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  • Götterberge (Karcanon 418 nP)
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  • Die folgende Geschichte erzählte mir Isfan, der Wanderer, in einem Gasthaus der Provinz Midlifee nahe des großen Walles. Es war spät am abend, die meisten Besucher der Schankstube waren bereits zu Bett gegangen, nur Isfan und ich saßen bei gewässertem Wein am Feuer des Kamins und erzählten uns Geschichten. Ich kannte ihn nicht, und ich habe ihn nie wieder gesehen, deshalb vermag ich nicht zu sagen, wieviel von dem Folgenden wahr und wieviel davon Wein war, doch in jedem Fall war es spannend genug, um weitererzählt zu werden...
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  • Die folgende Geschichte erzählte mir Isfan, der Wanderer, in einem Gasthaus der Provinz Midlifee nahe des großen Walles. Es war spät am abend, die meisten Besucher der Schankstube waren bereits zu Bett gegangen, nur Isfan und ich saßen bei gewässertem Wein am Feuer des Kamins und erzählten uns Geschichten. Ich kannte ihn nicht, und ich habe ihn nie wieder gesehen, deshalb vermag ich nicht zu sagen, wieviel von dem Folgenden wahr und wieviel davon Wein war, doch in jedem Fall war es spannend genug, um weitererzählt zu werden... Es war zur Zeit der großen Bakanasankriege, in denen ich gedient habe, in einem Spähtrupp des großen Feldherren Adesus Dukatez. Unsere Truppe war nahe der Burg Ophira in einen Hinterhalt von Burundikriegern geraten, die sich in einem Waldhang versteckt hatten. Die meisten von uns wurden getötet, einige entkamen wohl und verstreuten sich in alle Winde. Ich floh nach Lychnos, zu Pferd, verfolgt von etwa einem Duzend der Dschungelkrieger, deren Ausdauer auch nach einem halben Tag nicht nachließ. Ich erreichte den Grenzfluß, auf engen Bergpfaden, und dort fand sich zu meinem großen Glück eine passierbare Furt. Als ich sie mit meinem treuen Pferd gerade durchschwommen hatte, tauchten am anderen Ufer die Burundi auf, wütend brüllend, so daß mein Pferd scheute und mich abwarf. Ich rannte ohne mich umzusehen weiter in die Berge. Abends kam Nebel auf, und ich beschloß, mich unter einem Felsvorhang zu verstecken und etwas Schlaf zu bekommen, die Erschöpfung war inzwischen stärker als die Angst. Ich befand mich zu diesem Zeitpunkt wohl schon in den Götterbergen, jener sagenumwobenen Gebirgskette, auf deren Gipfeln angeblich die Götter selbst wohnen und aus denen noch kein Heer, das sie in Besitz zu nehmen suchte, jemals zurückgekehrt war. Am nächsten Morgen versuchte ich, mich zurück in Richtung Fluß zu schlagen, halb hoffend und halb betend, daß ich mein Pferd wiederfinden würde. Stattdessen kam ich durch ein Tal, das von Ferne den Eindruck machte, als habe dort eine gewaltige Schlacht gewütet. Überall lagen Rüstungen und Schilde verstreut, Stoffetzen, Waffen... jedoch keine Knochen, keine Gräber, keine Spur von den Soldaten, die hier gestorben sein mußten. Die Bemalung der Schilde war sonderbar, ich hatte nie zuvor Ähnliches gesehen, erst viel später sollte ich erfahren, daß es die Farben des Dunklen Imperiums waren, jenes legendären, vor langer Zeit untergegangenen Großreiches im Gebiet des heutigen Bakanasans. Am Abend war ich zurück am Fluß, und tatsächlich fand ich mein Pferd, es war tot, sein stinkender Kadaver lag am Ufer des Flusses. Es sah aus, als hätte es schon Wochen so gelegen, es war zerfressen von den Krähen der Berge. Auch die wenigen Vorräte in den Satteltaschen waren verdorben, der Wein in der Flasche war nichts als Essig. Wie konnte das sein? Ich überquerte den Fluß und machte mich zu Fuß auf in Richtung der Tiefebenen. Nach drei Tagen traf ich einen meiner ehemaligen Mitstreiter, auch er war zu Fuß. Er berichtete mir, wie er schon seit Wochen durch das Hochland streifte, auf der Flucht vor herumziehenden Burunditrupps. Seit Wochen? Sein Bart war inzwischen zehnmal so lange wie meiner, und beide hatten wir uns in Ophira zum letzten Mal rasiert. Ich erzählte ihm, wie es mir ergangen war, und er sah mich an wie einen Geist. "Niemand hat die Götterberge je überlebt, Isfan, niemand..." Ergriffen von der Eindringlichkeit, mit der Isfan diese Geschichte vorbrachte, ging ich auf mein Zimmer. Lange noch lag ich wach im Schein einer kleinen Öllampe und sinnierte über die unergründlichen Wege der Götter. Am nächsten Morgen war Isfan schon verschwunden; auf meine Frage meinte der Wirt nur, der Wanderer sei ohne Frühstück beim ersten Morgengrauen gegangen, mit der Bemerkung, er müsse weiterziehen und herausfinden, welche große Aufgabe die Götter ihm wohl zugdacht hatten. "Ein wunderlicher Bursche, scheint viel herumgekommen zu sein." "Oh ja", meinte ich, "das ist er wohl. Wünschen wir ihm, daß er findet, was er sucht..." Lange noch saß ich auf einer Bank for der Schankstube und starrte in die Ferne, wo sich die schneebedeckten Gipfel der Götterberge in die Wolken erhoben.
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