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| - Nun sind drei Jahre seit dem Vorfall vergangen. Ich wurde zunehmend erwachsener und fing an, die Vergangenheit und die Silberne Edition zu vergessen. Ich vergaß Pokémon allgemein und konnte nicht mal mehr sagen, welche Editionen gerade aktuell waren. Ich fing vor wenigen Monaten nun an, meiner Tätigkeit als Altenpfleger nachzugehen und hatte auch schon eine eigene Wohnung und alles war in Ordnung. Alles, bis auf eine einzige Sache: Meine Eltern wurden noch immer vermisst! Ich entsinne mich daran, wie oft ich bei der Polizei oder beim Psychiater war, um all dies zu verarbeiten, denn ich wurde noch lange von Alpträumen geplagt, in denen ich meine Eltern um Hilfe schreien hörte. Ich hörte Mewthree, doch mir wurde langsam klar, dass ich mir dies alles nur eingebildet habe, denn virtuelle Spielfiguren werden nicht real. Jetzt hatte für mich der Ernst des Lebens begonnen und ich konnte nun einmal nicht mehr nach meinen Eltern suchen! Die Arbeit im Altenheim bereitete mir große Freude und ich liebte es, mit diesen Menschen zu reden. Auch meine Vorgesetzte war sehr nett und geduldig, wodurch ich die Möglichkeit hatte, mich richtig in den Betrieb einzufinden. Doch eines Tages wendete sich mein Schicksal erneut! Es fing damit an, dass ich einer alten Frau begegnet bin, die mir immer sehr unangenehm vorgekommen war, weil sie furchtbar unfreundlich und schwierig im Umgang war. Regelrecht beleidigend ist sie vorgegangen! Doch das war nicht alles! Am meisten schockierte mich ein Satz, den sie mir mal sagte: "Alles hat ein Ende, doch im Ende wird der Anfang geboren! Nicht alles, was man für vergangen hält, ist auch vergangen." Ich begriff diesen Satz nicht, fragte mich, ob die Frau auch Ähnliches erlebt hatte, wie ich. Er ging mir nicht mehr aus dem Kopf und verfolgte mich in meinen Gedanken. Nach diesem Tag - es war eine Spätschicht - ging ich sehr aufgewühlt und unsicher nach Hause und meinte, ein Gekichere zu hören, doch ich entschloss mich, dass es der Herbstwind war. Daheim litt ich an heftigen Alpträumen. Dieser Alptraum verfolgte mich jetzt jeden Tag. Immer und immer wieder. So wachte ich Nacht um Nacht schweißgebadet auf und merkte, dass ich langsam nicht mehr zurecht kam. Ich fühlte mich verfolgt und beobachtet. Ich wollte mich ablenken und betrachtete das Bild von Platamar und mir, welches ich wohl gezeichnet hatte, denn nach dem Traum war ich mir nicht mehr sicher, ob das mit Mewthree nicht doch die Realität gewesen sein könnte... Nein! Sicher nicht! Virtuelle Figuren werden nicht lebendig! Ich wollte mich ablenken und kaufte mir am Wochenende eine der Pokémon-Editionen. Es war die Diamant-Edition, eine Edition aus der 4. Generation. Sie war gebraucht und das Dialga auf dem Bild war fast bis zur Unkenntlichkeit zerkratzt, doch mir ging es um's Spiel. Ich startete das Spiel und, ähnlich, wie bei der Silbernen, ging ein Bildschirm auf, indem man das legendäre Pokémon der Edition sehen konnte. Statt dem fliegenden Lugia aus der Silbernen, sah man bei Diamant eben das Dialga majestätisch thronen. So begann ich das Spiel und entschied mich für den Starter Plinfa, weil ich immer mit dem Wasser-Starter begonnen habe. Ich