich das Wachstum von Verbreitung und Nutzung nicht zu verlangsamen. Social Networking wird weiterhin nicht nur die globale Online-Landschaft verändern, sondern auch das Konsumerlebnis im Allgemeinen“. Deutschland ist erst spät auf den Zug Richtung Web 2.0 aufgesprungen, holt aber schnell auf. 51 Prozent der Onliner in Deutschland besucht jeden Monat soziale Netzwerke, hat Nielsen Online ermittelt.(→ State of the Internet) Facebook hat seine Reichweite in Deutschland in zweiten Halbjahr 2008 auf 2,4 Millionen verdreifacht, ist aber trotzdem nur das sechstbeliebteste Netzwerk laut Nielsen. Dennoch: Das Momentum spricht im Moment klar für Facebook. Laut Google Trends hat Facebook gerade MySpace in Deutschland überholt und nähert sich langsam den eher stagnierenden Netzwerken Wer-kennt-wen und StudiVZ. Die deutsche Sonderstellung in Sachen Facebook zeigt die folgenden Grafik (Anm. d. Verf.: Grafik fehlt hier). Nur in Brasilien und Japan hat Facebook bisher eine geringere Reichweite als in Deutschland. Auch in aller Welt wächst Facebook am schnellsten, gefolgt von LinkedIn. MySpace hat seinen Zenit offenbar überschritten. Dennoch ist MySpace bei den Online-Werbern (noch) beliebter als Facebook, wie die Analyse aus Großbritannien zeigt. Das rasante Wachstum von Facebook zeigt sich auch in der Verweildauer, die 566 Prozent zugelegt hat. Die Zeit, die von den Deutschen auf sozialen Netzwerken verbracht wird, ist in den neun von Nielsen Online erfassten Ländern um 38 Prozent auf 9,3 Prozent der gesamten Online-Zeit gestiegen. In Deutschland ist die Web 2-0 Zeit im vergangenen Jahr um 140 Prozent gestiegen. Insgesamt wächst die Web-2.0-Zeit dreimal schneller als die gesamte Internetzeit Mit wachsendem Reifegrad des Internet wird die verbrachte Online-Zeit als Währung wichtiger als Page-Impressions. Dies kann zu einer signifikanten Verlagerung von Werbegeldern von den traditionellen Online-Medien zu den sozialen Netzwerken führen - wenn diese denn ein Geschäftsmodell finden. Die Suche könnte bald leichter werden, denn immer mehr Menschen aus Zielgruppe zwischen 34 und 49 Jahren begeistert sich für die sozialen Netzwerke. Das mobile Internet spielt eine zunehmend wichtige Rolle beim Social Networking. Nielsen hat ermittelt, dass die Bereitschaft Social Network Sites vom Handy aus zu besuchen, bei den Nutzern in UK am höchsten ist (23 Prozent, 2 Millionen Nutzer) im Vergleich zu Nutzern in den USA mit 19 Prozent (10,6 Millionen Nutzer). Diese Zahlen sind im Vergleich zum Vorjahr enorm gestiegen - um 249 Prozent in UK und um 156 Prozent in den USA. Zum Schluss gibt Nielsen noch einen Ausblick für Verlage. Der dringe Rat: Soziale Netzwerke zu nutzen, um eine aktive Rolle in den sozialen Medien zu spielen. Ein Beispiel ist Twitter, das von einigen traditionellen Medien bereits sehr intensiv eingesetzt wird. Wie sehr auch deutsche Verleger Twitter im Auge behalten müssen, zeigt das aktuelle Wachstum. Seit Jahresanfang explodiert die Twitter-Nutzung geradezu.
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