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| - Herzog Agolmar von Wygard ist der mächtigste Fürst im Norden des Östlichen Kaiserreichs. Er ist mit Rytia, einer Tochter der Königin der brennenden Marschen in zweiter Ehe verheiratet und hat zwei Töchter, Godiva und Farlana sowie einen Sohn, Gothmar, der sein ganzer Stolz ist. Godiva soll in Kürze Farus von Stürzenbach heiraten. Er ist bereits ein wenig in die Jahre gekommen, doch noch immer sieht er furchteinflößend aus, hünenhaft und mit stechendem Blick. Von seinen Untertanen und Vasallen wird er gefürchtet. Sogar die übrigen Fürsten des Nordens blicken furchtsam nach Wygard, seit Agolmar die Burg des Grafen Leuenmund von Eschwegen wegen einer Grenzstreitigkeit belagern und schleifen ließ. Es heißt, Agolmar habe dem Grafen mit bloßen Händen das Genick gebrochen. Vor sechs Jahren hat sich das Misstrauen und die Furcht der übrigen Reichsfürsten noch verstärkt. Damals ließ Agolmar nach einem Streit mit Erzherzog Fridigern ein großes Heer ins Land der Türme marschieren. Es wurde jedoch in der Schlacht von Rotwasser von einem Heer unter der Führung von Erelieva geschlagen. Nach dieser Niederlage brauchte Agolmar nur ein Jahr, um erneut nach größerer Macht zu greifen: In den Erbfolgeunruhen vor fünf Jahren verhalf er seinem Neffen Hadubrand I., dem Sohn seiner Schwester Jalartis auf den Thron. Der undankbare Jüngling jagte Agolmar jedoch vom Hof, als dieser versuchte, sich in seine Regierungsgeschäfte zu einzumischen. Das hat er ihm das bis heute nicht verziehen... Einzig für seinen Sohn Gothmar scheint er Zuneigung zu spüren und denkt, dass der Junge zum Kaiser bestimmt ist. Nicht zuletzt weil vor einem Jahr eine mysteriöse Frau an seinen Hof kam und dem Herzog eine Prophezeihung aussprach, die Gothmar als Kaiser sah, der die Gereichtigkeit des Reiches wieder herstellen würde und die Einigung der Welt herbeiführen würde. Berichten zufolge trug die Frau Knochenschmuck am ganzen Körper und sei nach Art der Wilden aus dem Eis gekleidet gewesen, ohne jedoch von Statur und Anmutung wie eine solche auszusehen ...
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