zockte ein bisschen in das Spiel, wollte aber dann doch nicht mehr weiter spielen, weil es mich wirklich nicht mehr interessierte, schließlich gab's jetzt Wichtigeres. Auf der Arbeit konnte ich mich nicht mehr konzentrieren und so wurde ich von meiner Anleiterin nach Hause geschickt. Erneut schaltete ich die Diamant-Edition an und begann fast einen Herzkasper! Statt meinem Starter war da mein Pokémon-Team aus der Silbernen! Da waren 5 Pokémon, die mir keine Sorgen bereiteten. Aber das sechste Pokémon machte mir Angst. Es war ein Mewthree auf LV 25 und ich sah im Textfenster eine Botschaft: "Du bist nicht alleine, Chris. Niemals! Ich bin bei dir, ob du willst oder nicht!" Panisch schmiss ich das Spiel an die Wand. Ich wollte es nicht glauben! Mewthree existierte und das, was mir mein Psychologe sagte, war die ganze Zeit falsch? Auf einmal konnte ich meine Bewegungen nicht kontrollieren und ich fühlte mich in meinem Zimmer nicht mehr wohl. Die Wände waberten und ich hatte den Eindruck, dass sie näher auf mich zukamen, während sich das Licht in ein dunkles Lila verfärbte. Irgendwas zwang mich... konnte mich nicht wehren... Es zog mich in die Küche und ich konnte nichts dagegen tun. Wie eine Marionette wurde ich gezwungen, aufzustehen. Ich packte ein Messer und stach damit auf meine Arme ein. Als ich damit fertig war, merkte ich, dass die Einstiche an die Form eines Pentagramms erinnerten und ich schrie! Ich schrie mir die Stimme aus dem Leib und meine Katzen wurden rasend vor Angst. "Nenn mich Phobia!", ertönte es, "Du erinnerst dich, nicht wahr? Aber glaub mir, du kennst noch lange nicht alles!" Ich hatte das Gefühl, dass jeder Schatten in meiner Wohnung mich verfolgte und hörte ein Geräusch, als würden die Wände reißen. Ich hörte ein Kratzen, doch dies wurde schlagartig unterbrochen. Es wurde blitzartig kälter und ich merkte, wie die Fenster beschlugen und ich meinen Atem sehen konnte. Doch irgendwas stimmte mit diesem nicht. Er war... schwarz! Auf einmal klingelte mein Nachbar bei mir, doch ich begann schon, das Bewusstsein wegen des Blutverlustes zu verlieren und sah wieder einen Traum: Der Drache wand sich voller Schmerzen und ich fragte ihn: "B-b-bist du es, Platamar?" Der Drache wurde ruhiger, schaute erneut in meine Richtung und brüllte mich wütend mit einem menschlichen Schrei an. Ich öffnete meine Augen und befand mich in einem leeren, weißen Zimmer mit gepolsterten Wänden. Ich wollte mich bewegen, doch ich bemerkte, dass ich gefesselt war und in einer Zwangsjacke steckte. Ich schrie um Hilfe, zerrte an der Jacke, doch hielt mich diese unbarmherzig fest. Auf einmal ging eine Tür auf und ein Mann mit sorgenvollem Blick kam herein. Er hatte kaum noch Haare auf dem Kopf und wirkte so, wie der typische Klischee-Psychologe, den man sich so in Zeichentrickfilmen vorstellt. Seine Stimme hatte etwas beruhigendes. "Sie haben sich anscheinend selbst mit einem Messer in die Arme gestochen und sich anschließend das linke Ohr aufgeschnitten. Wir haben Sie gefesselt, um Sie vor sich zu schützen, bis wir wissen, was mit Ihnen los ist." Ich verstand nicht, was er von mir wollte, denn vor meinen Augen verschwamm wieder alles. Während ich ohnmächtig wurde, vernahm ich die Hilfeschreie