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| - Gerhard Purann (* 1918 in Berlin; † ca. 1944) war ein deutscher Bahnradsportler. Gerhard Purann wurde 1939 Deutscher Meister im Sprint der Amateure auf der Radrennbahn in Bochum; im Tandemrennen wurde er gemeinsam mit seinem Bruder Kurt Vize-Meister hinter Jean Schorn und Heinz Hasselberg. Bei den Bahn-Weltmeisterschaften im selben Jahr in Mailand errang er, einen Tag vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs, die Bronzemedaille bei den Amateur-Sprintern. Purann, Mitglied des Berliner RV Luisenstadt 1910, galt als kommender Star und künftiger Nachfolger des Sprint-Weltmeisters von 1932, Albert Richter. Schon zu Beginn des Kriegs wurde er als Soldat eingezogen, bekam allerdings Urlaub für wichtige Radrennen. So startete er im Februar 1940 bei den "Deutschen Kriegs-Hallenmeisterschaften" in der Berliner Deutschlandhalle und errang zwei Titel, im Sprint sowie im Zeitfahren. Eine letztmalige Erwähnung findet Purann im November 1943, als er in der Dortmunder Westfalenhalle hinter Georg Voggenreiter einen zweiten Rang bei einem Fliegermehrkampf belegte. Anschließend verliert sich seine Spur. Bei den Deutschen Meisterschaften 1944 war er nicht mehr am Start. Im weiteren Verlaufe Laufe des Krieges kam Purann unter ungeklärten Umständen ums Leben. Der Journalist Fredy Budzinski schrieb über ihn nach dem Krieg: „Purann war ein erbitterter Gegner Hitlers und machte keinen Hehl daraus, auch nicht als Soldat. Es geht das Gerücht, Purann sei wegen ‚Zersetzung der Wehrmacht‘ erschossen worden.“ Todeszeitpunkt und –ort von Purann sind unbekannt. Auch sein Bruder Kurt starb im Krieg.
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