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| - x24px|link=|Portal:Bahn Portal:Bahn – Übersicht zum Thema Bahn Die ersten Bemühungen um einen Modellbahnclub in Hannover fielen in eine Zeit, in der sich die Gedanken hauptsächlich um Lebensmittelkarten, Zigarettenwährung und ähnliche Dinge bewegten und kaum jemand an Modelleisenbahnbau dachte. Entsprechend war auch das Milieu bei der Gründungsversammlung des Modell-Eisenbahn-Club Hannover am 15. September 1947 im Bäckeramtshaus zu Hannover. Die Zahl der Mitglieder stieg in der ersten Zeit stark an, so dass bei der Jahreshauptversammlung im Februar 1948 schon 57 Herren dem Verein angehörten. Als Versammlungslokal wurde das Bäckeramtshaus beibehalten. An ein eigenes Clubheim war unter den damals gegebenen Verhältnissen noch nicht zu denken. In der Mitte des Jahres 1952 bot sich die Möglichkeit, in dem Bunkersystem unter dem Hauptbahnhof einen großen Bunkerraum zu bekommen. Diesen Raum im Bunker V konnte der MEC auch beziehen. Hier war endlich der Platz vorhanden, um eine Modellbahnanlage aufzubauen. Pläne waren schon erstellt, so dass bald mit dem Bau begonnen werden konnte. Im Jahre 1963 wurde allen Mietern der Bunkerräume von der DB gekündigt, weil der Bunker unter dem Ernst August Platz (Hbf) mit in die U-Bahn-Planung einbezogen und voraussichtlich umgestaltet werden sollte. Da in den nächsten zwei Jahren keine anderen Räume gefunden wurden und die DB darauf drängte, dass die Mitglieder des Clubs sich entscheiden, zog der MEC am 15. Oktober 1965 nach Herrenhausen um. Die Jahre im Clubheim im Bahnhof Hannover-Herrenhausen waren in der Vereinsgeschichte die bisher erfolgreichste Zeit. Die Clubanlage wurde fertiggestellt und ein reger Fahrbetrieb wurde abgewickelt. An der Ausrichtung vieler Veranstaltungen in Hannover war der MEC Hannover e.V. beteiligt. Die markantesten waren:
* 1966 der erste BDEF-Verbandstag,
* 1980 der MOROP-Kongresses
* 1987 das vierzig jährige Jubiläum und
* 1997 der zweite BDEF-Verbandstag. Nach 31 Jahren wiederholt sich fast die Geschichte. Der Club musste seinen Werkstattraum wegen des geplanten Ausbaus der S-Bahn aufgeben. Die langjährigen Nachbarn, die Schießsportabteilung des R.S.V. 1926 gaben ihr Schützenheim auf, weil die Schießstände ebenfalls dem S-Bahnbau zum Opfer fielen. Durch diese „Schützenhilfe“ konnte der MEC Hannover e.V. die Räumlichkeiten der Schießsportabteilung übernehmen. Die Mitglieder des MEC waren guten Mutes in eine gesicherte Zukunft zu blicken. Doch die „gesicherte Zukunft“ währte nur zwei Jahre. Die Realitäten auf dem Immobilienmarkt und der Bau der S-Bahn-Strecken zu der in Hannover geplanten EXPO 2000 verpassten dem MEC Hannover einen herben Schlag. Das Bahnhofsgebäude wurde verkauft und die Clubanlage musste abgerissen werden. Am 31. Dezember 1999 gingen in Herrenhausen im wahrsten Sinne „die Lichter aus“. Eine 34-jährige Zeit mit vielen Höhepunkten in der Vereinsgeschichte ging damit unwiederbringlich zu Ende. Im Herbst 1999 trug der damalige Vorsitzende Christian Fricke, auf einer Monatsversammlung, eine Anfrage vom Vorsitzenden der Eisenbahn-Modellbahngruppe (EMG), Bernd Waterholter, vor. Die EMG bot dem MEC eine intensive Zusammenarbeit und Räumlichkeiten an. In der ersten Reaktion wurde dies kaum richtig zur Kenntnis genommen. Zur sehr war man noch davon entfernt eine Einschränkung der bisher gekannten Selbstständigkeit aufzugeben. Aber die Erkenntnis, diesen Neuanfang als Chance zu begreifen und dem MEC Hannover e.V. ein Weiterbestehen zu ermöglichen, mündete in der Entscheidung das Angebot anzunehmen. So konnten neue Räume in der Fernroder Straße am Hauptbahnhof unter Gleis 14 Ostseite bezogen werden. Dieses Clubheim wurde grundlegend renoviert. Die gesamte elektrische Installation erneuert, die Räume, einschließlich der Fußböden saniert, u.a. waren Feuchtigkeitsschäden an den Decken und Wänden zu beseitigen. Diese Arbeiten nahmen allein mehr als zwei Jahre in Anspruch. Heute steht den Mitgliedern ein freundlich eingerichtetes Clubheim mit Aufenthaltsraum, einer Werkstatt und einem Anlagenraum, sowie zum Informieren und Lesen eine umfangreiche Bibliothek von Büchern und Zeitschriften über die große und kleine Eisenbahn zur Verfügung. Die im Bau befindliche Gemeinschaftsanlage mit der ungewöhnlichen Anlagenform einer „9“ ist das „Herzstück“ der Clubarbeit. Diese Anlage ist modular aufgebaut und ist eine Kombination aus Modulen und Segmenten. Eine Gemeinschaft von interessierten Modelleisenbahnern hat über sechs Jahrzehnte lang einen Verein mit „Leben“ erfüllt. In Clubabenden und Monatsversammlungen wurde gefachsimpelt und an den Modellbahnanlagen gebaut. Aus diesem Zusammenhalt heraus wurden wichtige Entscheidungen getroffen und wie sich in einem Blick zurück zeigt, wohl auch immer die Richtigen. Durch die vielfältige Öffentlichkeitsarbeit wurde der Club in der Landeshauptstadt Hannover, dem Großraum Hannover und in der Bundesrepublik Deutschland bekannt. Das Interesse an der Beschäftigung mit der Modelleisenbahn in einem Verein mit all ihren Facetten hat die letzten Jahre stark nachgelassen. Es gibt viele Modelleisenbahner, die sich mit dem vielfältigen Hobby befassen, aber nicht in einer festen Gemeinschaft eines Vereins. Eher sind lockere Zusammenschlüsse, wie z.B. die Treffen mit dem Aufbau einer Modulanlage, im Trend. Auch mit den wie Pilze aus dem Boden schießenden kommerziellen großen Schauanlagen kann ein Verein nicht mithalten. Die zukünftigen Entwicklungen wird der MEC Hannover e.V. nicht aufhalten können. Der MEC Hannover e.V. ist Mitglied in der Stiftung BSW und im Bundesverband Deutscher Eisenbahn-Freunde BDEF.
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