meiner Eltern und ganz in der Ferne vermeinte ich, ein düsteres Gitarrenstück zu hören. Schnell konnte ich mich fangen und den Mann fragen, wie er hieß. "Prof. James, bin ich. Machen Sie sich keine Sorgen, wir werden Ihnen schon wieder helfen." Seltsam hallte seine Stimme in meinem Kopf nach und dann kippte ich um und alles um mich herum wurde dunkel und ich träumte nichts. Am nächsten Tag war dann die Einzel-Sitzung und ich saß einer Frau gegenüber, die einfach nur gruselig war. Ich hasste sie sofort und irgendwas in mir schrie um Gnade. Um sie herum schien alles Lebende zu weichen, denn ich merkte, dass sie einen ihrer Kollegen nur mit einem bösen Blick strafen musste, damit dieser sofort verschwand und es kam mir so vor, als hätte er genauso eine Angst und Abneigung, wie ich. Optisch erinnerte sie mich sehr an die alte Frau im Altenheim, nur wirkte sie wie Ende 40. Sie hatte hellbraune, lockige und mittellange Haare, stark gezupfte Augenbrauen, eine dicke Hornbrille und schlichte Kleidung. Sie gab mir zwei Spiele in die Hand und sagte mit kühler Stimme, dass die mir gehören würden. Darunter war auch die Silberne Edition, die ich eindeutig vor einem Jahr verkauft hatte! In mir verspürte ich plötzlich den Drang, das Spiel anzumachen und sah meinen alten Spielstand. Auch hier war das LV 25 Mewthree, doch ich ignorierte es und betrachtete den Status meines schillernden Lugia. Ich begann zu weinen und stammelte vor mich hin. "Platamar, hilf mir. Bitte hilf mir", stieß ich kaum hörbar aus. Die Dame guckte mich mit großen Augen an und fragte mich: "Das ist doch Pokémon, nicht wahr?" Ich nickte. "Lass mich mal deinen Spielstand sehen. Oh! Du bist ja echt gut! Alle Pokémon auf LV 100! Aber was ist mit diesem da?" Ich wusste nicht, was ich ihr antworten sollte. Ich konnte ihr nicht sagen, dass ich Mewthree hasse. Ich sagte ihr einfach, dass ich das Pokémon noch nicht trainieren konnte. "Dann machst du das eben jetzt", sagte die Frau im Befehlston. Dies erschütterte mich. Warum beharrte sie so sehr darauf, dass ich Mewthree trainiere? "Warum?", fragte ich. "TRAINIERE ES! TRAINIERE ES!", brüllte sie und ging auf mich los. Sie legte ihre Hände um meinen Hals und brüllte immer wieder: "TRAINIERE ES! TRAINIERE ES!" Ich hatte keine andere Wahl! Ich wurde panisch und wollte sie weg von mir haben. Ich bekam.. keine Luft mehr und schlug auf sie ein. Letztlich brach ich ihr versehentlich das Genick, bevor zwei Männer von hinten kamen und mir zwei Spritzen setzten, die mich bewusstlos werden ließen. Ich träumte wieder von diesem verzerrten Drachen. Ich hörte seinen erschütternden Schrei. Als ich meine Augen öffnete, war ich in einem leeren Flur mit steinernen Wänden, die von Rissen durchzogen waren. Er schien furchtbar lange zu sein, war trotzdem hell erleuchtet, denn über mir flackerten Neoleuchtröhren mit ihrem kalten Licht. Ich raffte mich dazu auf, aufzustehen und mich umzusehen. Ich bereute es! Um mich herum lagen die zwei Männer. Sie waren zerstückelt und zerstochen. An der Wand stand mit Blut geschrieben: "Trainiere es!" Ich wusste nicht, was ich tun sollte, entschloss mich aber, nachzugeben und setzte Mewthree an die Spitze meines Teams. Ich setzte es in der Silberhöhle ein