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| - Michael Glos (CSU) ist der revolutionäre bayerisch-deutsche Wirtschaftsreformer des neuen Jahrtausends. Seine Antwort auf die Finanzkrise des Jahres 2008 ist die eines verantwortlichen Politikers: Rücktritt. Leider wird durch seinen Rücktritt die von ihm geplante große Wirtschaftsreform in Frage gestellt. Mit dieser Reform sollte die Soziale Marktwirtschaft auf neue Füße gestellt werden, oder vom Kopf auf die Füße, wie man es nimmt. Arbeit für alle, alle für Arbeit, so sein Motto. Abschaffung der Hartz-Gesetze mit Ausnahme der 1-Euro-Fünfzig-Jobs, die es aber nur noch für abgehalfterte Politiker geben soll. Nun kommt er selber nicht mehr in Genuss seiner Reform sondern in den einer stattlichen Minister-Pension. Aber sei's drum, sein Wirtschaftskonzept ist genial: Ein nachhaltiges Steuersystem ermöglicht dem Staat immer handlungsfähig zu bleiben, sei er auch noch so pleite. Dazu erfand Glos die nachwachsende Steuer. Man kann sie immer wieder kürzen, sie wächst von alleine wieder nach. Das ganze war auch politische Strategie, um seinem Parteichef Horst Seehofer Wasser auf die Mühlen zu leiten, so dass der den Grünen künftig die Wähler abspenstig machen kann, denn die nachwachsende Steuer soll auch als "grüne Steuer" oder "Steuer aus biodynamischem Anbau" verkauft werden. Die Arbeitsmarkt-"Reformen" von Gerhard Schröder sollen natürlich nicht ersatzlos gestrichen werden. An die Stelle treten Gesetze, die den Eintritt in den Arbeitsmarkt für alle erleichtern. Bewerbungsmappen und "Assessment-Center" gehören der Vergangenheit an: Casting für alle. Deutschland sucht die Superjobber. Und alle kriegen einen Super-Job.
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