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| - Man muss sich jeden Tag bewegen. Damit meine ich keinen Sport, sondern Bewegung allgemein. Wenn man etwas schreibt, wenn man in die Küche will, um sich einen Snack zu holen, wenn man den verdammten Autoschlüssel sucht, den man mal wieder irgendwo verbummelt hat oder auch, wenn man eine gute Nachricht bekommen hat und nicht anders kann, als vor Freude auf- und abzuhüpfen – dafür und für viele weitere alltägliche Sachen muss man sich bewegen. Doch was, wenn du nicht hüpfen müsstest, um deinen Gefühlen Ausdruck zu verleihen, sondern einzig und allein… Verstehst du, was das bedeutet? Wäre das schön?
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| - Man muss sich jeden Tag bewegen. Damit meine ich keinen Sport, sondern Bewegung allgemein. Wenn man etwas schreibt, wenn man in die Küche will, um sich einen Snack zu holen, wenn man den verdammten Autoschlüssel sucht, den man mal wieder irgendwo verbummelt hat oder auch, wenn man eine gute Nachricht bekommen hat und nicht anders kann, als vor Freude auf- und abzuhüpfen – dafür und für viele weitere alltägliche Sachen muss man sich bewegen. Doch was, wenn du nicht hüpfen müsstest, um deinen Gefühlen Ausdruck zu verleihen, sondern einzig und allein… Lies dir mal folgenden Pokédex-Eintrag zu Spoink, einem Psychopokémon, durch: „SPOINK hüpft auf seinem Schweif durch die Gegend. Die Erschütterung des Hüpfens bringt sein Herz zum Schlagen. Deshalb kann dieses POKéMON das Hüpfen nicht sein lassen, ansonsten würde sein Herz aufhören zu schlagen.“ Verstehst du, was das bedeutet? Du kannst nicht auf der Stelle stehen bleiben, wenn du erschöpft vom Laufen bist, du kannst dich nicht hinlegen, wenn du müde bist, du kannst dich nicht hinsetzen, um dich auszuruhen. Du musst hüpfen. Hüpfen, damit du lebst. Hüpfen, damit mit deinem Körper alles in Ordnung ist. Hüpfen, damit dein Herz arbeitet. Jetzt stell dir mal vor, wie das wäre, wenn du so leben müsstest. Wäre das schön? Du würdest höchstwahrscheinlich nur daran denken, auf- und abzuspringen, damit du es nicht vergisst. Du würdest diese Gedanken nur für das Nötigste unterbrechen – und das nur für einen kurzen Moment. Springen. Springen. Hunger. Springen. Essen. Springen. Springen. Springen. Raubtier. Springen. Springen. Verstecken. Springen. Springen. Springen. Springen. Raubtier weg. Springen. Springen. Springen. Müde. Springen. Springen. Kurzes Schläfchen. Springen… Denn würdest du zu oft, und wenn nur über einen kurzen Zeitraum, vergessen, das zu tun, würde dein Kreislauf durcheinandergeraten, dir würde schwindlig werden, du würdest aufgrund des Schwindelgefühls früher oder später zusammensacken und somit würde auch das Blut in deinem Körper aufhören, zu fließen. Dein Gehirn, deine Muskeln und deine Organe werden dann nicht mehr versorgt und beginnen zu degenerieren. Nach einiger Zeit verklumpt dein Blut. Und dann… Aber warum ist das so? Warum kann Spoinks Herz nicht alleine schlagen? Andere Pokémon haben doch auch ein intaktes Herz, wie kann es sein, dass Spoinks Herz erst durch Erschütterungen zum Schlagen gebracht werden muss, damit es den Blutkreislauf aufrechterhält? Nehmen wir das Herz als Organ mal genauer unter die Lupe… Damit es uns gut geht, muss unser Blutkreislauf funktionieren. Dafür sorgt das Herz: Indem es sich zusammenzieht, pumpt es Blut durch unseren Körper. Eine einfache Bewegung, die uns am Leben erhält. Nur wie wird das Herz zum Schlagen gebracht? Die Antwort lautet: Elektrische Impulse. Hört sich seltsam an, ist aber so. Diese werden vom sogenannten Sinusknoten verursacht und bringen das Herz durch eine Kettenreaktion zu einer Kontraktion, sprich: es zieht sich zusammen. Dann entspannt es sich wieder und Blut fließt rein. Dann ein weiterer Impuls. Das Herz zieht sich wieder zusammen und pumpt die nächste Ladung Blut durch den Körper. In diesem Rhythmus geht es dann immer weiter – bis zum Tod. Jetzt wissen wir, wie ein normales Herz funktioniert. Aber was ist dann mit Spoinks Herz? Meine Vermutung: Spoinks Sinusknoten sendet zwar auch elektrische Impulse aus, allerdings sind diese zu schwach, um sein Herz zum Schlagen zu bringen. Eine weitere Möglichkeit wäre, dass Spoink keinen Sinusknoten hat, weil er sich, aus welchem Grund auch immer, im Laufe der Zeit komplett zurückgebildet hat. Dementsprechend kann sein Herz nicht mit den benötigten elektrischen Impulsen angetrieben werden. Aber ohne ein schlagendes Herz hält es kein komplexeres Lebewesen lange aus, nicht wahr? Was kann Spoink also tun, um trotz dieser Degeneration zu überleben? Ganz einfach: In beiden Fällen muss Spoink springen – und zwar so, dass es einen „harten“ Aufprall hat, wenn es wieder auf dem Boden landet, denn so drückt sich seine Sprungfeder… oder sein Schweif, nenn es wie du willst… in seinen Körper, was auch seine inneren Organe zu einem gewissen Grad eindrückt – darunter auch das Herz – und es kommt zur gewünschten Kontraktion. In dem Zeitraum, in dem Spoink in der Luft ist, fließt wieder Blut in das Herz. Dann das Aufkommen auf dem Boden. Blut wird durch den Körper gepumpt. Ein Sprung. Herz entspannt sich, Blut kommt rein. Aufprall. Pumpen. Springen. Entspannen. Aufprall. Pumpen. Springen. Entspannen. Aufprall. Pumpen. Springen. Entspannen. Aufprall. Pumpen… Ein endloser Kreislauf, unautomatisiert, bewusst instandgehalten aus der Angst, ihn durch eine Unaufmerksamkeit zu durchbrechen – und teuer dafür zu bezahlen. Vielleicht könnte man sich daran gewöhnen, aber ob ein Spoink diesen Ablauf wirklich Tag und Nacht konstant beibehalten kann…? Ist es nicht seltsam, dass trotz der vielen Informationen über Pokémon so gut wie nie eine zumindest geschätzte Lebenserwartung angegeben wird? Kategorie:Pokepasta Kategorie:Videospiele Kategorie:Theorie Kategorie:Mittellang
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