und es wuchs extrem schnell an, weswegen es ganz schnell auf LV 70 war. Dabei erlernte es eine Attacke, die ich nie erfunden hatte - es lernte die Attacke Erwürgen. "Dankeschön, Chris", hörte ich eine weibliche Stimme in meinem Kopf und um mich herum sah ich einen langen, drachenartigen Schatten durch den Gang huschen. Es war die Silhouette des Drachens, den ich in meinem Traum gesehen hatte und auf einmal wollte ich die Diamant-Edition aktivieren, was ich dann auch tat. In meinem Team hatte ich dort nur noch ein einziges Pokémon: Ein Giratina auf LV 66! Und da viel es mir wie Schuppen von den Augen! Giratina! Giratina ist ein Pokémon vom Typ Drache und es sieht verdreht und verzerrt aus, wenn man in der Platin-Edition in die Zerrwelt geht. "Glückwunsch, Chris!" Aus meiner silbernen Edition tönte auf einmal das Entwicklungsgeräusch und ich sah voller Schreck, dass Phobia sich weiterentwickelte. Ihre Schönheit ging nun dahin und sie wirkte nun älter, jedoch auch gruseliger und stärker. Statt der reinweißen Gestalt, war sie nun komplett dunkel gehalten und hatte stachelige Auswüchse. Das Pokémon hatte, hingegen seiner Vorentwicklung, nicht nur am linken Arm eine Klaue, sondern auch am rechten. Ihre Krallen an den Händen waren verhältnismäßig lang und komplett schwarz. Wilde, lange Haare und dunkle, lilaleuchtende Kristalle ragten aus ihrem Kopf und sie war nun nicht mehr Mewthree, sondern Quaros-Mew. Am übelsten fand ich jedoch ihren Gesichtsausdruck, den man auch auf dem Sprite erkennen konnte: Ihre Augen waren weiß und leer, doch trotzdem schien sie böse zu grinsen und mich anzufunkeln. "Zeit, die Wahrheit zu erblicken!" Nun wurde ich irgendwie, ohne, dass ich es bemerkte in ein altes Waldhäuschen gebracht. Es schien ganz aus Holz zu bestehen und die Wände sahen zerkratzt und ramponiert aus. Durch die eingeschlagenden Fenster konnte ich sehen, dass wir uns in einem Wald befanden und es scheinbar früher Abend ist, denn der Himmel war bereits im Dämmerlicht. Ich sah plötzlich meine Mutter und meinen Vater an einem Tisch sitzen, der in der Mitte dieses Raums stand. Meine Mutter kam auf mich zu, doch trotzdem war mir etwas unbehaglich. "Ich bin's doch nur, Chris. Komm her, mein Liebling!" Ich wich zurück und auf einmal begann meine Mutter zu lachen und erzählte mir triumphierend von einem silbernen Drachen, der einen schwarzen Dämonen zerstörte. Das klang für mich ganz danach, dass Platamar Phobia wohl besiegt haben muss. Auf einmal beruhigte ich mich etwas. "Warum spricht Vater nicht?", fragte ich. "Der ist noch ganz schockiert.", antwortete sie und zuckte mit den Schultern, "Aber es ist irgendwie auch verständlich. Wir wurden drei Jahre von diesem irren Wesen festgehalten." Meine Eltern verließen mit mir das Haus und ich bemerkte, dass dieses nicht besonders weit weg von meiner Wohnung war. Nur zwei Kilometer Fußmarsch kamen auf uns zu und als wir bei mir bei mir daheim angekommen sind, erzählte ich meiner Mutter bei Kaffee und Kuchen erst mal alles, was ich erlebt hatte. Meine Mutter sagte dann etwas, das mich sofort wieder beunruhigte: "Alles hat ein Ende, doch im Ende wird der Anfang geboren! Nicht alles, was man für vergangen hält, ist auch vergangen." Ich sprang sofort auf. "Was denn? Warum so ängstlich, Liebling?" Ich brachte kein Wort raus. "Ah, dann hast du die Wahrheit also erkannt?" Plötzlich verblassten Mutters Augen und sie wurden tot und kalt. Auch ihre Haut verlor an Farbe und so sah sie am Ende aus, wie eine Leiche. Bei Gott, sie war eine Leiche! "Ja, Liebling, du hast es erfasst. Mama ist tot." Vater veränderte sich auch, aber anders, als meine Mutter. Er brach zusammen und wand sich am Boden, während aus ihm ein schwarzes, stark behaartes Wesen mit entfernt humanoider Gestalt herausbrach. Es hatte rotglühende Augen und man konnte bei all dem Schwarz und dem Blut erahnen, dass es seine Zähne bleckte. Das Ding kam auf mich zu und es stank bestialisch. Der Geruch war so widerlich, dass ich kaum atmen konnte, denn es hatte diesen beißenden Verwesungsgeruch an sich. Ich wollte schreien, doch blitzschnell ergriff meine tote Mutter meinen Mund und meinen Hals und grinste irre. "Deine Familie existiert nicht mehr. Darf ich dir Ramat vorstellen? Er ist das Resultat deiner Ignoranz! Das Resultat, dass du deinen einzigen Freund verleugnet hast. Die Verzweiflung deines Papas war riesig, als ich ihm genüsslich das Herz aus der Brust riss. Glaubst du wirklich, dass es vorbei war, nachdem dein kleines Lugia mich im Kampf vertrieben hat? Gar nichts war vorbei! Ihr habt mir geholfen, mich unsichtbar in dieser Welt aufzuhalten! Nun habe ich mehr Macht, als du ahnst." "Du... bist..." "Ja, kleiner Narr, ich bin Phobia, Mewthree, Quaros-Mew... Ich habe viele Namen, doch ist das die Wahrheit?" Ich konnte nicht antworten. "Komm schon. Es kann doch nicht so schwer sein. Ich bin ein Wesen der Reinheit, welches die Unreinheit bevorzugt hat. Das Licht hat sich gewandelt zur Finsternis und die Hoffnung wurde zum Schmerz!" Plötzlich kam mir mein Traum in den Sinn. Giratina, der verzerrte Drache. Auf einmal wurde mir klar, welchen Poké-Mythos es über Giratina gibt. Nämlich, dass es der Teufel sein soll. Aber was hatte das mit Mewthree zu tun? Nun hörte ich in meinem Kopf dreimal den typischen Ruf eines Giratina, wie er auch in den Spielen erklingt. Ich verstand immer noch nicht, was der Mythos vom Poké-Teufel mit Phobia zu tun haben solle... Klar, sie basierte in ihrer Vorentwicklung als Mewthree auf Luzifer aber... Halt! "Stell dich nicht so blöd an! Dieses jämmerliche Wesen wollte dir mit seinem Erscheinen erklären, wer ich bin! Ja, du hast richtig gehört! Ich bin der Teufel!" Das konnte nicht sein! Ich habe Mewthree doch als gutes Pokémon erschaffen! "Deswegen habe ich mich ja auch weiterentwickelt, du kleiner Wurm. Ich wollte diese widerliche Hülle loswerden!" Meine Mutter lachte, bevor sie sich die Haut vom Körper riss und auf einmal stieg eine vertraute Gestalt aus ihrem Körper. Es war das entwickelte Mewthree! Es war Quaros-Mew! "Danke, dass du so blöd warst und Giratinas Botschaft nicht verstanden hast! Die Alte und die Psychiaterin waren sein Mittel, damit dir mitgeteilt wird, dass du es trainieren sollst. Aber danke, dass du mir die Macht gegeben hast, mich zu verwandeln, statt meinen größten Feind zu stärken." Quaros-Mew schnippte mit ihren Klauen und Ramat packte mich. Auf einmal fand ich mich am Boden. Plötzlich rammte er mir seine Klauen in den Bauch und begann, an mir zu nagen und zu ziehen. Als ich einen Blick aus dem Küchenfenster warf, sah ich, wie der Vollmond erstrahlte, doch er war in einem dunklen Lila gehalten. Das zottelige Monster über mir, hob noch einmal seinen Kopf und heulte, als wäre es ein Werwolf. Ich spürte, wie es anfing, Stücke meines Fleisches aus mir heraus zu reißen. Es war ein widerliches Gefühl. Es war reißend und stechend zugleich und der Schmerz betäubte mich. Ich schrie und schrie und konnte nicht mehr sehen, was passierte. Plötzlich war es still. Als ich wieder klar sehen konnte, stand ich meiner Mutter gegenüber. Sie guckte mich besorgt an, während ich in einem Bett lag. Ich merkte erst jetzt, dass ich im Krankenhaus war. Neben mir lagen viele unbekannte Patienten und ich hatte einen kleinen Tisch neben mir, auf dem Essen und Trinken stand. Ich konnte den Anblick meiner Mum nicht ertragen und rief die Ärzte zu mir, sodass meine Mutter mein Zimmer verließ. So war ich ganz alleine oder doch nicht? Neben mir am Kopfkissen lag meine Diamant-Edition. Sie steckte im Gameboy und dieser war eingeschaltet. Ich erinnerte mich an meine Vision und trainierte Giratina, bis ich beim Spielen eingeschlafen bin. Ich wurde geweckt und eine Frau brachte mir mein Abendessen. Sie misste meinen Blutdruck und meinen Puls, prüfte meinen Herzschlag und ging dann wieder aus dem Zimmer. Giratina war auf LV 80 und ich wollte weiter machen, doch das Spiel stürzte ab. Auf einmal spürte ich einen reißenden Schmerz in meiner Brust und hörte wieder ein irres Lachen, bis mir gewahr wurde, dass ich immer noch unter Ramat lag, welches mir immer weiter die Haut vom Körper riss. Ich sah nicht viel. Aber ich sah Unmengen an Blut aus mir herauskommen und wie Ramat seinen Kopf in die offene Wunde rammte, um von meinem Blut zu trinken. Auf einen Schlag zerbarsten die Scheiben und die Wände bekamen Risse. Überall tropfte Blut aus jedem einzelnen Riss und das Haus klang so, als würde es jeden Moment unter dieser Gewalt zusammenbrechen. Doch es kam ganz anders. Auf einmal kamen aus jeder Ecke Schatten - oder waren es Käfer - Ecken hervor und die ganze Szenerie wurde in dunkle Leere gehüllt. Da sah ich den Drachen Giratina und nun wusste ich auch, warum er so gequält wirkte: Er war von Ketten gefesselt, die ihm ins Fleisch schnitten. Er schrie zornig auf und Phobia lachte, während Ramat einen ängstlichen Blick auf das Pokémon warf. "Danke" Als ich dies vernahm, sprengte Giratina seine Ketten. "Danke" Giratina attackierte Ramat und das Wesen ließ quiekend von mir ab. "Zeit, zu heilen, Chris. Du hast nun zwei treue Freunde. Einen, der deiner Angst entsprach und einem der deiner Hoffnung entsprach" Jetzt merkte ich erst, dass ich wieder vollkommen gesund und unversehrt war, während sich eine zweite Silhouette abzeichnete: Platamar ist angekommen. Platamar und Giratina verschmolzen und so entstand ein drachenartiges Geschöpf, welches nicht klar zu erkennen war, da es nur aus Energie bestand. "Du hast einen Wunsch. Überlege ihn dir weise: Was sollen wir können?" "Rettet meine Eltern und stoppt Phobie, auch wenn es mein Ende bedeutet!", sagte ich entschlossen. "Wie du wünscht.", antwortete der Drache und verwandelte sich in eine humanoide Form, die sowohl von Giratina, als auch von Lugia Elemente beinhaltete. So hatte es die metallenen Anteile von Giratina auf menschlicher Größe angepasst an seinem Körper und eine Maske, die an die von Lugia erinnerte. Außerdem trug es eine Krone auf dem Kopf, die entfernt an den Kopf von Giratina erinnerte. Sein Gesicht werde ich nie vergessen, denn es ähnelte stark meinem Gesicht. Zumindest, das bisschen Mund- und Kinnregion, das ich zu Sehen bekam. Hinter der Krone ließ sich weißes, langes Haar erkennen und hinter Lugias Maske verbargen sich weiß leuchtende Augen. "Wir sind Draco-Mew oder der Zehnte! Mein Name ist Metadron! Wir sind die Einheit des Lebens und des Endes! Wir sind das Meer, das sich im Licht bricht, doch auch der Schatten, den niemand kennt! Wir sind das Spiegelbild deiner Stärke, Chris!" Quaros-Mew und Draco-Mew gingen aufeinander los und ich merkte, wie sie in ihrer Stärke einander übertrafen. "Ich brauche eine Spezial-Attacke und einen Typ!", sagte es. Ich überlegte, doch Quaros-Mew versuchte alles, um das zu vereiteln. "Du hast deine Mutter auf dem Gewissen. Du hast deinen Vater auf dem Gewissen. Du hast mich erschaffen! Du hast mir einen Körper gegeben!" Ich hatte auf einmal höllische Kopfschmerzen, aus meinen Augen und Ohren tropften Blut. "Wenn du tot bist, kann Draco-Mew mir nichts mehr anhaben!" Ich konnte nicht... denken... zu stark waren die Schmerzen. Auf einmal hörte ich den Schrei von Draco-Mew und sah, wie Phobia, das Quaros-Mew, es mit einer ihrer Klauen würgte und grinste. "Zeit zum Abendessen. Ramat! Trinke Draco-Mew!" Ich dachte blitzschnell, doch als ich es aussprechen wollte, riss mir das Quaros- Mew brutal die Zunge raus und ich merkte, wie mir das Blut aus der Wunde schoss. Ich konnte kaum noch atmen und drohte, an meinem eigenen Blut zu ertrinken. Ich sah, wie Ramat auf meine zwei fusionierten Pokémon zu stürmte und sie anfiel. Voller Verzweiflung stiegen mir Tränen in die Augen, denn meine Familie, ich und vermutlich auch die ganze Welt, waren meinem Fehler ausgeliefert. Platamar und das Giratina, welches so viel Leid über sich ergehen lassen musste, würden wegen meiner Dummheit sterben! Ich hatte Mewthree erschaffen und ich habe es unwissentlich weiterentwickelt. Um mich herum wurde es kälter und ich fühlte, wie ich immer schwächer wurde... "Nein... NEIN! Rettung ereilt jene, die Herz besitzen!" Plötzlich hörte ich einen Schrei. Und ich sah, wie Phobia schmerzerfüllt zusammenbrach und das Draco-Mew seine Maske abnahm. Es war mein Gesicht und es lächelte. "Dein Fehler wurde gut gemacht, deine Buße ist erfüllt. Gehe gesund in dein Leben, Mewthree wurde besiegt und befreit. Sie wird nie wieder dein Feind sein. Lerne sie kennen, denn dein Kampf mit dem Teufel steht dir eines Tages bevor!" Nun wurde alles schwarz und die Pokémon verblassten. Jetzt stand ich im Altenheim vor der alten Frau, die mir diesen eindringlichen Satz gesagt hat. Sie lächelte! Noch nie lächelte sie mich an! "Du hast es geschafft. Du hast es begriffen, Chris! Und nun kann deine Suche auch losgehen!" Kategorie:Pokepasta Kategorie:Lang Kategorie:Videospiele Kategorie:Bewertete Creepypasta
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